Kreisliga-Rückkehr nach neun Jahren: Neu-Coach Awerkow sieht seine 83er gut gerüstet - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 10.08.2023 um 06:00 Uhr
Kreisliga-Rückkehr nach neun Jahren: Neu-Coach Awerkow sieht seine 83er gut gerüstet
Sein ganzes sportliches Leben lang traf man Jörg Awerkow beim TSV Buch an, ehe er seinen Herzensverein mit Ablauf der vergangenen Saison verließ und sich dem TSV Johannis 83 anschloss. Am Zeisigweg sprüht der nun 34-jährige Coach voller Tatendrang und zieht eine positive Startbilanz. Seinen Kader - im Sommer teils namhaft verstärkt - sieht er für die Kreisliga-Rückkehr nach zuvor acht Jahren Abstinenz gut gerüstet.
Von Michael Watzinger
Jörg Awerkow an der Seitenlinie seines neuen Vereins TSV Johannis 1883.
fussballn.de/ Strauch
Anfahrts-, aber keine Anlaufschwierigkeiten

Völlig verinnerlicht hat Jörg Awerkow den Weg zu seiner neuen sportlichen Heimat wohl noch nicht: "Es ist schon immer noch ein wenig ungewohnt, wenn man aus der Haustüre hinaus geht und dann auf einmal links, statt wie bisher immer nach rechts abbiegt, um zum Fußballplatz zu gelangen", gesteht der mittlerweile 34-Jährige, der seinen TSV Buch mit Ablauf der vergangenen Spielzeit nach vielen Jahren nun in Richtung des TSV Johannis 1883 verlassen hat, mit einem lauten Lachen.

Gut zwei Monate sind an neuer Wirkungsstätte inzwischen vergangen, ein erstes Fazit fällt derweil rundherum positiv aus. "Ich bin wirklich sehr gut aufgenommen worden, erfahre schon jetzt nach kurzer Zeit eine große Wertschätzung von verschiedenen Stellen und habe einen Verein gefunden, der ehrgeizig ist und etwas erreichen möchte. Die ersten zwei, drei Wochen habe ich mich etwas zurückgehalten, um die Gegebenheiten und Abläufe ein wenig kennenzulernen, dann habe ich mich immer mehr eingebracht. Es gibt viele helfende Hände, die es zu strukturieren galt. Das Team selbst ist willig und nimmt meinen Input dankend an - es läuft insgesamt richtig gut", zeigt sich Awerkow von seinem Start bei den 83ern absolut zufrieden.

Aufstiegskader weiter aufgewertet

Dem neuen Trainer beim TSV Johannis 1883 ist der Tatendrang deutlich anzumerken. Nach der Meisterschaft und der damit verbundenen Kreisliga-Rückkehr seines Teams nach neun Jahren Abstinenz, wurde im Sommer weiter kräftig am Kader gebastelt. So konnte man am Zeisigweg mit Vignon Amegan (pausierte zuletzt, zuvor unter anderem in der Regionalliga aktiv), German Elperin (zuletzt FSV Erlangen-Bruck), Juan Linuesa (TSV Burgfarrnbach), Christian Scala (STV Deutenbach), Arafat Medjessiribi (SV Pölling), Haroune Slama (SV Eyüp Sultan II), Santana Uendelli dos Santos (Megas Alexandros) und Oguzhan Bozkan (pausierte, zuvor unter anderem beim SC 04 Schwabach) acht zum Teil absolut hochkarätige Neuzugänge im Kader begrüßen. Andererseits stehen mit Petar Brainovic, Antimo D'Aponte (beide FC Stein), Daniel Morawietz, Heinrich Rudt, Madalin Olariu (alle Ziel unbekannt), David Pap (pausiert) und Maximilian Schmidt (Laufbahn beendet) sieben Mann nicht mehr zur Verfügung.

Mit der Verpflichtung von Vignon Amegan (in rot, hier im Trikot des ATSV Erlangen) gelang dem TSV Johannis 1883 ein echter Transfer-Coup. Überhaupt zeigte sich Coach Awerkow mit den Veränderungen des Kaders sehr zufrieden. 
Sebastian Baumann

"Trotz der Meisterschaft und des Aufstieges war relativ früh klar, dass der Kader für die Kreisliga nicht ganz ausreichend ist und es gerade in der Breite fehlt. Mit viel Fleiß und Engagement konnten wir das aus meiner Sicht verändern und auch die Qualität noch einmal erhöhen. Natürlich stechen hier gerade auf den ersten Blick mit Vignon und German zwei Namen heraus. Vignon hat uns dabei klar gemacht, dass er so oft es geht dabei ist, mit seiner Selbstständigkeit und als dreifacher Familienvater aber nicht immer zur Verfügung stehen wird. Dennoch freuen wir uns einen so begnadeten Fußballer in unseren Reihen zu haben, der dabei mithelfen soll, unsere jungen Spieler zu führen und ein überragender Typ ist. German kam aus einer langen Verletzungspause und möchte einfach wieder Fußball spielen. Er ist sicherlich ein absoluter Unterschiedsspieler, der nicht dauerhaft in der Kreisliga zu finden sein wird. Mit Arafat und Oguzhan kamen noch zwei weitere Jungs dazu, die bereits höherklassig Erfahrungen sammeln konnten und unserem Team sicher gut tun werden. Insgesamt bin ich mit dem Kader mehr als zufrieden", lobt der Chefcoach die getane Arbeit während der Wechselperiode.

German Elperin (in schwarz) war beim Knoblauchsland-Cup der gefeierte Mann, als er hier den entscheidenden Freistoß zum Turniersieg markierte und so noch einmal seine Rolle als Unterschiedsspieler unterstrich.
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Vorbereitung unter erschwerten Bedingungen

Rein sportlich läuft die Vorbereitung zwar statistisch gesehen etwas schleppend an - drei Siege stehen einem Remis und zwei Niederlagen gegenüber - dennoch zeigt sich Awerkow insgesamt, auch wegen derzeit erschwerten Bedingungen, mit den Geschehnissen auf dem grünen Rasen durchaus zufrieden: "Im ersten Test gegen Germania haben wir 0:1 verloren und offensiv kaum Akzente setzen können, aber taktisch dennoch recht ordentlich gespielt. Seitdem ist viel passiert und wir testen derzeit viel im taktischen sowie im personellen Bereich. Aktuell haben wir aber viele Urlauber und angeschlagene Akteure, was das Ganze natürlich erschwert. Bei der Trainingsbeteiligung ist somit freilich noch Luft nach oben, aber das wird sich bestimmt bald einpendeln - mir ist lieber, dass die Jungs jetzt weg sind und nicht mitten in der Saison. Trotz der von mir angesprochenen Problemchen machen wir ordentliche Fortschritte in unserer Entwicklung: Der Sieg beim Knoblauchsland-Cup 2023 war ein erster Erfolg, bei dem wir als Mannschaft gesehen haben, dass wir auf einem guten Weg sind. Mein Team ist letzte Saison mit 51 geschossenen Toren aufgestiegen, war defensiv aber unheimlich stabil. Nun versuchen wir einen offensiveren, aktiveren Ansatz und da dauert es einfach auch, bis Automatismen entstehen. Dennoch sind die Jungs absolut lernwillig und voll bei der Sache, wenn sie da sind."

Nach dem Turniersieg beim Knoblauchsland-Cup 2023 war die Freude bei den 83ern groß. Trainer Awerkow sieht den Aufsteiger auf den richtigen Weg.
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Interessanter, aber anspruchsvoller Auftakt

Jörg Awerkow und seine Mannen arbeiten also am Feinschliff für die Kreisliga. Das Auftaktprogramm im Nürnberger Kreisoberhaus verspricht derweil äußerst interessant zu werden: Zunächst bittet mit dem FC Bayern Kickers der letztjährige Tabellendritte zum Derby, ehe gegen den STV Deutenbach und gegen den TB Johannis 1888 zwei Kirchweihspiele anstehen. "Der Auftakt ist natürlich schon ein Hammer! Bayern Kickers und Deutenbach sind immer unangenehm zu spielen und gerade BaKi sehe ich unter den Aufstiegskandidaten. Zudem erwartet uns noch das Kärwa-Derby gegen den Turnerbund. Ich sehe uns zwar qualitativ etwas besser aufgestellt, allerdings haben die 88er gefühlt noch nie ein Kirchweihspiel verloren und werden alles in die Waagschale werden - es sind also schon drei anspruchsvolle Duelle für uns zum Start!"

Trotz des schweren Auftaktprogrammes ist die Freude über die Kreisliga-Rückkehr im Lager der 83er ungebrochen. Trainer Awerkow sieht sein Team für die anstehende Saison gut gerüstet. "Wir haben eine Mannschaft, die absolut in der Kreisliga spielen kann und ich sehe uns realistisch auf Platz 5 bis 8. Wir wollen eine gute Runde spielen, uns weiterentwickeln und freuen uns auf alles, was kommt. Die Liga ist ja auch diesmal wieder eng beisammen - vielleicht sogar noch enger als letztes Jahr, ohne Stetten und Vatanspor oben sowie Frankonia und den ASV Fürth unten. Ich habe ja den Traum, dass wir am 12. Mai, also vier Spieltage vor dem Ende, so gut dastehen, dass wir zuhause gegen die Bucher Jungs unentschieden spielen - und da dann beide den Klassenerhalt packen... Das wäre doch was", schmunzelt der neue Chefanweiser am Zeisigweg. Ganz vergessen kann und will Jörg Awerkow seinen TSV Buch also freilich nicht. 

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