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Artikel veröffentlicht am 07.09.2023 um 09:00 Uhr

Judt vor dem Derby in Langenzenn: Es geht um die Vormachtstellung!

Mit sieben Punkten ist Kreisliga-Absteiger SV Burggrafenhof wieder recht gut in der Liga angekommen. Mit der Rückkehr in die Kreisklasse sind auch einige Nachbarschaftsduelle verbunden, ein echtes Derby steht am Freitagabend (19 Uhr) für den SVB beim TSV Langenzenn an. Für das Team um Spielertrainer Juri Judt ist das Duell gegen den letztjährigen Vizemeister neben dem Prestige auch ein echter Gradmesser in der Liga.

Von Marco Galuska

Burggrafenhofs Spielertrainer Juri Judt freut sich auf das Derby in Langenzenn.

fussballn.de / Oßwald

An die Fabelbilanz aus der Saison 2021/22 mit zehn Siegen aus den ersten zehn Spielen nach dem Kreisliga-Abstieg kann der SV Burggrafenhof zwar nicht mehr anknüpfen, dennoch war die Rückkehr in die Kreisklasse mit sieben Punkten aus den ersten drei Partien durchaus gelungen: "Das hätten wir vor dem Saisonstart so unterschrieben! Ärgerlich war es schon, dass wir gegen Stadeln am Freitag noch ein 2:0 hergegeben haben, aber letztlich war es auch verdient", sagt SVB-Spielertrainer Juri Judt mit Blick zurück auf das jüngste 2:2 gegen den FSV Stadeln III und ergänzt: "Ergebnistechnisch war das bisher in Ordnung, spielerisch geht's sicher noch besser."

Sieben Punkte hatte Burggrafenhof auch aus den letzten drei Spielen der abgelaufenen Kreisliga-Saison noch geholt, für den Klassenerhalt reichte der Endspurt aber trotzdem nicht mehr. "Es war sicherlich ein vermeidbarer Abstieg. Wir sind unterm Strich aber auch verdientermaßen abgestiegen, weil wir eben nicht konstant genug waren. Unterm Strich heißt es: Mund abputzen, weiter geht's!"

Seit über fünf Jahren gibt Juri Judt als Spielertrainer beim SV Burggrafenhof die Richtung vor und weiß seinen Verein und sein Team einzuschätzen.

Jan Botzenhardt

Unkomplizierte Vertragsverlängerung

Dass es für ihn, der zum Jahresbeginn 2018 nach Burggrafenhof als Spielertrainer gekommen war, auch nach dem Abstieg weitergehen würde, war wieder einmal in wenigen Minuten geklärt: "Wir setzen uns kurz zusammen, analysieren die Situation. Für mich passt es hier einfach, die Aufgabe macht mir nach wie vor Spaß und ich habe da keine anderen Bestrebungen. Dann stellt sich noch die Frage, ob der Verein und die Jungs auch mit mir zufrieden sind - und dann geht es weiter", beschreibt der Ex-Profi den unaufgeregten Ablauf im Verein, in dem er sich pudelwohl fühlt und man auch einzuschätzen weiß, wo man hingehört: "Die Kreisliga ist für uns das höchste der Gefühle, ein Abenteuer. Das wissen wir einzuordnen!"

Freilich ist Judt weiterhin ehrgeizig genug und hätte nur zu gerne ein weiteres Jahr im Kreisoberhaus mit seinem Team gespielt, "aber wenn man etwas Positives im Abstieg finden will, dann sind es jetzt die vielen Spiele mit Derby-Charakter. Das ist eine ganz andere Hausnummer und etwas Besonderes, wenn man da rüberspringen kann. In der Kreisliga hatten wir schon einige weite Fahrten."

Die letzte Derby-Schmach mit einem 0:7 würden die Langenzenner gerne vergessen machen. Seitdem sind aber auch schon beinahe anderthalb Jahre vergangenen. Einen derartigen Spaziergang erwartet man seitens des SV Burggrafenhof nicht mehr.

Jan Botzenhardt

Genau so ein Derby steht am Freitag für Burggrafenhof beim TSV Langenzenn an. Die letzten Vergleiche in der Meistersaison des SVB 2021/22 hat Judt sofort parat: "Dort haben wir trotz langer Unterzahl in der 90. Minute durch einen Freistoß von Patrick Raab 2:1 gewonnen, daheim war es dann eine klare Sache mit dem 7:0." Und als ob er nicht den Beweis schon geliefert hätte, unterstreicht der 37-Jährige: "Das sind die besonderen Spiele, die im Kopf bleiben!"

Für den Wiederaufstieg müsste schon viel zusammenlaufen

Natürlich hat Judt längst verinnerlicht, dass die Ergebnisse gegen die Nachbarn für die Vereine mehr als nur Punkte und Tore bedeuten: "Es geht um die Vormachtstellung!" Zugleich weiß der Coach um die Stärke des vergangenen Vizemeisters: "Wenn wir vor Langenzenn bleiben, hat das schon eine Aussagekraft, denn das ist eine gute Mannschaft. Sie haben sich zuletzt für das Derby warm geschossen, sind gut drauf. Und ich erwarte sie auch im oberen Bereich der Tabelle, nachdem sie den Aufstieg nur knapp verpasst haben."

Die Zielsetzung für dieses Spieljahr will der SVB-Spielertrainer nicht mit dem Aufstieg formulieren: "Dazu muss schon vieles zusammenlaufen, so wie es uns vor zwei Jahren gelungen ist. Wir wollen aber so lange wie möglich oben dranbleiben." Mit Patrick Raab und Manuel Muscat haben zwei Leistungsträger ihre Fußballschuhe an den berühmten Nagel gehängt und sind schwer zu ersetzen, jammern will Judt aber keineswegs: "Wir haben einen breiten Kader, in dem alle die Berechtigung haben zu spielen. Und vor allem wollen wir Woche für Woche Spaß am Fußball haben und am Ende der Saison in den Spiegel schauen können."