Ansbach nach rabenschwarzer Woche: Mit Frische zurück zur Intensität - und zum Erfolg - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 14.09.2023 um 17:00 Uhr
Ansbach nach rabenschwarzer Woche: Mit Frische zurück zur Intensität - und zum Erfolg
Einige Tage nahm man sich bei der SpVgg Ansbach, um nicht nur das enttäuschende Aus im Pokal in Großschwarzenlohe, sondern gerade die üble 0:5-Pleite bei Schalding-Heining zu verdauen - und vor allem aufzuarbeiten. Mit einigen Erkenntnissen und neuem Mut geht es am Samstag ins Wiedersehen mit dem alten Rivalen DJK Vilzing, der aktuell die Tabelle in der Regionalliga Bayern anführt.
Von Marco Galuska
Trainer Christoph Hasselmeier ist auch in Hinblick auf die Zukunft überzeugt vom Ansbacher Weg.
fussballn.de / Schlirf
Zur Tagesordnung konnte man bei der SpVgg Ansbach nach der ernüchternden 0:5-Pleite beim keineswegs übermächtigen Aufsteiger SV Schalding-Heining nicht übergehen, zumal man nur wenige Tage vorher beim Landesligisten SC Großschwarzenlohe die Pokalsaison nach einer 2:4-Niederlage abhaken musste. "Es war definitiv die schlechteste Woche in den letzten viereinhalb Jahren in Summe, weil es zwei bittere Niederlagen waren. In Schalding waren wir noch gar nicht richtig im Spiel und waren schon 0:2 hinten. Als wir dann die Spielkontrolle hatten, haben wir die Chancen nicht genutzt, kriegen dafür das 0:3 vor der Halbzeit und das 0:4 nach der Pause, da war natürlich alles klar", fasst Trainer Christoph Hasselmeier zusammen.

Lange Mängelliste nach Wochen hoher Belastung

Viel wichtiger ist aber die Erkenntnis aus der Pleitenwoche, die man im Ansbacher Trainerstab gezogen hat. Man hörte Hasselmeier schon Mitte der Woche wieder an, dass er keineswegs mehr geknickt oder gar ratlos mit der jüngsten Pleite umgeht. Vielmehr ging es um die analytische Aufarbeitung der mit Abstand höchsten Saisonniederlage bei einem Gegner, mit dem sich die Nullneuner in normaler Verfassung wohl nicht einmal mit einem Remis zufriedengegeben hätten: "Wir hatten nicht die Intensität im Zweikampf, die wir sonst hatten, wir haben nicht die Intensität auf dem Platz gekriegt, um gegen den Ball gut zu arbeiten, kompakt zu sein, das bedarf viel Laufarbeit und mentaler Frische. Und das ist uns in den letzten fünf Wochen, in denen wir vier Englische Wochen hatten, etwas abhandengekommen, weil wir auch nicht die riesigen Wechselmöglichkeiten hatten. Weil wir immer wieder Ausfälle hatten, oder eben noch Spieler mit fehlender Regionalliga-Erfahrung, waren die Wechsel etwas schwierig und die Jungs schon etwas ausgebrannt. Und dann fehlt eben diese letzte Intensität, der letzte Schritt, die Staffelung auf den zweiten Ball passt nicht mehr, man kommt nicht richtig in die Zweikämpfe, hat große Abstände, fängt sich Konter. So haben wir uns auch in Schalding die Tore eingefangen." 

Chefcoach Christoph Hasselmeier (Bildmitte) hat mit seinem Trainer-Team intensiv die Ursachen für die Niederlagen zuletzt analysiert.
fussballn.de / Strauch

Mehr als nur willkommen war die Tatsache, dass es ohne Wochenspieltag weiterging und man sich sammeln und vorbereiten konnte auf das Heimspiel am Samstag gegen die DJK Vilzing: "Wir haben freie Tage gebraucht, um wieder Frische zu erzeugen - sowohl körperlich als auch mental! Wir brauchen jetzt gegen Vilzing wieder eine ganz andere Intensität: in den Zweikämpfen, in der Kompaktheit - dann werden wir wieder andere Ergebnisse erzielen!"

Alter Weggefährte kommt als Spitzenreiter

Dass die Vilzinger nach neun Spieltagen die Tabelle anführen, sieht Ansbachs Chefcoach als Resultat einer gelungenen Transferpolitik mit wirtschaftlich beachtlichen Möglichkeiten: "Sie haben sich im Sommer noch einmal sehr gut verstärkt, spielen mit vier Neuzugängen in der Startaufstellung. Da haben sie absolute Leistungsträger hinzubekommen, das ist ein nahezu perfektes Transferfenster, das muss man schon sagen. Sie haben aber auch schon im Winter richtig Qualität hinzugeholt, das entspricht ihren finanziellen Möglichkeiten. Mit einem Altersdurchschnitt von über 27 Jahren ist das eine erfahrene Truppe, mit der sie in einer jungen Liga profitieren, in der die Qualität höchstens gleichbleibend ist. Und Vilzing wurde absolut besser durch ihre Neuzugänge, deshalb stehen sie nicht zu Unrecht da, wo sie stehen."

Die Bayernliga-Aufsteiger von 2022, SpVgg Ansbach und die DJK Vilzing, trennen derzeit zwölf Punkte und 13 Tabellenplätze, in den vergangenen Jahren war es maximal ein Punkt.
Dirk Meier

Zugleich will Hasselmeier die formstarken Vilzinger nicht auf eine Stufe mit dem ausgemachten Ligafavoriten Würzburger Kickers stellen. "Ich glaube nicht, dass sie für uns unantastbar sind. Und wir haben auch im letzten Jahr bei uns in Ansbach drei Serien beenden können! Also ich habe gar kein Problem damit, wenn ein Gegner gut drauf ist, es geht um unseren Umgang damit, wie wir in das Spiel reinkommen und welche Bereitschaft und Moral wir an den Tag legen. Wenn wir das auf den Platz bringen, ist was drin für uns, dann sind wir extrem schwer zu bespielen und zu schlagen! Und das wird auch so bleiben, wenn wir so weiterarbeiten"

Ansbacher Weg ist alternativlos

Den erfolgreichen Ansbacher Weg unterstreicht der 32-Jährige nach der bitteren vergangenen Woche umso mehr: "Wir waren die letzten viereinhalb Jahre erfolgreich und werden - wenn wir so weiterarbeiten - auch die nächsten viereinhalb Jahre erfolgreich sein! Aber diese Art und Weise ist für uns alternativlos. Mit 98 Prozent Leistungsvermögen ist es nicht darstellbar, wir wollen wieder auf die 100 Prozent kommen."

Michael Kleinschrodt fehlt den Ansbachern vorerst aufgrund einer Schulterverletzung.
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Mit physischer und psychischer Frische freut man sich auf das Duell gegen den Spitzenreiter, "einen alten Wegbegleiter, den wir gut kennen. Unser Weg mit Vilzing ist mit dem sehr engen Aufstiegskampf in der Bayernliga und dem Abstiegskampf in der letzten Saison ein besonderer. Und wir hoffen schon, dass wir im Laufe der Saison tabellarisch die Lücke etwas schließen können, auch wenn Vilzing mit ihrem Kader mittlerweile in die Kategorie 'Platz drei bis sieben' gehört!"

Fehlen wird den Nullneunern neben den Langzeitverletzten Patrick Kroiß und Sven Landshuter vorerst auch Michael Kleinschrodt, der sich im Pokalspiel eine Schulterverletzung zuzog und Michael Belzner, der im Urlaub weilt. Dafür sind Bastian Herzner und Lukas Karakas aus dem Urlaub wieder zurück und stehen am Samstag wieder zur Verfügung.

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Team
Sp
Tore
Pkt
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21
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18:6
20
10
8
12:13
11
16
9
5:17
6
17
9
9:22
5
18
9
5:14
4
Bei Punktgleichheit: Torverhältnis


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LL
 4:1
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LL
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2012/13
-
LL
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BAYL
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2021/22
-
BAYL
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REGL
 4:2
2022/23
REGL
 2:0

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