Es "walthert" in Bayreuth: Coach Ingo Walther vor dem ersten Spiel - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 22.07.2010 um 12:00 Uhr
Es "walthert" in Bayreuth: Coach Ingo Walther vor dem ersten Spiel
Nach 12 Jahren als Fußballprofi hat Ingo Walther die Seiten gewechselt. Erstmals in seiner Karriere betreut er eine Mannschaft und ist nicht mehr nur Befehlsempfänger sondern auch Befehlsgeber. Vor dem Saisonstart unterhielt sich anpfiff mit dem in Bayreuth von den Fans liebevoll "Panzer" getauften Neu-Trainer über seine bisherigen Eindrücke und seine Zukunftsperspektiven.
Von Andi Bär
Ingo, seit gut vier Wochen sind Sie jetzt als Trainer aktiv, nicht mehr nur als Spieler. Wie ist es?
Ingo Walther: Na ja. Für mich ist ja wirklich alles neu, da ich nie Trainer war. Meine beiden Co-Trainer Heinz Schneider und Bruno Matijevic, mit denen ich sehr viel rede, haben da ja schon Erfahrungen gesammelt. Wir gehen die Sache natürlich einerseits recht ernst an versuchen aber andererseits die Laune hoch zu halten. Mit den zweien habe ich einen guten Background. Ich bin von der Konstellation überzeugt: Wir drei, das passt. Ich meine. Es geht um Erfolg und ich habe das Gefühl, dass es eine sinnvolle Kombination ist. Klar würde ich mich gerne auch noch nur als Spieler sehen. Aber jetzt habe ich eine neue Aufgabe. Und die will ich, wollen wir, erfolgreich bestreiten. Und ich bin überzeugt davon, dass das klappt. Das Volk wird mich schon rausschmeißen, wenn es mich nicht mehr will (lacht).

Der Spaßfaktor scheint recht hoch zu sein, Sie scheinen Ihren gutgelaunten Grundcharakter nicht vor der Kabine abzulegen. In den Vorbereitungsspielen hatte man das Gefühl, dass neben dem gebotenen Ernst auch viel Wert auf gute Laune gelegt wird.
Ingo Walther: Das stimmt schon. Momentan haben wir natürlich auch das Glück, das alle spielen. Man muss abwarten, wenn die Saison anfängt. Wenn der ein oder andere nicht spielt, wird es sicher unzufriedene Spieler auch
geben. Aber der Haufen scheint mir recht charakterstark. Unser großer Vorteil: Fast jeder ist ersetzbar. Und viele sind sehr flexibel. Derzeit geht es sowieso mehr um Kleinigkeiten. Die sieht man und feilt  daran. Jetzt warten wir die Woche einfach noch ab und schauen was noch passiert. Im Groben steht die Mannschaft. Jeder hat seine Chance zu spielen. Das weiß jeder. Christian Auner zum Beispiel hat am Mittwoch in der zweiten Mannschaft gespielt. Der will nach seiner langen Verletzungspause Spielpraxis sammeln. Das rechne ich Spielern hoch an.

Wie sieht es eigentlich mit den Neuzugängen aus. Sind Sie zufrieden mit ihnen?
Ingo Walther: Mit Sicherheit. Wir haben uns im Gegensatz zum Vorjahr gesteigert. Sowohl von der Qualität her als auch in der Breite sind wir meiner Meinung nach besser aufgestellt. Christoph Herl hilft uns durch seine spielerischen und technischen Fähigkeiten enorm weiter. Christian Karl ist läuferisch und technisch sehr beschlagen. Stephan Essig ist ein guter Stabilisator der Hintermannschaft. Basti Fiedler braucht nach seiner Verletzung noch ein bisschen, ist aber eine große Bereicherung. Er wird wenn er fit ist eine Bank sein. Und Dauerrenner Sebastian Hofmann nimmt sehr schnell neue Sachen an. Ich meine: Den kannte ich ja vorher kaum. Aber so einen hast du gerne in der Mannschaft. Zumal er menschlich ein hervorragender Typ ist. Auf dem Feld ist er schon sehr unbequem: Der rotzt auch einmal einen um. Und da haben wir noch unseren "Robsen" Robert Menz. Man sieht seine Vielseitigkeit. Wenn er jetzt noch auf dem Kopf Augen hätte oder aber einfach mal nach vorne und nicht immer auf den Ball schauen würde - er bringt richtig viel mit. Ein flexibler Arbeiter, der auch gute Standards für unsere kopfballstarken Jungs bringen kann. Und über Stephan Essig im Tor muss ich nichts sagen. Es gibt gute und nicht so gute Torwarte. Er ist ein guter.

Wie sehen Sie die Liga allgemein? Wer macht das Rennen?
Ingo Walther: Ich hoffe, ich liege nicht allzu schlecht. Aber ich sehe Hof, Schweinfurt und Ismaning ganz vorne. Als Joker setze ich Aindling. Schweinfurt auch weil sie mit Klaus Scheer einen hervorragenden Trainer bekommen haben. Der kitzelt immer ein paar Prozent mehr aus seiner Mannschaft heraus. Und wie auch hier wird er dort Understatement betreiben. Aber mit den Fans im Rücken geht dort was.

Und in Bayreuth?
Ingo Walther: Ich denke wir werden die Saison auf einem guten einstelligen Tabellenplatz abschließen. So zwischen Platz fünf und Platz acht. Am Sonntag wissen wir vielleicht schon wieder mehr, nach drei, vier Spielen definitiv. Rosenheim hat eine sehr unangenehm spielende Truppe. Wenn wir gegen die gewinnen, hat sich die stressige Vorbereitung gelohnt.

anpfiff bedankt sich für das Interview und wünscht Ingo Walther und seinen Altstädter in der neuen Saison viel Erfolg!

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