Meike Marschall beendet Karriere: "Der Fußball hat mir sehr viel gegeben" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 13.10.2023 um 06:00 Uhr
Meike Marschall beendet Karriere: "Der Fußball hat mir sehr viel gegeben"
Mit 37 Jahren hat Meike Marschall, zuletzt bei der DJK Schweinfurt aktiv, die Fußballstiefel endgültig an den Nagel gehängt. Am Ende einer langen Karriere blickt sie auf eine intensive Zeit in der Bayernliga beim ETSV Würzburg und viele sportliche Höhepunkte zurück. Was sie aus ihrer aktiven Zeit mitgenommen hat und wem sie in ihrer Karriere viel zu verdanken hat, verrät die Gerolzhofenerin gegenüber anpfiff.info.
Von Gerald Effertz
Dominik Nastvogel
Der Fußball hatte bei den Marschalls schon immer eine große Bedeutung. Neben Meike und ihrer Schwester Dana spielte auch Cousine Linda über sehr viele Jahre mit ihr in einer Mannschaft. Es war aber vor allem der erst kürzlich verstorbene Vater Dieter Marschall, der mit seinem Bruder Roland damals den Grundstein für den Damenfußball in dem kleinen Ort Dingolshausen gelegt hatte, wo das Mädchen-Trio zuletzt gemeinsam gespielt hatte. „Mein Papa war immer ein großer Förderer des Damenfußballs - und vor allem ein großer Förderer von mir“, so Meike Marschall. Angefangen hatte sie bei den Jungs als der klassische „Libera“, bevor sie dann bei den Mädels zum größten Teil als Zehner gespielt hatte. Zuletzt war ihre Position auf der sechs.

Unvergessen das Treffen mit Weltfußballerin Birgit Prinz

Wenn sie an ihre Anfänge im Jahr 1991 zurückdenkt, bleiben viele tolle Erinnerungen hängen wie Meisterschaften, Aufstiege, Pokalsiege, legendäre Feste - aber vor allem der unglaublich große Zusammenhalt und bis heute noch anhaltende Freundschaften. Unvergessen war für sie das Aufeinandertreffen mit Weltfußballerin Birgit Prinz bei einem Turnier in Iphofen. „Wahnsinn, was diese Frau für den deutschen Frauenfußball geleistet hat“, macht sie die Bedeutung der früheren Weltklassestürmerin deutlich. Und natürlich faszinierten Spiele wie gegen den heutigen Bundesligisten 1. FC Nürnberg. Auch wenn das damalige Freundschaft-Spiel mit 3:6 aus Sicht der Dingolshäuserinnen verloren ging, so etwas war schon ein Höhepunkt in der Karriere, macht Meike Marschall - selbst Torschützin - deutlich.

Körper zunehmend mit Verschleißerscheinungen

Von größeren Verletzungen blieb sie in ihrer aktiven Zeit von 1991 bis 2023 glücklicherweise verschont. Sie hatte allerdings in den letzten Jahren öfters mit Bänderverletzungen zu kämpfen, was sie immer wieder zurückwarf. „Mein Papa sagte immer: 'Meike, spiele so lange Fußball, wie es dein Körper mitmacht'. Und jetzt ist leider der Zeitpunkt gekommen, wo mein Körper einen Schlussstrich zieht, und ich leider die Entscheidung treffen musste, aufzuhören“. Die sympathische Vorstandsassistentin war jahrelang Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Dingolshäuser Damenfußballerinnen. Mit ihrer Erfahrung gab sie jüngeren Spielerinnen Tipps auf dem Spielfeld, führte sie, leitete sie. Aber sie stellte sich auch als Trainerin auf Zeit zur Verfügung, so wie 2017 bis 2019 beim FV Dingolshausen. Jungen Spielerinnen sagt sie immer: „Fußball ist ein Mannschaftssport und lebt von dem Miteinander. Deshalb fleißig zum Training gehen und dort sein Bestes geben! Denn nur wenn du im Training an deine Grenzen gehst, kannst du im Spiel besser werden und somit dich und vor allem deine Mannschaft nach vorne bringen.“.

Prägende Zeit beim ETSV Würzburg


Trainer Gernot Haubental ist Meike Marschall besonders positiv in Erinnerung geblieben ist. „Er war mein damaliger Coach beim ETSV Würzburg. Kein Training war bei ihm wie das andere. Er hat uns mit vielen verschiedenen Sportarten bekannt gemacht und hat diese in die Trainingseinheiten miteinfließen lassen wie z. B. Hiphop tanzen, Walking, Yoga, Pilates, Fechten und vieles mehr.“ Und sogar das Thema Essen gehörte dazu, denn auch Ernährungsberatung war ein Teil seines Plans.
Ein bisschen in der Welt herum kam das 'Feierbiest' natürlich auch: „Ich hatte über mehrere Jahre beim TSV Uengershausen und später dann beim ETSV Würzburg in der Bayernliga gespielt“, denkt sie gerne an höherklassige Spiele zurück. „Es war eine unfassbar zeitintensive, aber vor allem eine sehr lehrreiche Zeit für mich, die ich in meiner Fußballerkarriere nicht missen möchte“, stellt sie fest. Zum einen war es die Erfahrung, Bayernliga zu spielen - mit allem was dazu gehört wie professionelle Trainingseinheiten, Spielanalyse oder lange Busfahrten zu den Spielen wie nach Landshut, Kaufbeuren, München oder Augsburg. „Und zum anderen die Kontakte, die ich hier knüpfen durfte.“ Diese hätten sie bis heute sehr weit nach vorne gebracht. „All diese Erfahrungswerte konnte ich später als Trainerin an meine Spielerinnen weitergeben und sie daran teilhaben lassen.“

Eltern haben den Weg zur Karriere geebnet

Auf die Frage, wer sie besonders unterstützt hat, wird der Familienmensch Marschall deutlich: „Ganz klar meine Eltern, sie standen bei fast allen Spielen am Spielfeldrand und haben mich immer unterstützt. Sie hatten sich sogar Fanshirts von mir anfertigen lassen und sind bis nach Augsburg nachgefahren, um mir beim Fußballspielen zuzuschauen. Ich bin sehr dankbar, solche Eltern zu haben, die mir das alles ermöglicht haben“. Und auch den FV Dingolshausen hebt sie hierbei gerne hervor. Als damals die Mannschaft von Gerolzhofen nach Dingolshausen gewechselt ist, war man dort sehr stolz, eine so erfolgreiche Mannschaft sein Eigen zu nennen. „Auch wenn wir heute keine eigenständige Mannschaft mehr in Dingolshausen haben: man fühlt sich dort immer herzlich willkommen.“

Und wie verbringt Meike Marschall von nun an die fußballfreien Wochenenden? Natürlich weiterhin mit viel Sport, wenn auch ohne Ball: Vor allem mit Joggen versucht sie den Ausgleich zum Beruf zu finden. Und vielleicht schaut sie ja auch das eine oder andere Mal bei den Mädels auf dem Fußballplatz vorbei ...

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Spielerstationen M. Marschall

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Daten FV Dingolshausen

FV Dingolshausen
Gründung: 1948
Farben: Grün-Weiss
Abteilungen: Fussball,Korbball,Turnen

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