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Artikel veröffentlicht am 15.11.2023 um 13:00 Uhr

Schlussspurt vor dem Jahreswechsel: Bei Kalchreuth II ist der Knoten geplatzt!

Anders als in den Vorjahren, als der 1. FC Kalchreuth II stets gut aus den Startlöchern kam und zumindest zeitweise vorne mitmischte, holperte es zu Beginn dieser Spielzeit recht deutlich. Im Jahresendspurt ist bei den Alm-Kickern nun aber der Knoten eindeutig geplatzt, was nicht zuletzt der Sieg der Dotzler-Elf am vergangenen Wochenende gegen Liga-Primus SC Germania II eindrucksvoll unterstrich.

Von Michael Watzinger

Bei Dominik Dotzler (in rot) und seinem 1. FC Kalchreuth II ist im Jahresendspurt der Knoten geplatzt.

Heidi Huber

Starker Schlussspurt sorgt für ausgeglichene Halbzeit-Bilanz

Die Zwischenbilanz des 1. FC Kalchreuth II am Ende der Hinrunde könnte sich kaum ausgeglichener darstellen: Vier Siege stehen fünf Unentschieden und vier Niederlagen gegenüber, bei einem Torverhältnis von 25:30. Anders als in der Vorjahren, als die Alm-Kicker oftmals mindestens recht ordentlich aus den Startlöchern kamen, hakte es diesmal bei Dominik Dotzler und seinen Mannen zu Beginn: "Wir sind denkbar schlecht in die Saison gestartet und haben immer wieder - auch nach teils deutlichen Führungen - Punkte liegen lassen. Deswegen waren wir froh, als wir Ende Oktober gegen Post SV II endlich wieder gewinnen konnten und auf dem Kunstrasen zwar nicht die bessere Mannschaft waren, aber uns mit viel Willen und Leidenschaft präsentiert haben. Dadurch ist bei uns der Knoten offenbar geplatzt, wie die beiden weiteren Siege gegen die Aufstiegsaspiranten ASV Vach II und zuletzt Spitzenreiter SC Germania II zeigen. Durch die drei Siege zuletzt bin ich mit unserer Hinrunde schon noch zufrieden", zieht Trainer Dominik Dotzler eine versöhnliche Halbzeitbilanz.

Im Jahresendspurt kehrte beim 1. FC Kalchreuth II (in weiß) die Leichtigkeit zurück, drei Siege in Serie sorgten jüngst für eine ausgeglichene Halbzeitbilanz.

Heidi Huber

Unfreiwillige Personal-Rochade

Als Hauptgrund für den Stolperstart verweist der 32-jährige Übungsleiter vor allem auf ein unfreiwilliges Personal-Karussell: "Von Beginn an war bei uns personell der Wurm drin. Schon im ersten Spiel mussten wir beispielsweise wegen Verletzungen und Kreislaufproblemen insgesamt fünf Innenverteidiger einsetzen. Zudem hatten wir bei unseren Spielen schon sieben unterschiedliche Torhüter im Einsatz - auch ich selbst stand dabei zwischen den Pfosten, obwohl ich da sicher nicht meine Stärken habe", berichtet Dotzler mit einem lauten Lachen.

Aus Sicht des Trainers sinnbildlich ist dabei die Personalie Maximilian Müller: "Max konnten wir nachträglich als Torwart für uns gewinnen und er gab gegen Megas Alexandros sein Debüt. Er bot eine überragende Leistung, hielt einen Elfmeter, rettete zweimal im Eins-gegen-Eins und gab obendrein sogar noch eine Torvorlage! Im Laufe der zweiten Hälfte verletzte er sich allerdings schwer und fiel seitdem aus. Diese Verletztenmisere zieht sich bei uns wie ein roter Faden durch die bisherige Saison."

Besser als der Tabellenplatz

Inzwischen hat sich die Personalsituation auf der Alm aber wieder etwas entspannt, die nötige Konstanz kam zurück und Automatismen verfestigten sich. Mit den jüngsten Erfolgen ist auch das Selbstvertrauen beim FCK zurück: "Aus meiner Sicht sind wir definitiv besser als unser aktueller Tabellenplatz aussagt. Wir haben einige gute Einzelspieler und auch als Team durchaus vorhandene Qualität. Wir haben bewiesen, dass wir in Vollbesetzung jeden Gegner schlagen können und könnten schon noch ein paar Punkte besser dastehen - aber der Fußball schreibt nun mal bekanntlich seine eigenen Geschichten."

Als großes Plus sieht Dotzler dabei Wille, Leidenschaft und Zusammenhalt innerhalb seiner Mannschaft. "Daran hapert es bei uns eigentlich nie! Gerade in der letzten Zeit gehen die Jungs wirklich absolut an ihre Grenzen. Gegen Germania haben einige Spieler ihren Schweinhund sicher zwei bis dreimal überwunden - da geht einem als Trainer natürlich das Herz auf! Wenn man dann am Ende auch noch mit drei Punkten belohnt wird, ist es freilich umso schöner", zollt er seinen Schützlingen ob der jüngsten Leistungen Respekt.

Gegen Spitzenreiter SC Germania II (in hellblau) boten Michael Blazinc (am Ball) und der 1. FC Kalchreuth II eine starke Leistung und belohnten sich mit einem 1:0-Auswärtssieg.

fussballn.de / Schlirf

Ohne Druck, aber mit neuem Partner in die Rückrunde?

Zum Abschluss vor der Winterpause begrüßt die Dotzler-Elf nun noch die DJK Oberasbach auf der heimischen Alm. Der Trainer erwartet erneut einen anspruchsvollen Gegner: "In der A-Klasse 8 gibt es kein Kanonenfutter, insofern sieht die Spielvorbereitung auch immer relativ ähnlich aus. Oberasbach mischt nicht umsonst vorne mit und hat mit Baba Diarra einen Stürmer vorne drin, der mit A-Klassen-Niveau nichts zu tun hat. Wir wollen mit einer guten Grundordnung auftreten und ihm wenige Räume bieten - auch unsere Defensive hat zuletzt einen super Job gemacht!" Große Parolen will der 32-Jährige vor dem Jahreswechsel derweil nicht raushauen: "Wir wollen mit Mut und Leidenschaft antreten und einen guten Abschluss schaffen. Nach der Winterpause gehen wir motiviert in die restlichen Spiele, ohne uns dabei allzu großen Druck zu machen - ich sehe das ganz entspannt!"

Ohne Druck, dafür aber im besten Fall mit einem neuen Trainer-Partner an seiner Seite, könnte für Dotzler also das Jahr 2024 beginnen - schließlich ist er seit gut vier Partien wieder alleinverantwortlicher Trainer der FCK-Zweitvertretung: "Ich habe ja zu Saisonbeginn gesagt, dass ich wieder mehr auf dem Platz stehen möchte und so konnten wir mit Marco Schädler einen gleichberechtigen Trainer an der Seitenlinie für uns gewinnen. Vor ein paar Wochen hat uns Marco aber mitgeteilt, dass er aus beruflichen und privaten Gründen die Zeit nicht mehr herbekommt und so mache ich es derzeit wieder alleine. Es wäre natürlich schön, wenn sich noch einmal jemand findet, der sich gemeinsam mit mir und unserem Betreuer Florian Wolf um das Team kümmert."

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