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Artikel veröffentlicht am 06.12.2023 um 07:00 Uhr
Paul Maier im Interview: "Der Verein gehört nicht in die A-Klasse"
INTERVIEW Paul Maier ist seit dieser Saison zusammen mit Mario Foth Spielertrainer beim Absteiger TSV Burgfarrnbach und zeigt bei seiner ersten Station gleich, wohin die Reise mit seiner Mannschaft mittelfristig gehen soll. Im fussballn.de-Interview der Woche spricht er über die Schwierigkeiten auf seiner ersten Trainerstation, warum er auf einmal so viele Tore schießt und wie die Zukunft auf der Tulpe aussehen soll.
Von Christian Kühnel
Paul Maier ist seit Saisonbeginn zusammen mit Mario Foth Spielertrainer beim TSV Burgfarrnbach und sorgt dort vor allem mit seinen Toren für Furore.
fussballn.de / Strauch
Hallo Paul, nachdem der Fußball nun zumindest im Außenbereich stillliegt, wie sieht denn die Winterpause für dich aus?

Paul Maier (27): In der Winterpause wird sich mal vorrangig Zeit für die Familie genommen. Ein kleiner Kurzurlaub ist geplant, ehe dann auch schon wieder der Alltag einkehrt und auch das individuelle Training beginnt.

Wie hast du dein erstes halbe Jahr als Spielertrainer erlebt? Welche Herausforderungen haben sich dir gestellt, und welche Erfahrungen konntest du dabei sammeln?

Maier: Die Zeit verging praktisch wie im Flug und hat mir sehr viel Freude bereitet. Man muss natürlich sagen, dass das schon eine gewisse Umstellung ist vom Spieler hin zum Spielertrainer, aber da ich in meiner Spielerlaufbahn auch schon einige Erfahrungen mit Spielertrainern machen konnte, und zusätzlich noch einen erfahrenen Trainer an meiner Seite habe, fiel es mir leicht nach und nach in die Trainerrolle reinzuwachsen.

Die Zusammenarbeit mit Mario Foth ist sicherlich entscheidend für den Erfolg der Mannschaft. Wie würdest du euer Verhältnis beschreiben und welche Rolle spielt er in eurem Trainerteam?


Maier: Das Verhältnis zwischen Mario und mir könnte besser nicht sein, wir hatten von Beginn an einen sehr guten Draht zueinander und teilen die gleiche Philosophie und Leidenschaft zum Fußball. Wir pflegen auf sowie auch neben dem Platz engen Kontakt zueinander und haben auch jetzt während der Winterpause immerzu Gespräche darüber, wie wir bestimmte Prozesse optimieren können. Die Rollen sind ziemlich einfach zu beschreiben: Mario hat in den vergangenen Jahren schon viele Erfahrungen im Trainerbereich sammeln können, was für mich als Neuling natürlich auch eine große Chance ist, stetig von ihm in den gewissen Bereichen zu lernen.

Wie bewertest du aktuell die Leistung deiner Mannschaft? Gibt es bestimmte Bereiche, in denen du besonders zufrieden oder auch weniger zufrieden bist?

Maier: Vor Saisonstart konnte man ehrlicherweise nur schwer erahnen, wie die Mannschaft die vielen Abgänge zur Vorsaison kompensieren würde und wie die neu formierte Mannschaft sowohl auf als auch neben Platz miteinander harmonieren würde. Nach den ersten Wochen miteinander zeichnete sich schon ab, dass wir als Mannschaft immer mehr zusammenwachsen und wir uns untereinander prächtig verstehen. Viele Jungs kennen sich auch schon mehrere Jahre und haben in der Jugend zusammen schon in Burgfarrnbach gespielt, was natürlich kaum besser sein könnte. Die Vorbereitungsspiele im Sommer waren durchaus erfolgreich und wir konnten auch gegen höherklassige Teams mitspielen und unsere Qualität unter Beweis stellen. Der Saisonstart hätte absolut nicht besser laufen können, wir starten mit sieben Saisonsiegen aus den ersten sieben Spielen und wir konnten trotz der Urlaubszeit im Sommer Woche für Woche eine starke Mannschaft ins Rennen schicken. Auch die verdiente Niederlage in Cadolzburg, die ich persönlich als unsere schwächsten Spiel bisher beschreiben würde, tat der Stimmung in der Mannschaft keinen Abbruch und wir konnten in der Woche darauf eine Reaktion gegen den SV Bürglein zeigen.

Paul Maier (links) und Mario Foth (Bildmitte) bilden das Trainergespann beim Absteiger TSV Burgfarrnbach und wollen natürlich so bald wie möglich wieder nach oben.
fussballn.de / Strauch

Der aktuelle Tabellenplatz eurer Mannschaft – entspricht er deinen Erwartungen und Zielen zu diesem Zeitpunkt der Saison?

Maier: Ich denke, wenn Mario und mir am Anfang der Saison jemand gesagt hätte, dass wir nach 16 Spieltagen, 13 Siege eingefahren haben und mit 74 Treffern die zweitbeste Offensive stellen würden, hätten wir das definitiv unterschrieben. Als Fußballer möchte man natürlich jedes Spiel gewinnen, aber ich denke, wir können mit dem dritten Platz derzeit sehr zufrieden sein und müssen nun die Wintermonate nutzen, um uns bestmöglich auf den Start der Rückrunde Anfang März vorzubereiten. Es sind noch 14 Spiele zu gehen und wir müssen Woche für Woche hart arbeiten, fleißig trainieren, damit wir unsere Leistung auf den Platz bringen können.

Was lief in dieser Saison bisher besonders gut in Burgfarrnbach, und welche Aspekte würdest du gerne verbessern?

Maier: Besonders gut würde ich die Flexibilität der Mannschaft beschreiben, jeder Spieler von uns ist variabel einsetzbar und kann mehr als nur eine Position spielen. Des Weiteren verspürt man in jedem Spiel, dass wir zusammen an einem Strang ziehen, füreinander kämpfen und gewillt sind, alles zu geben, um das Spiel am Ende zu gewinnen.

Gibt es spezielle taktische oder spielerische Elemente, an denen du in nächster Zeit arbeiten möchtest, um die Leistung deiner Mannschaft zu steigern?

Maier: Es gibt immer Möglichkeiten, sowohl taktisch als auch spielerisch, um die Mannschaft weiterzuentwickeln. Wir sind meiner Meinung nach auf einem sehr guten Weg, müssen aber weiter akribisch arbeiten, um uns stetig zu verbessern. Wir haben uns über die Hinrunde mehrere Spielweisen und -arten aneignen können. Diese benötigen sicherlich auch noch ein gewisses Finetuning, aber dennoch bin ich mir sicher, dass es für jeden Gegner schwer sein wird, sich auf uns einzustellen.

Paul Maier freute sich besonders über die Rückkehr von Hannes Huber (rechts), den er als wertvollen Spieler für die Mannschaft sieht.
fussballn.de / Strauch

Wie siehst du die Entwicklung einzelner Spieler in deinem Team? Gibt es Talente, die schon besonders positiv herausstechen?

Maier: Ich glaube tatsächlich, dass sich die ganze Mannschaft in diesem halben Jahr weiterentwickeln konnte. Wir konnten im Laufe der Hinrunde immer wieder Spieler wie Luis Schuster und Leon Blaha aus unserer A-Jugend nach und nach an den Herrenbereich heranführen. Jeder Spieler hat bei uns den gleichen Stellenwert und keiner ist wichtiger als die Mannschaft, aber was mich persönlich sehr gefreut hat, ist das Comeback von Hannes Huber, der nach langer Verletzungspause endlich wieder uneingeschränkt ins Spielgeschehen eingreifen konnte. Hannes ist ein fantastischer Fußballer und hat wirklich einiges auf dem Kasten, er hat sich in der Vorbereitung nach und nach wieder an das Tempo herangearbeitet und zählt jetzt zu einem wichtigen Spieler unserer Mannschaft. Er verfügt über das Auge, seine Mitspieler gekonnt in Szene zu setzen, gewinnt seine Zweikämpfe oftmals mit einer Selbstverständlichkeit und besitzt einen wuchtigen Abschluss.

Welche Ziele hast du dir für die laufende Saison noch gesetzt? Gibt es mit den aktuell 29 Saisontoren neue persönliche Meilensteine, auf die du hinarbeitest?

Maier: Ich stecke mir eigentlich immer sehr hohe persönliche Ziele und habe eine hohe Erwartung an mich selbst, um das Maximum aus mir rauszuholen, aber ich muss ehrlich sagen: Zu Beginn der Saison hatte ich das Ziel 30 Tore zu erzielen und mit der Mannschaft attraktiven Fußball zu spielen. Ich würde lügen, wenn ich jetzt sage, dass ich mich damit zufriedengeben würde. Also nach dieser Hinrunde muss ich meine Ziele doch nochmal etwas überdenken, wenn es am Ende 40 Saisontore sind und wir als Mannschaft so lange wie möglich im Rennen um die Tabellenspitze bleiben, bin ich zufrieden.

Warst du schon immer so treffsicher oder woran liegt das?


Maier: Da muss ich tatsächlich schmunzeln. All die Jahre im Trikot des SV Raitersaich war ich eher der klassische Rechtsverteidiger, der die Linie auf und ab marschiert ist. Diese Saison, im Trikot des Bären-Express, ist erst meine zweite Saison als Stürmer, nach dem Spieljahr in Wilhermsdorf 2021/22, und im Großen und Ganzen bin ich zufrieden mit mir selbst. Wenn man die Spiele betrachtet, hab ich vor allem zu Beginn der Saison noch zu viele Chancen liegen gelassen. Ich bin froh, diese Mannschaft zu haben, denn ohne die Vorlagen schießt man keine Tore.

Wie beurteilst du die Konkurrenten in der Spitzengruppe der A-Klasse 5?

Maier: Also man muss sich ehrlich eingestehen, die spielstärkste Mannschaft in der Liga ist schon der TSV Ammerndorf. Wir haben das Hinspiel klar und auch in der Höhe verdient gegen sie verloren. Danach sehe ich definitiv ein Gebilde aus der 2. Mannschaft von Neuendettelsau, Großhabersdorf und uns. In diesen Spielen entscheidet letztlich die Tagesform.

Warum hast du dich dazu entschieden, den Schritt vom Spieler zum Trainer zu machen?


Maier: Ich wollte mich persönlich weiterentwickeln und mich stetig verbessern.

Vor seiner Zeit beim TSV Burgfarrnbach war Paul Maier unter anderem für den SV Raitersaich in der Bezirksliga am Ball.
fussballn.de / Strauch

Wie gestaltet sich die Kommunikation und Zusammenarbeit mit dem Vorstand und den Verantwortlichen des Vereins? Gibt es klare Zielvorgaben von deren Seite?

Maier: Die Kommunikation zwischen dem Abteilungsleiter Fußball Holger Schraml, der Vorstandschaft und dem Trainerteam ist in Burgfarrnbach stets offen und von Respekt geprägt, wir sprechen viel miteinander und arbeiten alle zusammen daran, den Verein stetig weiterzuentwickeln. Eine konkrete Zielvorgabe gab es nicht, wichtig war es lediglich, nach drei Abstiegen in Folge wieder in etwas ruhigeres Fahrwasser zu geraten, sodass einem Neuaufbau in der A-Klasse nichts im Wege stand.

Abschließend, welche langfristigen Ziele hast du als Spielertrainer für den Verein? Wie sehen deine Pläne für die Weiterentwicklung der Mannschaft und des gesamten Fußballprogramms aus?

Maier: Also in erster Linie möchten Mario und ich mit den Jungs erfolgreich spielen und über die Jahre hin immer wieder hungrige junge Spieler entwickeln und an den Herrenbereich heranführen. Ich denke, wer den Verein, die Infrastruktur und die Vergangenheit kennt, weiß, dass die A-Klasse definitiv nicht das Ziel für den TSV Burgfarrnbach ist. Wir werden alles für den Verein geben - sowohl auf als auch neben dem Feld - und dann werden wir sehen, wohin die Reise geht.

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Steckbrief P. Maier

Paul Maier
Alter
28
Geburtsort
Dresden
Familie
in Beziehung
Nation
Deutschland
Größe
180 cm
Gewicht
70 kg
Starker Fuß
Beidfüßig
Lieb.-Position
Allrounder - alle Positionen
Erfolge
Aufstieg in die Kreisklasse 2014/2015
Aufstieg in die Kreisliga 2017/2018
Aufstieg in die Bezirksliga 2018/2019
Aufstieg in die Kreisklasse 2023/2024


Tabelle A-Klasse 5

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
3
16
74:22
39
6
15
30:33
26
7
16
35:45
21
9
16
20:41
16
10
16
21:37
16
11
15
28:43
15
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

Karriere in Zahlen P. Maier

Spiele
235
Spiele gewonnen
148
Spiele unentschieden
26
Spiele verloren
61
Tore gesamt
127
Vereine
4
Aufstiege
5
Abstiege
2

Saisonbilanz P. Maier

 
24/25
14
21
7
0
R
1
0
23/24
25
44
17
0
R
0
0
22/23
24
3
6
2
R
1
0
22/23
1
0
1
0
R
0
0
21/22
24
28
21
0
R
1
0
21/22
1
1
4
0
R
0
0
19/21
20
1
8
1
4
0
0
18/19
25
4
2
5
R
0
0
18/19
2
0
0
0
R
1
0
17/18
21
6
1
7
R
0
0
17/18
1
1
0
0
R
0
0
16/17
1
0
0
1
0
0
0
16/17
18
8
0
1
R
1
1
15/16
13
1
0
2
R
0
0
14/15
1
0
0
0
R
0
0
14/15
22
0
0
1
R
0
0
13/14
19
1
0
2
R
1
0
Gesamt
232
119
67
22
4
6
1

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