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Artikel veröffentlicht am 30.01.2024 um 06:00 Uhr
Das sagt der Doc: Meniskus kaputt – was nun?
Der Meniskus sorgt für eine gute Druckverteilung im Knie. Bei Schädigung ist oft eine medizinische Behandlung nötig.
Von Prof. Dr. med. Roland Biber (Chefarzt der Unfallchirurgie der DR. ERLER KLINIKEN in Nürnberg)
Heidi Huber
An der Knieinnenseite befindet sich der Innenmeniskus, an der Außenseite der Außenmeniskus. Diese unterschieden sich allerdings in ihrer Anatomie und sind auch unterschiedlich verletzungsanfällig. Wichtig zu wissen ist, dass die Menisken zum Großteil nicht durchblutet sind und nur durch die Gelenkflüssigkeit ernährt werden. Darum ist die Wechselbelastung auch so wichtig für das Kniegelenk: Diese bringt Bewegung in die Gelenkflüssigkeit und quetscht Flüssigkeit aus den Zellen heraus, sodass sie während der Druckentlastung wieder neue Flüssigkeit aufnehmen können – „Stoffwechsel“ eben.

Zwei Arten der Entstehung von Meniskusschäden

Meniskusschäden entstehen auf zweierlei Arten: Auf der einen Seite gibt es Verletzungen, wenn etwa das Knie verdreht oder gestaucht wird und ein Meniskus dadurch zerquetscht oder zerrissen wird. Ebenso häufig sind aber auch abnutzungsbedingte („degenerative“) Meniskusschädigungen, die Folge einer chronischen Überlastung über viele Jahre sind. Wichtige Ursachen hierfür sind Übergewicht, krumme Beinachsen (z.B. führt ein O-Bein zum schnelleren Innenmeniskusverschleiß, weil durch die Achsabweichung die Innenseite des Knies vermehrt belastet wird) oder Instabilitäten, wie sie etwa nach Kreuzbandverletzung vorkommen.

Orthopäden und Unfallchirurgen unterscheiden viele Rissformen. Die genaue Beschreibung von Lage und Art des Meniskusrisses gibt nicht nur Aufschluss über den Hauptgrund der Entstehung (degenerativ oder Unfall), sondern insbesondere auch über die Therapiemöglichkeiten – ob konservativ oder operativ behandelt werden muss, und ob der Meniskus genäht werden kann oder teilweise entfernt werden muss.

Oftmals hilft eine Kniespiegelung

Manche Meniskusverletzungen sind Notfälle: Wenn etwa ein abgerissenes Meniskusteil im Knie einklemmt, so ist unter Umständen keine vollständige Bewegung mehr möglich. Hier sollte spätestens am nächsten Tag eine Kniespiegelung stattfinden, um das Meniskusfragment wieder an der richtigen Stelle zu befestigen. Praktisch immer ist die Behandlung minimal-invasiv im Rahmen einer Kniespiegelung (Arthroskopie) möglich. In seltenen Fällen kann es sogar sinnvoll sein, einen gesamten Meniskus durch ein Implantat zu ersetzen.

Ziel bei der Meniskuschirurgie ist immer, nur schadhafte Meniskusanteile zu entfernen, um die damit verbundenen Beschwerden zu lindern, aber intaktes Gewebe auf jeden Fall zu erhalten. Je mehr Meniskus fehlt, umso schneller wird sich an dieser Stelle ein Knorpelschaden entwickeln, der sich später zur Arthrose entwickelt.

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Über den Autor

Prof. Dr. med. Roland Biber
Ärztlicher Direktor DR. ERLER KLINIKEN
Apl. Prof. für Orthopädie und Unfallchirurgie der PMU Salzburg
Chefarzt Klinik für Unfallchirurgie
Facharzt für Chirurgie
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Schwerpunktbezeichnung Unfallchirurgie
Zusatzbezeichnung Spezielle Unfallchirurgie, Sozialmedizin, Sportmedizin, Notfallmedizin
Zusatzbezeichnung Klinische Akut- und Notfallmedizin

Telefon:
0911/ 27 28–202
E-Mail: unfallchirurgie@erler-klinik.de

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