Joachim Schwarz im Interview: "Viel Kommunikation und voller Fokus auf Fußball" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 24.04.2024 um 07:00 Uhr
Joachim Schwarz im Interview: "Viel Kommunikation und voller Fokus auf Fußball"
INTERVIEW Die SG Quelle Fürth erlebt eine turbulente Saison, die für die Dambacher nach einem katastrophalen Halbjahr wohl ein versöhnliches Ende nehmen wird. Mit dem neuen Trainer Joachim Schwarz kam im Jahr 2024 der Erfolg zurück an die Coubertinstraße. Im fussballn.de-Interview der Woche verrät der 43-jährige Übungsleiter, an welchen Stellschrauben er seit seinem Amtsantritt gedreht hat und wie es weitergehen soll.
Von Marco Galuska
Joachim Schwarz hat die SG Quelle Fürth nach seinem Amtsantritt zum Jahresbeginn wieder in die Erfolgsspur gebracht und aus dem Tabellenkeller geführt.
fussballn.de / Oßwald
Hallo Joachim, wenn man an das vergangene Wochenende und das späte 2:2, nach 0:2-Rückstand, gegen Baiersdorf denkt: War das sinnbildlich für die SG Quelle Fürth im Jahr 2024?

Joachim Schwarz (43):
Definitiv! Wenn man die Hinrunde betrachtet, da wurden solche Spiele verloren. Dabei war es ja nicht so, dass wir nicht das Spiel hätten gewinnen können. Wir hatten davor schon Riesenchancen, die wir verpasst haben. Man muss aber auch sagen, dass Baiersdorf an dem Tag richtig gut war, da muss man auch damit rechnen, dass sie Tore machen. Nach dem 0:2 hat unsere Mannschaft aber nicht aufgesteckt, weil sie weiß, dass sie immer für ein Tor gut ist. Die Moral ist beeindruckend!

War es also ein 2:2-Sieg?

Schwarz:
Ja, so würde ich es sehen! Für uns war es letztlich ein gewonnener Punkt, weil wir Baiersdorf auf sechs Punkte hinter uns lassen, was in der Phase der Saison brutal wichtig ist. Und man darf nicht vergessen: Baiersdorf war in der Winterpause noch zehn Punkte vor uns...

Tabellarisch gesehen könntet ihr bei einem idealen Ausgang am Wochenende den Klassenerhalt auch rechnerisch klarmachen...

Schwarz:
Wir wollen auch vorzeitig den Klassenerhalt schaffen! Es hilft natürlich, wenn der Vorsprung bleibt, aber die Spiele weniger werden. Am letzten Spieltag geht es gegen Stadeln, wer weiß, worum es für die da noch geht. Deshalb wollen wir es vorher fix machen, am liebsten schon am Wochenende oder dann eben in der Woche darauf.

Die Relegationsplätze auf Abstand halten: Nach dem 2:2 gegen Baiersdorf beträgt der Vorsprung der SG Quelle Fürth zum ersten Relegationsplatz vor den letzten vier Spieltagen sechs Punkte. Bei einem Sieg in Röslau und einer Baiersdorfer Niederlage gegen Buch wäre der Klassenerhalt vorzeitig geschafft.
fussballn.de / Oßwald

Nun brachte die vergangene Englische Woche mit nur einem Punkt aus den Heimspielen gegen Buckenhofen (1:5) und Baiersdorf (2:2) sicherlich nicht die erhoffte Ausbeute. Wie fällt daraus das Fazit, abgesehen von den Ergebnissen, aus?

Schwarz:
Wir haben auch gegen Buckenhofen schon die Führung verpasst, am Ende fällt das Ergebnis sehr deutlich aus - sicherlich auch zu deutlich. Ich habe danach gesagt, ich kann mit dem 1:5 umgehen, wenn wir die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Und die Reaktion war gut! Uns haben an dem Tag gegen Baiersdorf vier Stammspieler gefehlt, wir haben mit zwei U19-Spielern begonnen gegen einen in diesem Spiel guten Gegner. Insofern bin ich damit zufrieden, auch wenn es klar zeigt, dass die Entwicklung logischerweise nicht linear nach oben geht. Und trotzdem stehen wir in der Tabelle nach der Winterpause noch auf Platz 3!

Du sprichst es an: Von euren 38 Punkten habt ihr 20 nach der Winterpause geholt, exakt einen Zwei-Punkte-Schnitt erreicht. Wie kam es zu der Entwicklung?

Schwarz:
Die Jungs sind super diszipliniert, auch auf mentaler Ebene! Auch das Thema Spielglück, das wir beispielsweise in Unterzahl in Mitterteich beim Auswärtssieg hatten, geht mit einer Einsatzbereitschaft einher. Wir haben das Spiel gewonnen, weil wir es mehr wollten. Und ich will es gleich an dieser Stelle vorwegnehmen: Der Punkteschnitt lässt keine Rückschlüsse zu, dass wir nächste Saison vom Aufstieg träumen!

Als Beobachter musste man Ende des vergangenen Jahres vielmehr vom Abstieg reden. Da waren mitunter blutleere Auftritte dabei. Hast du dir schon vor deinem Amtsantritt ein Bild davon machen können?

Schwarz:
Ich war da schon relativ nah dran, weil ich ja gleich um die Ecke wohne. Zudem kenne ich Paul Enzingmüller und Dennis Reinholz, seitdem ich sie damals in der U13 beim 1. FC Nürnberg trainiert habe. Ich habe also einige Spiele live gesehen, andere via Sporttotal verfolgt.

Wie kam es letztlich zu deinem Engagement bei der SG Quelle Fürth?

Schwarz:
Wir waren schon vor der Saison im Kontakt, damals ging es aber um die Überlegung, ob ich im Jugendbereich etwas machen könnte. Aber für mich ist das Vergangenheit, ich möchte bei den Herren bleiben. Den Sportlichen Leiter Enzo Vitale kannte ich schon, weil er damals in der Jugend der SpVgg Greuther Fürth gearbeitet hat, als ich beim Club war. Und natürlich kenne ich auch Geschäftsführer Bernd Winter schon lange. Da gab es also schon überall kleine Schnittstellen. Letztlich hatten wir dann gemeinsam, auch mit Abteilungsleiter Michael Eglau, sehr gute Gespräche und haben uns auf die Zusammenarbeit verständigt.

Joachim Schwarz hat die SG Quelle Fürth wieder auf Kurs gebracht: 20 Punkte holten die Dambacher aus den zehn Partien nach der Winterpause.
fussballn.de / Oßwald

Es gab einen neuen Trainer, aber kaum eine neue Mannschaft, wenn man von der Verpflichtung von Cristian Seiwerth im Winter absieht. An welchen Stellschrauben hast du gedreht, dass die Truppe mittlerweile wieder ganz anders auftritt?

Schwarz:
Wir haben in der Vorbereitung auch noch Pascal Worst verloren, der sich anders orientiert hat. Mir war aber vor dem ersten Training klar, dass es in der Kabine funktionieren muss. Daher war für mich ganz wichtig, dass sich über alles, was nicht unser Spiel betrifft, die Mannschaft nicht kümmern muss: Voller Fokus auf den Fußball, alles andere von den Spielern fernhalten! Dazu kam ganz viel Kommunikation, was sicherlich meiner Art entspricht. Ich habe mit jedem Spieler vor dem ersten Training ausführlich telefoniert und mir ein Bild gemacht. Der Spieler will gehört werden, das gibt ihm eine Wertigkeit, gerade nach dieser verkorksten Hinrunde. Und dann haben wir vor allem an Dingen gearbeitet, die nicht gut gelaufen sind. Wir haben darauf hintrainiert, dass wir die vielen Gegentore abstellen und die Defensive in den Griff bekommen. Und zudem schießen wir jetzt auch wieder mehr Tore.

Verlängerung bei der SG Quelle Fürth: Die Funktionäre und das Trainer-Team gehen gemeinsam in die neue Saison.
SG Quelle Fürth

Für dich persönlich ist es die erste Station bei den Herren in der Landesliga. Was läuft für dich anders als in der Kreis- oder Bezirksliga?

Schwarz: 
Die Jungs hier sind top ausgebildet und verlangen einem als Trainer auch richtig was ab. Die Qualität im Training muss entsprechend stimmen. Das Trainingsniveau hat sicher zugelegt, aber die Kommunikation und die Ansprache ist jetzt nicht viel anders.

Schauen wir auf das kommende Wochenende: Wie geht ihr das Auswärtsspiel in Röslau an?

Schwarz:
Wir werden alles daran setzen, die drei Punkte zu holen. Da gibt es kein Verstecken, wir können mit breiter Brust nach Röslau fahren und wollen bestimmt nicht vier Stunden im Bus sitzen, um dann ein schlechtes Spiel zu machen. Wir machen uns dabei aber keinen Druck, wir müssen nur gut spielen! Wenn wir gut spielen, ist die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen höher.

Apropos Druck. Wie empfindest du das aktuelle Umfeld der SG Quelle?

Schwarz:
 Es ist äußerst engagiert, man merkt, der Verein gibt sich sehr viel Mühe, um den Weg weiterzugehen.

Kapitän Dennis Reinholz (l.) und Torwart Alexander Skowronek (r.) haben bereits ihre Zusage bei der SG Quelle Fürth und ihrem Sportlichen Leiter Enzo Vitale für die kommende Saison gegeben.
SG Quelle Fürth

In den vergangenen Tagen wurden bereits Spielerverlängerungen mit einigen Leistungsträgern offiziell vermeldet. Beispielsweise bleiben Kapitän Dennis Reinholz, Torwart Alex Skowronek, Fabian Angermeier oder Nino Seiler an Bord. Der in den vergangenen Monaten eingeschlagene Weg wird also fortgesetzt?

Schwarz:
Man spürt, dass die Spieler Teil davon sein wollen. Ich hoffe, dass der Großteil der Mannschaft zusammenbleibt, dazu kann man wieder gute Jungs aus der Jugend einbauen.

Bleibt abschließend nur noch die Frage nach deiner eigenen Zukunft...

Schwarz:
Wir hatten uns im Winter erst einmal auf das halbe Jahr verständigt. Mittlerweile habe ich aber auch für die kommende Saison zugesagt und möchte gerne diesen Weg fortsetzen, die richtigen Schlüsse ziehen und in Ruhe mit der Mannschaft fokussiert weiterarbeiten.

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Hintergründe & Fakten

Personendaten


Trainerstationen J. Schwarz

19/21
KL
 
18/19
KL
 
17/18
KL
16/17
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15/16
Neufraunhofen
 
14/15
Moosburg
 
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BL
 
12/13
BL
 
11/12
BL
 

Wochenplan Landesliga Nordost


Tabelle Landesliga Nordost

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16
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57:56
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18
34
49:78
31
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

Tabellenverlauf SG Quelle Fürth


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H - FSV Stadeln (3.)
In Klammern aktuelle Tabellenplatzierung

Nach Winterpause Landesliga NO

Pl.
Team
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Tore
Pkt
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28:13
28
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25:18
24
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