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Artikel veröffentlicht am 31.08.2010 um 12:20 Uhr
A-Klasse 8: Treffen der Ligatorjäger
In einem vorgezogenen Meisterschaftsspiel der A-Klasse 8 kommt es am Donnerstag um 18 Uhr zum Treffen der Torgiganten, wenn der SV Schreez den ASV Nemmersdorf empfängt. anpfiff-Topspielreporter Harald Judas ist für sie live vor Ort, wenn Schiedsrichter Harald Ammon (BSC Saas Bayreuth) das Duell der beiden Kreisklassenabsteiger anpfeift.
Von Andi Bär
Die Partie steht dabei unter einem besonderen Stern: Schließlich treffen die Tormaschinen der Liga aufeinander. Auf Schreezer Seite trafen Sebastian Schön (11 Tore) und Frank Scharfenberger (9 Treffer) im bisherigen Saisonverlauf nahezu nach Belieben. Übertroffen werden die zwei SV-Scharfschützen bisher nur von einem Akteur: Nemmersdorfs Spielertrainer Sven Kunert. Der routinierte Linksfuss war bisher 14mal erfolgreich und ist maßgeblich daran beteiligt, dass sein ASV sich vom Abstiegsschock recht gut erholt hat und auf Tuchfühlung zum Tabellenführer und heutigen Gastgeber ist. Der musste am Wochenende überraschenderweise seinen ersten Rückschlag hinnehmen. Nach fünf siegreichen Partien unterlag die Elf von Trainer Roland Bär beim FSV Schnabelwaid, der seinerseits vorher zwei Niederlagen kassierte. Unter anderem eine empfindliche 0:7-Packung gegen den ASV Nemmersdorf.

Fußball verkehrt in der A-Klasse 8

Das Schnabelwaider Resultat passt zum Gesamtbild der Liga. "Fußball verkehrt" - so lässt sich die Lage wohl am treffendsten formulieren. Auf den ersten Blick scheint sich zwar ein Spitzenfeld von vier Mannschaften schon jetzt etwas vom restlichen Feld abzusetzen. Ein genauerer Blick allerdings offenbart, dass eben diese vier Mannschaften schon sechsmal gespielt haben, während einige Vereine ein Spiel weniger bestritten haben und damit weiterhin auf Tuchfühlung zu den Spitzenplätzen sind, obwohl sie derzeit schon einige Punkte Rückstand aufweisen.

Liga hofft auf weiteren Ausrutscher der Schreezer

Die Konkurrenz, die ihre Trainingszeiten sogar teilweise änderte um den Spitzenspiel beiwohnen zu können, hofft dabei insgeheim auf einen weiteren Schreezer Ausrutscher. "Der wahre Charakter der Mannschaft zeigt sich erst nach der ersten Niederlage" prophezeihte der seit dieser Saison fest für das Team verantwortliche Trainer Roland Bär noch in der Vorwoche. Diese Niederlage kassierte Schreez nun nach acht hintereinander siegreich bestrittenen Spielen. Ob es seiner Elf gelingt, mit einem Sieg auf die Erfolgsspur zurückzukehren und damit einen der hartnäckigsten Verfolger erst einmal auf Distanz zu halten? Die letzte Heimniederlage jedenfalls kassierte der SV am 2. Mai diesen Jahres - eine empfindliche noch dazu: Gegen den SV Kirchahorn unterlag man damals 1:3, das Ende von Trainer Uwe Fichtel, der von Roland Bär beerbt wurde. Am selben Tag unterlag der ASV Nemmersdorf mit 1:3 beim TSV Engelmannsreuth. Wie sich später herausstellen sollte aus kuriosen Gründen die entscheidende Saisonniederlage. Schuld war dabei nicht einmal die Niederlage an sich.

Läuft Bastian Arndt erstmals in dieser Saison für den ASV auf?

anpfiff.info
Vielmehr kassierte Bastian Arndt in der Partie die rote Karte, wurde für drei Verbandsspiele gesperrt. Im letzten Spiel gegen den SC Altenplos, dass der ASV unter seinem seit vier Jahre amtierenden Trainer Gunnar Albert mit 3:0 gewann, sollte Arndt wieder mitkicken. Er spielte überragend. Einziges Manko dabei: Er war noch nicht wieder spielberechtigt, weshalb Nemmersdorf die Punkte aberkannt bekam und zusammen mit den dann punktgleichen Schreezern (36 Zähler) den bitteren Gang zurück in die A-Klasse antreten musste. Kuriosum am Rande: Am Donnerstag dürfte Eigengewächs Bastian Arndt in Schreez erstmals nach seinen sechs zusätzlichen Spielen Sperre wieder mit auflaufen. Ob es soweit kommt, steht aber noch in den Sternen: Nur, wenn er seine Schicht getauscht bekommt, steht er seinen Nemmersdorfern zur Verfügung.

Spielverlegung hat seine Auswirkungen

Während der ASV auf seinen wichtigen Mann vor der Abwehr aufgrund der Spielvorverlegung daher vielleicht noch einmal verzichten muss, steht Spielertrainer Kunert dafür zur Verfügung. Der Ex-Mainleuser, der einst in Kulmbach, Frohnlach und Bamberg höherklassig aktiv war, verabschiedet sich am Wochenende in seinen Urlaub. Im bisherigen Saisonverlauf sieht es auf den ersten Blick so aus, als wäre der auf der Zehnerposition auflaufende Kunert unersetzlich. Doch das täuscht. Immer wieder profitiert der schußstarke Linksfuß von der Zuarbeit seiner jungen Nebenmannschaft. Dabei tut sich insbesondere der im Jugendbereich höherklassig aktive Thomas Herbrich hervor. Alle vier von Kunert verwandelten Foulelfmeter holte der Weidenberger heraus, nebenbei streut der bullige Sturmtank immer wieder selber Tore ein und legt dazu uneigennützig auf. "Er ist für eine Mannschaft Gold wert" lobt Kunert, der sich auch auf seine Abwehr verlassen kann. Dort sorgen zwei Routiniers für Ruhe vor dem Tor von Alex Legath. Der ballsichere Oldie Peter Hörath (40 Jahre) auf der Liberoposition und der offensivstarke Kapitän Holger Maisel (30) sind die Basis für das von Kunert favorisierte schnelle Direktspiel, mit dem er die bisherigen Gegner oftmals müde spielte. Anders als den TSV Obernsees am Wochenende. Da ging man 2:0 in Führung - einmal mehr traf Sven Kunert doppelt - ehe man am Ende sogar noch in Gefahr geriet und einen schon sicher geglaubten Sieg fast noch verspielt hätte.

Wer trifft besser?

Ob das Schreezer Sturmduo oder der Nemmersdorfer Spielertrainer am Donnerstag treffsicherer sind. Oder ob sogar ein anderer Akteur zum spielentscheidenden avanciert. Ob Bastian Arndt erstmals in dieser Saison aufläuft. Und ob Schreez die Rückkehr auf die Erfolgsspur schafft? Oder Nemmersdorf seinem Sieg im Kerwaspiel einen weiteren folgen lässt. Als das lesen sie noch am Donnerstag abend hier an dieser Stelle.

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