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Artikel veröffentlicht am 08.05.2024 um 18:00 Uhr

TSV Limbach beeindruckt: 13 Spiele, 13 Siege – ab in die Bezirksoberliga

Am Sonntag wurde fix gemacht, was sich eigentlich schon seit Wochen abzeichnet. Die Damen des TSV Limbach holten sich mit einem ungefährdeten 7:0 bei der DJK-SV Rieden den Titel in der Bezirksliga Unterfranken-Ost und damit mit einer beeindruckenden Bilanz, die auch in der kommenden Runde, wenn es in die Bezirksoberliga geht, einiges erwarten lässt.

Von Marco Heumann

So jubelt der Meister!

Privat

13 Spiele und 13 Siege – die Weste des Meisters ist blütenweiß! Nimmt man die Rückrunde der vergangenen Saison, als man ebenfalls in der Bezirksliga spielte dazu, dann haben Ralf Köbrich und sein Team gar 18 Mal in Folge gewonnen und gehen seit mehr als einem Jahr in jeder Begegnung als Sieger vom Platz.

Fast sechs Tore je Sieg im Schnitt

Richtig eng wurde es dabei in dieser Runde eigentlich nur zum Auftakt, als man bei der DJK Stadelschwarzach knapp mit 2:1 siegte. Bei den zwölf Erfolgen danach erzielte man stets mindestens drei Tore mehr als die Gegner. Insgesamt gelangen den Limbacher Damen bisher 74 Treffer, fest sechs im Schnitt je Partie und mehr als doppelt so viele, wie das zweitbeste Team in diesem Ranking, die TSG Bastheim (35).

Den klarsten Sieg gab es im Hinspiel gegen die DJK-SV Rieden, als man beim 10:0 sogar einen zweistelligen Dreier holen konnte. Auch die (SG) Adelsberg 1/Karsbach 2 (8:0) und der SV Gemeinfeld (8:1), als zweiter Vertreter aus dem Landkreis Haßberge, mussten mit klaren Schlappen die Heimreise antreten.

Auf des Gegners Platz sticht neben dem Meistersieg, dem 7:0 bei der DJK-SV Rieden, auch das 7:1 bei der (SG) Schönderling/Thulba/Schondra ins Auge.
In der Defensive stand immerhin in fünf von 13 Partien die Null. Mehr als einen Gegentreffer kassierte man nur bei der TSG Bastheim, siegte aber beim Tabellenzweiten dennoch souverän mit 5:2.

In Rieden durfte groß gefeiert werden!

anpfiff.info

Lara Höfer knipst fast wie sie will

Top-Goalgetterin des Meisters ist Lara Höfer, die nach 15, 13 und 18 Toren in den vergangenen Jahren diesmal stolze 27 Treffer aus 13 Partien in ihrer anpfiff.info-Statistik stehen hat. Dreimal erzielte die Angreiferin vier Tore in einem Spiel und ging nur zweimal leer aus. Mit Ina Keller, die 19 Treffer aus zwölf Begegnungen aufweist, stellt der Meister auch die Nummer zwei der ligaweiten Scorerliste. Dazu kommt mit Lisa Düring eine weitere Offensivspielerin, die zweistellig getroffen hat (zehn Tore). Damit stellt der TV drei der sechs Torschützinnen, die zehn Mal oder häufiger jubeln durften.

Zahlen, die eines zeigen. Die Limbacherinnen waren das Maß aller Dinge und für die Gegnerinnen mindestens eine Nummer zu groß. Überraschend kommt die Dominanz nur bedingt. Ist der Kader doch eine Art Landkreisauswahl, in der zahlreiche Damen stehen, die auch schon höherklassig für den TSV Westheim (Keeperin Tamara Klopf) oder den SV Ostheim (Lisa Düring, Tina Denner oder Isabell Iskrzycki), den beiden einstigen Aushängeschildern des Landkreises Haßberge in Sachen Frauenfußball am Ball waren, oder seit Jahren für den TSV Limbach auf Bezirksliga-Niveau auflaufen.

Der souveräne Titelgewinn ist sicher auch ein Verdienst von Ralf Köbrich. Der 57-Jährige, einst auch Coach der Männerzweiten bei der SG Eltmann und lange Jahre im Nachwuchsbereich der Wallburg-Städter tätig, trainiert das Team seit dem Sommer 2022.

Das Meisterteam der TSV Limbach Frauen 2024 (von links): Ralf Köbrich, Svenja Chitwood, Lara
Höfer, Tina Miske, Jessie Mühlbauer, Lisa Düring, Isabel Iskrzycki, Anna-Maria Eichhorn, Tamara Klopf, Sarah Seissinger, Mirjam Zettelmeier, Eva Gütlein, Sophia Zehe, Lena Pohly, Ronja Chitwood, Katja Rübner, Serafina Fritzmann, Tina Denner, Sven Fösel, Kevin Kümmel.

anpfiff.info

anpfiff.info bat ihn zum Meister-Interview.

Herr Köbrich, Glückwunsch an Sie und Ihre Damen zum souveränen Titelgewinn. Sie waren ja auch schon im Herrenbereich als Coach tätig. Im Vergleich Männer zu Frauen was fällt Ihnen denn besonders auf?
Ralf Köbrich: Grundsätzlich will ich das nicht vergleichen. Aber es gibt viele Dinge, die mich neben dem sportlichen Niveau immer wieder aufs Neue positiv überraschen. Auf und neben dem Fußballballplatz geht es nur um Fußball. Der Respekt gegenüber den anderen Mannschaften und den Schiedsrichtern ist groß. Dinge, die der Fußball nicht braucht, wie Rudelbildung oder Schwalben kennen die Frauen nicht.

Der Meistercoach: Ralf Köbrich.

anpfiff.info/
Marco Heumann

Wie sehen Sie die Entwicklung im Frauenfußball auch in der Region?
Ralf Köbrich: Auf jeden Fall positiv und auch im Nachwuchs bewegt sich was. In Relation zu den Männern muss man sagen, Frauen haben es auch im Sport schwerer als Männer, wenn man dabei Familie und Beruf berücksichtigt. Ich würde mich, gerade auch deswegen, sehr freuen, wenn der Frauenfußball noch viel mehr Zuspruch und Wertschätzung erhält.

Wie geht es in der kommenden Runde weiter mit den Damen des TSV Limbach?
Ralf Köbrich: Der TSV Limbach will auch in Zukunft im Landkreis Haßberge als Synonym und erstklassige Adresse für ambitionierten, guten Frauen Fußball stehen. Jede ist wichtig. Jede wird gebraucht, aber es ist wie in jedem Verein. Es gibt Menschen die vorangehen und anschieben. Ich denke ohne Svenja Chitwood würde es den Frauenfußball in Limbach in dieser Form nicht geben. Wir alle unterstützen sie dabei gerne mit unserem kompletten Trainerteam rund um meinen Mit-Trainer Kevin Kümmel, Torwarttrainer Wolfgang, Co-Trainer Sven Fösel und viele mehr.

Wie würden Sie Ihr Team in wenigen Sätzen charakterisieren?
Ralf Köbrich: Unsere DNA im sportlichen Miteinander ist einfach zu erklären: Wir wollen jedes Spiel mit Freude angehen und so gut wie möglich bestreiten. Unser Ziel dabei ist es, uns stetig weiterzuentwickeln und weiter zu verbessern. Unser Leitspruch ist: Versuche nicht die Beste von deinem Team zu sein, sondern versuche immer dein Bestes für dein Team!

anpfiff.info bedankt sich für das Gespräch und wünscht dem ganzen Team viel Spaß beim Feiern. Ihr habt es euch verdient!