Bezirksliga-Spielleitertagung: Trikotmodul kommt, Auf- und Abstiegsregelung folgt - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 02.07.2024 um 12:00 Uhr
Bezirksliga-Spielleitertagung: Trikotmodul kommt, Auf- und Abstiegsregelung folgt
Etwas mehr als zwei Stunden dauerte die obligatorische Spielleitertagung für die beiden mittelfränkischen Bezirksligen vor der Saison 2024/25 im Sportheim des ASV Zirndorf am Montagabend. Allzu viele Neuerungen hatte Bezirksspielleiter Felix Böck bei seiner Premiere nicht zu vermelden, eine wesentliche Information musste er indes noch schuldig bleiben.
Von Marco Galuska
Felix Böck führte erstmals in seiner Rolle als Bezirksspielleiter durch die Rundentagung.
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Zum ersten Mal hatte Felix Böck, der im vergangenen Winter als Bezirksspielleiter auf Thomas Jäger gefolgt war, zur Spielleitertagung der Bezirksligen in Mittelfranken geladen. Im Saal im Sportheim des ASV Zirndorf begann der Montagabend mit einer Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen Ehrenvorstand der Gastgeber, Lothar Konrad. Sein erst im März gewählter Nachfolger Stephan Engel begrüßte anschließend die vollständig erschienenen Vereinsvertreter und konnte persönlich dem knapp verpassten Aufstieg zumindest einen schönen Nebeneffekt abgewinnen: "Gerne hätte ich euch als Vorstand eines Landesligisten begrüßt, aber zumindest freuen wir uns jetzt, dass wir gegen unsere Nachbarn vom TSV Altenberg zum ersten Mal um Punkte im Derby spielen können."

Der neue Vorstand des ASV Zirndorf, Stephan Engel, sprach die Grußworte.
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Mauckner bedauert Habermann-Abschied

Bedrückt war die Stimmung seitens des Bezirksvorsitzenden Uwe Mauckner, dem die Meldung vom Rückzug von Kreisspielleiter Max Habermann (Erlangen/Pegnitzgrund) nach 18 Jahren im Magen liegt: "Es ist immer schade, einen so verdienten Funktionär zu verlieren. Dass Max aufhört, ist ein gewaltiger Verlust, der mich maximal runterzieht!"

Der Bezirksvorsitzende Uwe Mauckner bedauerte bei seinen Grußworten ausdrücklich den Rückzug von Kreisspielleiter Max Habermann.
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Dann hatte aber vor allem Felix Böck das Wort und fasste in einem kurzen Rückblick die vergangene Saison zusammen. Mit Ausnahme des Rückzugs des SV Seligenporten gab es nicht viel Negatives zu berichten. Erfreulich war der berechnete Zuschauerschnitt von 290 Besuchern im Süden und 260 im Norden. Die verhängten Karten waren in beiden Ligen in einem normalen Maße und ohne Auffälligkeiten. Schiedsrichterkosten betrugen im Schnitt 193 Euro (Nord) bzw. 188,50 Euro (Süd).

"Stopp-Konzept" als Pilotprojekt

Für das Schiedsrichterwesen referierte anschließend der Bezirksschiedsrichterobmann Siegmar Seiferlein, der von nur "wenigen wirklich relevanten Veränderungen" im Hinblick auf das kommende Spieljahr sprach. Wie genau der Ball auf dem Elfmeterpunkt liegen muss, grenzte schon an Haarspalterei. Präzisiert wurde im Regelwerk, dass ein unabsichtliches Handspiel im Strafraum gleich sanktioniert werden soll wie ein Foul beim Versuch den Ball zu spielen. Zudem gilt fortan die Regelung, dass die Schiris zwar weiterhin kontrollieren, ob die Spieler Schmuck tragen, die Schienbeinschonerpflicht (die nach wie vor gilt!), aber nicht mehr von den Unparteiischen überprüft wird.

Bezirksschiedsrichterobmann Siegmar Seiferlein informierte über die Neuerungen im Regelwerk.
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Schon für etwas mehr Erklärungsbedarf sorgte das neue "Stopp-Konzept", das Spielunterbrechungen vorsieht, um erhitzte Gemüter zu beruhigen. "Das Ziel ist eine Deeskalation des Geschehens, es ist eine deutschlandweite einheitliche Umsetzung und Evaluation geplant. Es ersetzt aber nicht einen möglichen Spielabbruch, sondern soll diesem vorbeugen", erklärt Seiferlein, der auch Beispiele der Anwendung zeigte. So sollen Konflikte zwischen der Mannschaften oder auch zwischen Zuschauern bzw. mit Schiris und Mannschaften möglichst beruhigt werden. Wie lange und wie oft so ein Stopp durchgeführt werden kann und soll, liegt im Ermessen des Referee. "In Baden-Württemberg hat man damit gute Erfahrungen gemacht, allerdings hoffe ich, dass wir das Konzept in der Bezirksliga nicht wirklich brauchen werden", erklärt der Schiri-Funktionär.

Erfreulich wenig vom Sportgericht 

Thorsten Vasel, Vorsitzender des Bezirkssportgerichts, sprach von einer Saison "im völlig normalen Bereich" und war selbst erstaunt, dass es keine wirklichen rechtlichen Neuerungen gibt.
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Kurz fiel der Beitrag von Thorsten Vasel aus, der als Vorsitzender des Bezirkssportgerichts von keinen rechtlichen Neuerungen berichten konnte, woran er sich in seiner Tätigkeit als Sportrichter auch kaum erinnern konnte. "Das zurückliegende Spieljahr in den Bezirksligen lief völlig im normalen Bereich", sagte Vasel rückblickend, verbunden mit dem Wunsch, dass es auch im kommenden Spieljahr ohne größere Probleme weitergehen soll. Die Strafen für ein Nichtantreten wurden angehoben und fallen gestaffelt aus: 100 Euro zahlt man beim erstmaligen Fernbleiben, die Strafe steigert sich in der Folge um 50 Euro, an den letzten vier Spieltagen wird diese zudem grundsätzlich verdoppelt.

Trikotmodul wird im Bezirk eingeführt

Nach dem Rückblick kam der Ausblick von Bezirksspielleiter Böck. Dieser erklärte seinen Wunsch zum Dialog mit den Vereinen: "Ich möchte eine Arbeitsgruppe gründen, um Spielbetriebsthemen in Mitarbeit von Vereinsvertretern zu diskutieren." Mitgebracht hatte der Bezirksspielleiter auch gleich zwei Punkte: Zum einen wird ein Trikotmodul eingeführt, das schon auf Verbandsebene erfolgreich praktiziert wird. Wie ein Vertreter des SC Aufkirchen, der damit in der Landesliga bereits gute Erfahrungen gemacht hat, erklärte, laden die Vereine hierzu Fotos ihrer Spielkleidung hoch und wählen dann als Heimmannschaft diese vor dem Spiel aus, sodass der Gast und Schiedsrichter sich darauf einstellen und diese dann freigeben können. Zum anderen wurde zur Erleichterung der Kommunikation untereinander außerdem unter den Bezirksligisten einstimmig beschlossen, dass der Meldebogen mit den Kontaktdaten der verantwortlichen Personen im Verein auch den anderen Vereinen zugänglich gemacht wird.

Zähe Diskussion um Eröffnungsspiel in Aufkirchen

Das Eröffnungsspiel im Bezirk, so ergab es der vorläufige Spielplan, den der Bezirksspielleiter am späten Vorabend an die Vereine verschickt hatte, fällt im neuen Spieljahr turnusmäßig dem Süden zu und soll am Samstag, 20. Juli (15 Uhr) mit dem Duell SC Aufkirchen gegen den SV Arberg steigen. Es folgte eine zähe Diskussion mit reichlich Wortmeldungen darüber, ob am Samstag auch weitere Spiele aus der Liga noch folgen oder eine Exklusivität des Eröffnungsspiel gewährt sein sollte. Das nerven- und zeitraubende Kapitel des Wunschkonzerts endete nach über einer halben Stunde mit einer klaren Abstimmung, wonach in der Zukunft die Vereine auf zwei Wünschen beim Spielplan limitiert werden und der Auftakt wieder an einem Freitagabend stattfinden soll.

Bezirksspielleiter Felix Böck lieferte am Vortag der Tagung den vorläufigen Spielplan. Wie der Auf- und Abstieg in der kommenden Saison geregelt wird, konnte er jedoch noch nicht sagen.
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Der Spielplan für die Saison 2024/25 soll am 4. Juli herauskommen, noch bis zum 12. Juli können die Vereine mit Zustimmung des Gegners Partien kostenfrei verlegen. Das Wesentliche im Spielbetrieb, nämlich die Regelung von Auf- und Abstieg, konnte der neue Bezirksspielleiter indes noch nicht präsentieren und verwies auf das aus der Landesliga Nordost drohende Abstiegsszenario, weil dort nur zwei Teams spielen werden, die nicht dem Bezirk Mittelfranken zuzuordnen sind. "Wir wollen keinen Interpretationsspielraum in der Formulierung liefern", verwies Böck auf die Diskussionen, die es rundum die Relegation zuletzt anhand der früheren Fassung gab, und erklärte, dass es dazu noch eine Abstimmung mit dem Verbandsspielausschuss geben wird. Durchaus ein Novum, knapp drei Wochen vor dem Start. Die Vereine nahmen es aber gelassen.

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