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Artikel veröffentlicht am 18.07.2024 um 11:00 Uhr
Kreisliga-Spielleitertagung: Michael Graf tritt Raßbach-Erbe an
Unspektakulär und ohne Nebengeräusche verlief beim TSV Marktbergel am Mittwochabend die obligatorische Rundentagung vor der Saison 2024/25 in den Kreisligen Nürnberg/Frankenhöhe. Nach gut 70 Minuten, in denen die Regeländerungen zur Deeskalation auf dem Platz im Vordergrund standen, konnte der neue Kreisspielleiter Michael Graf die Sitzung schließen, die sein Vorgänger Thomas Raßbach noch eröffnet hatte.
Von TU / MG
Der neue Kreisspielleiter Michael Graf verabschiedete seinen langjährigen Vorgänger Thomas Raßbach (r.) anlässlich der Spielleitertagung der Kreisligen.
privat
In gewohnter Manier, und ein letztes Mal seit seinem Amtsantritt 2010, eröffnete Thomas Raßbach die Spielleitertagung für die beiden Kreisligen in Nürnberg/Frankenhöhe am Mittwochabend beim TSV Marktbergel. Nach einer Vorstellung der weitgehend vertrauten Verbandsfunktionäre richtete Bernd Schuh, der Vorstand des TSV Marktbergel, als Ausrichter der Veranstaltung einige Grußworte an die 26 anwesenden Vertreter (der KSD Hajduk, Post-SV und SVG Steinachgrund fehlten) der in der kommenden Saison erneut 29 Teams umfassenden Kreisliga-Vereine.

Auch wenn es mit knapp 14 Jahren eine beachtliche Dauer war, hielt sich Thomas Raßbach, der noch bis zum nächsten Kreistag 2026 als Kreisvorsitzender im Amt bleiben wird, in seinem Rückblick über seine Tätigkeit als Kreisspielleiter kurz. Vor allem lobte der Lehrberger die zuletzt positive Entwicklung im Schiedsrichterwesen und den Umgang der Vereine mit manch herausfordernder Situationen, wie die Ligenreform. Nach einer abschließenden Ehrung der beiden Meister der Kreisligen der vergangenen Saison (TSC Neuendettelsau und TSV Altenberg) übergab Raßbach schon an seinen Nachfolger Michael Graf.

Meisterehrung für den TSV Altenberg: Der Champion der Kreisliga Nürnberg wurde vom Kreisvorsitzenden und Ex-Kreisspielleiter Thomas Raßbach mit Wimpel, Urkunde und besten Wünschen in Richtung Bezirksliga verabschiedet.
privat

Der neue Kreisspielleiter, der aus Neustadt an der Aisch kommt, stellte sich in Kurzform bei seinen Vereinen vor und versäumte es nicht, seinem Vorgänger für sein Engagement über die vielen Jahre auch mit einem Präsentkorb zu danken. Zudem richtete Graf den Blick nach vorne: "Ich möchte auch weiterhin ein gutes, respektvolles Miteinander mit den Vereinen und die erfolgreiche Arbeit meines Vorgängers fortführen." Passenderweise zur ehrenamtlichen Tätigkeit nutzte dann Jörg Salzer, der Ehrenamtsbeauftragter im Kreis, den Anlass, um auf die Ehrungsmöglichkeiten für Vereinsvertreter hinzuweisen und für eine entsprechende Würdigung der Helfer im Verein zu werben.

Bode: "Negative Ausreißer zum Ende"

Im Anschluss hatten die Schiris das Wort. Stellvertretend konnte Kreisschiedsrichterobmann Sven Bode in seinem Rückblick von einer "im Großen und Ganzen zufriedenstellenden Saison" berichten, die "zum Ende hin negative Ausreißer" beinhaltete. Besorgniserregend waren die tätlichen Angriffe samt daraus resultierender Polizeieinsätze bei jeweils einem Spiel in der B-Klasse, Kreisliga Nürnberg und in der Relegation.

Fast wie gerufen kommt da das neue "Stopp-Konzept", welches das konkrete Ziel hat, sich aufschaukelnde Situationen bereits in der Frühphase zu erkennen und eine weitere Eskalation zu verhindern. Bei Vergehen und Auffälligkeiten innerhalb des Spieles und Spielfeldes oder externen Einflüssen, zum Beispiel durch Zuschauer, kann der Schiedsrichter das Spiel vorübergehend unterbrechen.

Einen dritten STOPP sieht das Konzept nicht vor

Kreisschiedsrichterobmann Sven Bode informierte über die Neuerungen, insbesondere das "STOPP-Konzept"
Archivfoto: fussballn.de / Oßwald

"Die Spieler sind dann, bis auf die beiden Spielführer, in die jeweiligen Strafräume (16-Meter-Räume) zu schicken. Die beiden Spielführer, die beiden Trainer und das Schiedsrichtergespann versammeln sich im Mittelkreis, wo der Schiedsrichter den Grund des Stopps erklärt. Die Dauer der Unterbrechung obliegt dem Schiedsrichter. Nach Beruhigung und Besserung der Lage werden Spielführer und Trainer, erneut im Mittelkreis, über die Fortsetzung des Spiels informiert", erklärt Bode das Zielbild des neuen Hilfsmittels, der zudem konkretisiert: "Dieses Vorgehen kann pro Spiel maximal zweimal angewandt werden. Bei einer erforderlichen dritten Unterbrechung ist das Spiel vom Schiedsrichter abzubrechen. Vorfälle, die einen sofortigen Spielabbruch erfordern, bleiben hiervon unberührt!"

Neben dem STOPP-Konzept gibt es, praktisch auf den letzten Drücker, nach den guten Erfahrungen bei der Europameisterschaft 2024, die sogenannte "Kapitänsregel" (wir berichteten), um aufkommende Diskussionen auf dem Spielfeld in geordnete Bahnen zu lenken.

Rückläufige Fallzahlen im Sportgericht 

Karlheinz Assenbaum, Beisitzer im Kreissportgericht, berichtet in Vertretung der Vorsitzenden Heide-Marie Leist über die Fallzahlen im Sportgericht. Diese sind weiterhin rückläufig: 2023/24 waren es 587 Fälle, im Jahr zuvor über 600, davor sogar über 800 Fälle. Assenbaum appellierte an die Vereine, die sich eine zügige Verhandlung der Sportgerichtsfälle wünschen, die Stellungnahme nach Vergehen vom Wochenende am besten bis zum folgenden Dienstag beim Sportgericht einzureichen, ansonsten verzögert sich die Behandlung des Falls um eine weitere Woche.

Dann hatte der neue Kreisspielleiter Michael Graf wieder das Wort und sprach über aktuelle Themen des Kreisspielausschusses. Besonders erwähnenswert waren dabei die um 18 Teams (!) gestiegene Anzahl auf mittlerweile 27 Meldungen der 9er-Flex-Teams in den B-Klassen. Wesentliche Änderungen im Spielbetrieb bahnen sich derzeit nicht an, in der Halle wird der Kreis weiterhin Futsal anbieten. "Aber auch darüber werden wir mit den Vereinen bei den Runden Tischen in der Winterpause sprechen", will der Neustädter die Haltung seiner Klubs zu diesen und weiteren Themen wissen. 

Eröffnungsspiel in Weigenheim

Mit Hinblick auf die kommende Saison (gestartet wird am Wochenende 16. bis 18. August 2024) in den beiden Kreisligen erinnerte Graf noch einmal daran, dass die Mitteilung von Platzsperren am Spieltag vor 10 Uhr eingehen muss. Die Spielpläne der Kreisliga liegen den Vereinen bereits vor und sollen dann am 26. Juli 2024 auch im BFV-System veröffentlicht werden, bis dahin sind kostenlose Spielverlegungen noch möglich (im Winter gilt das bis zum 31. Januar 2025). Das Eröffnungsspiel findet in diesem Jahr turnusmäßig wieder in der Frankenhöhe statt: Der SV Viktoria Weigenheim empfängt dazu die SG Mosbach/Breitenau.

Die Eintrittspreise im Kreisoberhaus bleiben nach Abstimmung mit den Vereinen unverändert (5€ Erwachsene, 4€ ermäßigt, Frauen und Kinder unter 14 Jahren frei). Ebenso wird sich wohl nichts an der Auf- und Abstiegsregelung in der Kreisliga ändern: Der Meister steigt direkt auf, der Zweite geht in die Relegation zur Bezirksliga. Absteigen müssen die Mannschaften ab Platz 13. Die 12. der Kreisligen spielen in der Relegation, so der Vorschlag des Kreisspielleiters, der diesen offiziell noch vom Verbandsspielausschuss absegnen lassen muss, aber auch sagt: "Das Modell hat sich ja in den vergangenen Jahren in unserem Kreis so bewährt."

Ehrung der Kreisklassen-Meister

Meisterehrung der Kreisklassen-Champions: Wie hier der FC Bosna von Gruppenspielleiter Ingo Frühbeißer (r.) wurden die vier Direktaufsteiger bei der Kreisliga-Tagung geehrt. 
privat

Besonders begrüßt und geehrt wurden zum Abschluss noch die vier Meister aus den Kreisklassen der Vorsaison: In der Kreisklasse 1 setzte sich die SG WIND durch, der SV Losaurach stand in der Kreisklasse 2 ganz oben, während der ASV Fürth in der Kreisklasse 3 die direkte Rückkehr ins Oberhaus schaffte und der FC Bosna als Meister der Kreisklasse 4, nach vielen Jahren wieder in der höchsten Klasse des Kreises vertreten ist. Nach gut 70 Minuten konnte Michael Graf die erste Spielleitertagung unter seiner Regie schließen.

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