Weitere wichtige
Erkenntnisse: Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die aktiv Fußball spielen,
steigt. Bei den Erstregistrierungen wurde erneut die Marke von 300.000 neuen
Spieler*innen-Pässen übertroffen (310.000). Besonders stark ist der Zuwachs bei
den Mädchen. Auch der Trend bei den Schiris ist positiv. Und: Die
Qualifikationsangebote des DFB und seiner Landesverbände für Trainer*innen im
Basisbereich finden große Resonanz.
Da die Statistiken für die
abgelaufene Saison erhoben wurden, spielt die Europameisterschaft bei der Betrachtung der Bilanz 2023/2024 eine untergeordnete
Rolle. Welche Effekte die EURO im eigenen Land auf den Amateurfußball hat, wird
sich erst zur kommenden Spielzeit zeigen.
Den hohen Stellenwert des
Amateurfußballs unterstreicht eine repräsentative Umfrage, die das
Meinungsforschungsinstitut YouGov im Frühjahr unter Bundesbürger*innen ab dem
14. Lebensjahr durchgeführt hatte. Demnach werden mehr als zehn Millionen
Menschen aktiv und passiv durch den Amateurfußball mobilisiert. Sieben
Millionen Menschen bezeichnen sich als Fan eines Amateurvereins.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf
sagt: "Die jüngsten Entwicklungen im Amateurfußball sind überaus
erfreulich. Es zeigt sich, wie stark unsere Basis ist und welch hervorragende
Arbeit in den Vereinen geleistet wird. Das ist gut für den Fußball und gut für unsere
Gesellschaft. Denn Fußball bringt Menschen zusammen, hat enorme integrative
Wirkung und fördert die Gesundheit. Ich bin überzeugt, dass der Schwung und die
Euphorie der EM im eigenen Land dem Amateurfußball weiteren Schub verleihen
werden. Wir müssen insbesondere die Potenziale im Frauen- und Mädchenfußball
noch besser ausschöpfen. Gleichzeitig werden wir uns weiterhin mit Nachdruck
dafür einsetzen, dass die Politik für eine ausreichende und funktionierende
Sportinfrastruktur sorgt. Denn nur geeignete Sportstätten versetzen unsere
Vereine in die Lage, gute Sportangebote zu unterbreiten."
Ronny Zimmermann, 1.
DFB-Vizepräsident Amateure, sagt: "Spätestens jetzt können wir festhalten,
dass der Amateurfußball in Deutschland die Folgen der Corona-Pandemie hervorragend
gemeistert hat. Besonders freut mich der Aufwärtstrend im Schiri-Bereich. Das
'Jahr der Schiris' als gemeinsame Initiative hat eindeutig Wirkung gezeigt. Da
müssen wir am Ball bleiben, um die Entwicklung zu bestätigen und fortzusetzen.
Ein entscheidender Punkt ist dabei für mich, weiter unermüdlich an den Themen
Respekt und Umgang auf dem Sportplatz zu arbeiten."
2,27 Millionen aktive Spieler*innen
Die Zahl der aktiven
Spieler*innen in Deutschland bewegt sich mit insgesamt 2,27 Millionen auf einem
ähnlichen Niveau wie in der vorangegangenen Saison (2,25 Millionen). Auffällig
ist dabei, dass der Fußball jünger wird. Während die Zahl der erwachsenen
Männer im organisierten Spielbetrieb leicht gesunken ist (von 967.500 auf
963.000), zeigt die Entwicklung bei den 15- bis 18-Jährigen nach oben. 320.000
Jungs sind in diesem Altersbereich am Ball, das sind 2,8 Prozent mehr als im
Jahr zuvor. Bei den Jungen unter 15 Jahren sind es knapp 783.000 (plus 1,2
Prozent). Den stärksten Anstieg gibt es im weiblichen Bereich. Knapp 107.000
Mädchen bis 16 Jahren schnürten in dieser Saison die Fußballschuhe - eine
Steigerung um 7,5 Prozent.
Trendwende bei den Schiris
Noch positiver ist die
Tendenz bei den Schiris. Der durch das "Jahr der Schiris"
eingeleitete Aufwärtstrend in den Zahlen hat sich verfestigt. Zum ersten Mal
seit mehr als 20 Jahren haben im deutschen Fußball mehr Menschen im Laufe einer
Saison mit der Schiedsrichterei angefangen als damit aufgehört. Die Zahl der
neu ausgebildeten Schiris (10.900) stieg um 22 Prozent. Die Zahl derjenigen,
die ausschieden (10.300), reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um rund elf
Prozent.
Insgesamt leiteten fast
58.500 Referees rund 1,34 Millionen Spiele in der Saison 2023/2024. Das sind
acht Prozent mehr aktive Schiris als in der vorangegangenen Saison. Der
weibliche Anteil an Unparteiischen ist weiterhin relativ gering (4,6 Prozent).
Allerdings ist auch hier eine positive Entwicklung festzustellen. Gegenüber dem
Vorjahr stieg die Zahl der aktiven Schiedsrichterinnen überproportional um rund
15 Prozent.
Mehr Mannschaften bei den jüngeren Altersklassen
Fast 139.000 Mannschaften
nahmen 2023/2024 am organisierten Spielbetrieb des DFB und seiner
Mitgliedsverbände teil. Seit Ende der Pause durch die Corona-Pandemie ist die
Zahl der gemeldeten Teams zum dritten Mal in Folge gestiegen, diesmal um 2,7
Prozent. Der Anstieg konzentriert sich dabei auf die Altersklassen bis 14
Jahre. Bei den 15- bis 18-Jährigen (B- und A-Jugend) ist das Niveau ähnlich
geblieben, bei den Erwachsenenteams war ein leichter Rückgang zu
verzeichnen.
Viele Mannschaften erfordern
viele Trainer*innen und Betreuer*innen. Vor diesem Hintergrund ist die
Qualifizierung eine der wichtigsten Aufgaben des DFB und seiner 21
Landesverbände. In der Saison 2023/2024 schlossen mehr als 19.000 Trainer*innen
einen Lizenz-Lehrgang oder eine Lizenzvorstufe erfolgreich ab - ein Plus von 23
Prozent.
Vor allem an der Basis bilden
die Verbände breiter denn je aus. Neue niedrigschwellige Angebote wie der
DFB-Basis-Coach und das Kindertrainer*innen-Zertifikat haben großen Zulauf.
5600 Kindertrainer*innen-Zertifikate wurden in der abgelaufenen Saison
vergeben, hinzu kommen über 4200 neue Personen mit DFB-Basis-Coach-Ausbildung.
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