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Artikel veröffentlicht am 21.08.2024 um 07:00 Uhr
Daniel Serban im Interview: "Wer sich nicht im Griff hat, muss gehen!"
INTERVIEW Beim TV Glaishammer weht seit dieser Saison ein neuer Wind. Denn mit Trainer Daniel Serban kam vom Türkischen SV Fürth quasi die gesamte 1. Mannschaft mit in den Nürnberger Osten. Im fussballn.de-Interview der Woche spricht der Coach über seine Rückkehr, der Bedeutung des Namens "National", seinem Ex-Verein sowie dem am Sonntag anstehenden Derby ausführlich.
Von Fabian Strauch
Daniel Serban ist zur aktuellen Saison mit seiner Mannschaft vom Türkischen SV Fürth zum TV Glaishammer gewechselt.
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Hallo Daniel, wie und wann kam es zur Rückkehr nach Glaishammer?

Daniel Serban (36): Wir waren einige Monate im Gespräch mit Paul Buf, dem Vorstand des TV Glaishammer, um dorthin zu wechseln und Teil eines größeren Projekts zu werden. Zuerst musste das bei Glaishammer alles intern geklärt werden, als alle unsere Wünsche erfüllt wurden, habe ich zugesagt. Eine Rückkehr ist es dabei nur für mich persönlich, alle anderen haben noch nie beim TVG gespielt. Ich komme nach sieben Jahren mit mehr Erfahrung zurück. Ich habe viele Kontakte und Bekannte bei vielen anderen Vereinen. Obwohl ich viele Angebote bekommen habe, bin ich der Meinung, dass ich mich hier am besten weiterentwickeln kann.

Wie lief die Abwicklung mit dem Türkischen SV Fürth ab?

Serban: Mustafa Akgül, der dortige Vorstand, ist ein Mann seines Wortes. Als wir beim Türkischen SV angefangen haben, gab es eine Abmachung, dass uns niemand im Weg steht, wenn wir uns einem anderen Verein anschließen möchten. Mustafa hat uns dabei sogar unterstützt und wir sind Freunde geblieben. Dass wir gegangen sind, hatte nichts mit dem Verein zu tun, sondern mit dem Kunstrasenplatz und künftig anderen Möglichkeiten, wo ich meine Ideen und Vorschläge besser einbringen kann.

Ihr konntet eure Trikots auch weiterverwenden. Welche Bedeutung steckt hinter dem Team „National“ für dich persönlich?

Serban: Als ich vor sieben bis acht Jahren dieses Projekt gestartet habe, war die Idee dahinter, eine rumänische Mannschaft zu gründen. Ich habe sehr viel Zeit investiert und es war nicht immer einfach, nahezu alleine alles zu koordinieren, aber es macht auch Spaß. Wir waren immer eine Mannschaft mit Identität und der Name "National" hat uns geholfen, uns treu zu bleiben.

Sein Team "National", das nun beim TV Glaishammer angesiedelt ist, führt Daniel Serban mit Herzblut.
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Wie seid ihr bei Glaishammer aufgenommen worden?

Serban: Das war nur eine Frage der Zeit. Glaishammer ist inzwischen hauptsächlich ein rumänischer Fußballverein, daher hat auf Anhieb alles gut zusammengepasst.

Was wurde aus der bisherigen 1. Mannschaft beim TVG?

Serban: Die bisherige Mannschaft ist intakt geblieben und spielt jetzt als 2. Mannschaft in der B-Klasse, wo wir uns gegenseitig unterstützen. Wir trainieren gemeinsam und ich bin mir sehr sicher, dass auch die 2. Mannschaft ein sehr erfolgreiches Jahr haben wird.

Welches Zwischenfazit würdest du nach der Vorbereitung und dem 1. Spieltag ziehen?

Serban: Die Vorbereitung ist aus meiner Sicht nicht so toll gelaufen. Es war sehr stressig mit dem ganzen Papierkram und den Planungen. In den Vorbereitungsspielen habe ich probiert, die Mannschaften zu mischen. Dabei haben wir festgestellt, dass es viel Zeit benötigt, um zurechtzukommen. Zudem fanden alle Testspiele auswärts statt, weshalb wir unseren Platz, der bekanntlich sehr weich ist, nicht gewohnt sind. Es wird noch einige Spiele dauern, bis wir zurechtkommen und auch zuhause gute Spiele abliefern können. Man muss bedenken, dass wir vier Jahre lang nur auf Kunstrasen trainiert und gespielt haben. Diesen Unterschied merken wir aktuell noch.

Nach einer schwierigen Vorbereitung musste sich der neu formierte TV Glaishammer zum Saisonauftakt gegen Aufsteiger KSD Hajduk II trotz dreimaliger Führung mit einem 3:3-Remis begnügen.
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Welche sportlichen Ziele hast du mit deinem Team?

Serban: Ich habe die Zielsetzung zweigeteilt: Wir möchten bis zur Winterpause eine kompakte Mannschaft hinbekommen und uns außerdem unter den ersten sechs Teams in der Liga etablieren. Welche Ziele wir für die Rückrunde ausgeben, werden wir danach noch sehen.

Glaishammer war vergangene Saison Letzter in der Fair-Play-Wertung und wurde an der Spielleitertagung gerügt. Siehst du darin ein Handicap und wie wollt ihr am Ruf arbeiten?

Serban: Genau auf diese Frage habe ich gewartet! (lacht) Es war natürlich unangenehm, das vor 70 bis 80 Leuten zu hören. Meine Jungs sind auch nicht besser, wir waren auch ziemlich "gut" platziert in der Fair-Play-Wertung, was andere Vereine als ein katastrophales Jahr sehen. Es wird künftig nicht mehr so sein, denn ich habe das Thema beim Vorstand angesprochen und wir haben uns geeinigt, null Toleranz zu zeigen. Derjenige, der mit seinem Temperament nicht zurechtkommt, wird uns verlassen! Wir sind alle erwachsene Leute, müssen unseren Kopf einschalten, Fußball spielen und uns nicht mit dem Schiri oder dem Gegner anlegen. Ich traue meinen Jungs zu, dass wir uns mental verbessern können. Daher sehe ich das nicht als Handicap, sondern als Herausforderung, um allen zu zeigen, dass wir es künftig besser machen können.

Wie schätzt du die Liga ein? Wo sind für dich die Favoriten?

Serban: Die Liga ist sehr stark, es gibt keine einfachen Gegner. Ich nehme mir Zeit, unsere Gegner zu studieren. Es ist nach dem ersten Spiel noch schwierig einzuschätzen, daher sind für mich bis Winter alle Mannschaften gleichermaßen Favoriten. Danach werden bestimmt nur vier bis fünf Teams oben dabei bleiben und ich hoffe natürlich, dass wir dabei sind.

Daniel Serban (in gelb), hier noch im Einsatz für den Türkischen SV Fürth, verfolgt seinen Ex-Verein weiterhin im Detail.
fussballn.de / Strauch

Beobachtest du den Werdegang beim Türkischen SV Fürth weiter? Und welche Rolle traust du euren Nachfolgern zu? 

Serban: Ich schaue selbstverständlich immer nach den Resultaten und auch welche Spieler zum Einsatz kommen. Nachdem sie unsere Gegner sind, natürlich mit mehr Aufmerksamkeit. Sie haben eine gute Mannschaft und ich bin mir sicher, das Ercan Bayram das Maximum herausholen wird. Ich hoffe auch, dass sie sich noch verstärken können und sich niemand verletzt.

Am Sonntag steht gleich das Derby gegen die DJK Falke an: Siehst du die Brisanz oder ist das für euch ein recht normales Spiel?

Serban: Im Verein sind alle heiß rund um dieses Thema, aber für mich ist es ein ganz normales Spiel. Falke ist sehr gut organisiert, sie haben jede Menge Helfer und darum sind sie zunächst einmal besser als wir. Aber wir arbeiten hart.

Wird es aus deiner Sicht in der Zukunft eine Fusion mit Falke geben?

Serban: Nein! Wir sind gekommen, um den TVG zu unterstützen und das Vereinsleben zu erwecken. Wir wollen Jugendliche zum Sport bringen, eine Platzsanierung durchführen und hoffen, dass wir bald auch den oberen Platz zum Trainieren benutzen können. Eine Fusion mit Falke wird es also nach aktuellem Stand nicht geben.

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Steckbrief D. Serban

Daniel Serban
Alter
36
Geburtsort
Arad
Familie
3 Kinder
Nation
Rumänien
Größe
173 cm
Gewicht
60 kg
Beruf
Leitender Techniker

Trainerstationen D. Serban


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