Kreisklasse 3 als "Kreisliga light": Gebersdorfer Jungs wollen Fuß in die Türe bekommen - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 05.09.2024 um 09:00 Uhr
Kreisklasse 3 als "Kreisliga light": Gebersdorfer Jungs wollen Fuß in die Türe bekommen
Nach dem Abstieg aus der Kreisliga tut sich die SpVgg Nürnberg zum Start auch in der Kreisklasse 3 schwer, auch wenn die bisherigen Gegner SV Poppenreuth und TSV Roßtal ganz sicher keine Laufkundschaft waren. Für die Gebersdorfer Jungs gilt es nun dennoch, allmählich den Fuß in die Türe zu bekommen - und das in einer Spielklasse, die aus Sicht von Vorstand Kevin Mühlberg auch als "Kreisliga light" durchgeht.
Von Michael Watzinger
Kevin Mühlberg (r.) und seine SpVgg Nürnberg erlebten nach dem Abstieg aus der Kreisliga einen Fehlstart, wollen den Bock aber zeitnah umstoßen.
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Abschied aus der Kreisliga war verdient

Viel über die vergangene Kreisliga-Saison seiner SpVgg Nürnberg nachgedacht hat Stürmer und Vorstand Kevin Mühlberg nach eigener Aussage zuletzt nicht mehr - kein Wunder, war die abgelaufene Spielrunde für die Gebersdorfer Jungs doch eine zum Vergessen und mündete im Abstieg aus dem Nürnberger Kreisoberhaus. Schon im Winter war die Lage angesichts von lediglich vier eingefahrenen Zählern mehr als nur angespannt, die erhoffte Aufholjagd in Form einer Siegesserie im neuen Kalenderjahr blieb anschließend ebenfalls aus.

"Wir hatten uns in der Winterpause natürlich noch einmal viel vorgenommen und haben auf einen Lauf gehofft - letztlich sind diese Hoffnungen aber dann schnell zerplatzt. Wir hatten zu wenige Erfolgserlebnisse wie zum Beispiel der Sieg gegen Johannis und so war recht schnell klar, dass uns nur noch ein Fußballwunder retten kann. Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang vor allem noch an eine wichtige Partie gegen unseren damaligen Konkurrenten aus Veitsbronn, in der wir in der 93. Minute das 2:1 machen, nur um dann in der 95. noch den 2:2-Ausgleich zu kassieren. Ich war zu diesem Zeitpunkt bereits ausgewechselt auf der Bank gesessen - und wenn man sich umgesehen hat, hat man schon gefühlt: Das war's, es soll einfach nicht mehr sein! Insgesamt muss man einfach sagen, dass der Abstieg aus sportlicher Sicht in Ordnung geht - auch wenn es weh tut", wirft Mühlberg noch einmal einen Blick zurück.

Für Kevin Mühlberg (l.) und seine Gebersdorfer Jungs endete die vergangene Kreisliga-Saison mit dem Abstieg.
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Der Kern blieb zusammen

Wo andernorts nach einem Abstieg das große Stühlerücken oder die große Flucht beginnt, blieb es in Gebersdorf ruhig: Das Trainerteam um Chefanweiser Thorsten Eiser blieb an Bord, ebenso wie ein Großteil der Mannschaft. "Wir haben einen harten Kern, der sich wohlfühlt und den Verein nicht wegen eines Abstieges verlässt. Gemeinsam mit dem Trainerstab bestand der Gedanke viel mehr darin, die eingebrockte Suppe wieder gemeinsam auslöffeln zu wollen", freut sich der 28-jährige Stürmer und Vorstand über die Einstellung und Charakterstärke seines Teams.

Letztlich drei Abgänge sind auf dem Papier verzeichnet, wobei Christian Gövert (zum TSV Langenzenn) in der Vorsaison bereits nur noch in Notfällen zur Verfügung stand und Stephan Schneider (pausiert) kaum zum Einsatz gekommen war. "Insofern kann man eigentlich einzig unseren Marco Gövert, den es nach Flügelrad verschlagen hat, als echten Abgang werten." Dem stehen bei den Gebersdorfer Jungs mit Fabio Miraglia (FSV Erlangen-Bruck), Manuel Hufnagl (SpVgg Mögeldorf 2000) und Maciej Belinski (TuS Nieder-Eschbach) drei Zugänge gegenüber - zwei davon wieder mit Bezug zum Verein: "Fabio hat bei uns in der Jugend gespielt, ehe er es bei Erlangen-Bruck probieren wollte. Jetzt kommt er für sein erstes Jahr bei den Herren zu uns zurück. Sein Pass wurde letzte Woche endlich freigegeben und er wird uns als Stürmer, der weiß, wo das Tor steht, auf jeden Fall guttun! Manu hat unter anderem mit mir in der Jugend zusammengespielt und war auch immer mal wieder bei uns zu Gast am Sportplatz. Nachdem wir mitbekommen hatten, dass er seine Laufbahn beenden möchte, haben wir angefragt, ob er als Back-up für unseren Keeper Felix Petersen fungieren würde, der leider noch einige Zeit ausfallen wird. Umso glücklicher sind wir, dass Manu sofort zugesagt hat!"

Rückhalt Felix Petersen wird seiner SpVgg Nürnberg verletzungsbedingt noch einige Zeit fehlen.
fussballn.de / Kopp

Schwerer Schicksalsschlag überschattet Vorbereitung

Die Hausaufgaben schienen erledigt, doch ein Schicksalsschlag warf die Gebersdorfer Jungs unmittelbar vor dem Vorbereitungsstart völlig aus der Bahn, schließlich wurde ein Betreuer nach einem tragischen Unglück im Alter von nur 31 Jahren aus dem Leben und auch aus der mannschaftlichen Mitte gerissen. "In diesem Moment trat alles in den Hintergrund, wir waren einfach fassungslos und sind es immer noch! Es war für uns alle unmöglich, in dieser schweren Zeit einen klaren Gedanken zu fassen. Letztlich haben wir versucht, mit vielen Gesprächen einiges aufzuarbeiten und sind dann auch zu dem Entschluss gekommen, dass uns der Fußball etwas ablenken und guttun wird, daher haben wir dann mit dem Training angefangen", gewährt Mühlberg einen Einblick in den tiefen Einschnitt.

Anschließend zog die Mannschaft aus diesem schrecklichen Ereignis auch Kraft, wie der 28-Jährige weiter ausführt: "Dieser Schicksalsschlag hat jeden schockiert, aber auch sensibilisiert und hat uns als Mannschaft daher auch trotzdem noch einmal weiter zusammengeschweißt! Innerhalb der Vorbereitung hat sich jeder voll reingehauen, die Trainingsbeteiligung war so gut wie schon lange nicht mehr und jeder war mit viel Willen und Einsatz bei der Sache. Als dann auch die ersten Testspielsiege folgten, haben wir euphorisch dem Start entgegengeblickt."

Fehlstart in die "Kreisliga light"

Drei Spieltage später blicken die Gebersdorfer Jungs auf einen abermaligen Fehlstart: Nach der zugestimmten Verlegung des Auftakts in Obermichelbach setzte es Niederlagen gegen den SV Poppenreuth (1:2) und beim TSV Roßtal (0:4). "Wenn möglich verlegen wir aus Fairnessgründen die aufkommenden Anfragen, wie die aus Obermichelbach zum Start. Gegen Poppenreuth haben wir geführt, am Ende aber leider mit 1:2 den Kürzeren gezogen. Gefühlt haben wir in der jüngeren Vergangenheit ein Spiel gegen den SVP gewonnen, aber acht verloren. Da kann man schon von einer Art Angstgegner sprechen, auch wenn die Niederlage diesmal aus meiner Sicht unnötig und somit vermeidbar war. Gegen Roßtal haben wir dagegen eine ganz schwache Leistung abgeliefert und verdient verloren. Den Start haben wir uns alle natürlich ganz anders vorgestellt", so Mühlberg.

Gegen den SV Poppenreuth (in grün) hatten die Gebersdorfer Jungs nicht nur in dieser Szene das Nachsehen.
Jasmin Stark

Angst vor einer erneuten Abwärtsspirale wie in der Vorsaison hat der Angreifer und Vorstand derweil nicht, auch wenn die Liga reichlich Qualität aufweist: "Poppenreuth und Roßtal haben gute Teams und waren zuletzt beide recht nah am Aufstieg dran - es war klar, dass uns ein anspruchsvoller Auftakt erwartet. Nun wartet mit dem TSV Burgfarrnbach, der eine starke Truppe beisammen hat und den ich als absoluten Titelfavoriten ansehe, gleich der nächste schwere Brocken! Gemeinsam mit Mannschaften wie dem TSV Cadolzburg und der DJK Eibach, die lange in der Kreisliga mitgemischt haben und sicher auch ein Wörtchen oben mitspielen möchten, oder auch dem FC Serbia, ist da schon viel Qualität in der Liga vorhanden! Auch die anderen Teams sind alles keine Laufkundschaft, die Kreisklasse 3 ist für mich daher gefühlt eine 'Kreisliga light'! Für uns ist es jetzt wichtig, nicht die Köpfe in den Sand zu stecken: Es war klar, dass wir nicht alle Gegner in Grund und Boden spielen werden und können! Wir müssen jetzt erst einmal einen Fuß in die Türe bekommen und uns von unten heraus kämpfen. Wir haben die Qualität und auch den Zusammenhalt, um absolut konkurrenzfähig zu sein!"

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Tabelle Kreisklasse 3

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
3
22:6
9
9
3
6:7
3
11
2
1:6
0
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

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