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Artikel veröffentlicht am 07.09.2024 um 16:00 Uhr

Später Doppelschlag in Hankofen: SpVgg Ansbach gibt drei Punkte aus der Hand

Im Kellerduell der Regionalliga Bayern hat die SpVgg Ansbach eine absolut vermeidbar und umso ärgerliche 1:2-Niederlage bei der SpVgg Hankofen einstecken müssen. Die Mittelfranken diktierten vor der Pause das Geschehen und nahmen eine verdiente Führung (Schmidt, 29.) in die Kabine. Danach verloren die Nullneuner den Faden und am Ende gar alle drei Punkte, weil Richter (86.) und Lermer (94.) für die Heimelf trafen.

Von Marco Galuska

Ausgelassen feierte die SpVgg Hankofen den späten 2:1-Sieg gegen Ansbach.

L. Leibl

Viel Mut und ein gutes Gefühl konnte die SpVgg Ansbach aus einer beeindruckenden Schlussphase beim knappen Pokal-Aus gegen Schweinfurt am Dienstagabend (0:1) mitnehmen. Dass in der Liga im Kellerduell beim Aufsteiger SpVgg Hankofen kein Schönheitspreis zu gewinnen war, stellte Trainer Niklas Reutelhuber im Vorfeld klar: "Es geht ganz klar ums Ergebnis!" Mit jeweils nur einem Sieg aus den ersten sieben Partien waren beide Teams nicht gerade erfolgsverwöhnt, vor allem die Ansbacher kassierten bei ihren letzten beiden Gastspielen böse Pleiten (0:5 in Würzburg, 1:7 in Vilzing).

Ansbach gibt die Richtung vor

Ganz anders fanden die Mittelfranken am Samstag in Niederbayern in die Partie. Die Gäste übernahmen sofort die Spielkontrolle und kamen früh zu guten Torchancen: Nach einem Angriff über links landete der Ball im Strafraum bei Kestel, dessen Abschluss Hankofens Goalie Maier im Nachfassen gerade noch vor der Linie halten konnte (6.). Eine Minute später sorgte eine auf den langen Pfosten gezogene Freistoßflanke von Kroiß für die nächste Glanztat des Schlussmanns, der den Ball, der Freund und Feind verpasst hatte, gerade noch zur Ecke abwehren konnte. Bei jener Ecke wurde Weeger im Abschluss zweimal geblockt. Die ersten zehn Minuten hätten die Hausherren dann aber auf den Kopf stellen können, wenn nicht müssen: Nach einem der weiten Einwürfe von Kapitän Hofer kam Lermer zentral vor dem Tor zum Abschluss, jagte die Kugel aber drüber. Doch auch in der Folge war Ansbach tonangebend. Manz verpasste nach einem langen Ball den Torerfolg im Strafraum ebenso knapp wie Sperr, der sogar schon den Keeper umspielt hatte, aber von der Abwehr noch entscheidend abgedrängt wurde (14., 16.).

Die Führung der Ansbacher war zwar in der Entstehung glücklich, im Ergebnis aber hochverdient.

L. Leibl

Gerade als sich die Partie etwas beruhigt hatte, ging Ansbach dann doch in Führung. Lukas Schmidt hatte es aus der Distanz versucht, abgefälscht senkte sich der Ball ins Tor der Gastgeber. Die Entstehung der Führung war zwar glücklich, verdient war das 1:0 der Ansbacher nach einer Stunde aber allemal. Kroiß probierte es dann noch aus der Drehung, verfehlte sein Ziel knapp (34.). Dann prüfte Richter mit einem Flachschuss Heid, der aber auf dem Posten war (38.). Schmidt traf nach Vorarbeit von Sperr noch den Außenpfosten (40.). So ging es mit der knappen Ansbacher Führung in die Pause.

Gäste verlieren Weeger und den Faden

Im zweiten Durchgang bekamen die 550 Zuschauer eine recht zerfahrene Partie zu sehen, in der die Hausherren aber mehr und mehr die Akzente setzten. Eine Linksflanke konnte Weeger in allerhöchster Not vor Wagner zur Ecke wegköpfen, verletzte sich dabei aber, sodass der Abwehrchef passen musste (57.). Für ihn rückte Kapitän Dietrich in die Innenverteidigung und Sauerstein neu ins Team. Es war wahrlich kein Leckerbissen mehr, die Partie lebte vom Einsatz und der Spannung. Von Ansbach kam offensiv kaum mehr was. Der eingewechselte Seefried wurde beim Schussversuch im Strafraum geblockt (73.). Fünf Minuten später hätte Hankofen ausgleichen müssen, aber Wagner köpfte eine Kopfballablage am Fünfer tatsächlich drüber. Bei einem Schuss von Richter packte Heid im Nachfassen sich den Ball (82.), wurde in der 86. Minute dann aber sträflich von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Nach einer Flanke konnte Lermer den Ball noch per Kopf ablegen und Richter drückte diesmal die Kugel mit dem Schädel aus kurzer Distanz ein.

Landshuter vergibt Lucky Punch, Lermer nicht

Selten war eine Niederlage so bitter und vermeidbar für die SpVgg Ansbach wie am Samstag in Hankofen.

L. Leibl

So richtig bitter sollte aber erst noch die Nachspielzeit aus Ansbacher Sicht werden. Hatte man bis dato den Eindruck gewonnen, dass sich keine der beiden Teams den Sieg über 90 Minuten verdient gehabt hätten, so hatten die Nullneuner den Lucky Punch am Fuß, als Kroiß Keeper Maier ausgetanzt hatte und für den frisch eingewechselten Landshuter ablegte, der hatte nur noch einen Abwehrspieler auf der Linie vor sich, traf den Ball am Elfmeterpunkt aber nicht wirklich (90.+2). Dies rächte sich zwei Minuten später, als Ansbach wieder zu passiv verteidigte und Lermer aus der zweiten Reihe mit einem satten Schuss den Weg ins Netz fand. Hankofen überholt damit die Ansbacher, die sich auf dem vorletzten Rang wiederfinden und den Nackenschlag beim Aufsteiger ganz schnell wegstecken müssen.