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Artikel veröffentlicht am 11.09.2024 um 07:00 Uhr
Manfred Krimm im Interview: Mit Bodenständigkeit das Bestmögliche schaffen
INTERVIEW Die Trainerlaufbahn von Manfred Krimm reicht zurück bis Ende der 1980er-Jahre, im vergangenen Spieljahr legte der 59-Jährige erstmals eine Pause ein und ist seit dieser Saison wieder zurück im Amateurfußball. Im fussballn.de-Interview der Woche spricht Krimm über seinen Start beim und mit dem TSV Roßtal und verrät auch, welche Ziele er als Trainer noch hat.
Von Marco Galuska
Manfred Krimm trainiert seit Saisonbeginn den TSV Roßtal.
fussballn.de / Strauch
Hallo Manni, willkommen zurück im Amateurfußball! Hat dir die Pause gutgetan oder hat dir der Fußball schon wieder gefehlt?

Manfred Krimm (59): 
Nachdem es ja mit Cadolzburg kurz vor dem Saisonende 2022/23 am Ende nicht mehr gepasst hat, gab es etliche Anfragen im Sommer und dann auch im Winter. Ich muss sagen, dass die Pause für ein halbes Jahr gut war, dann allmählich hat mir der Fußball aber doch wieder gefehlt.

Und wie kam es zum Engagement beim TSV Roßtal?

Krimm:
Norbert Röttinger, gegen den ich auch selbst noch gespielt habe, kam auf mich zu und hat mir davon erzählt, dass man in Roßtal einen neuen Trainer sucht. Ich wohne ja in Ammerndorf, habe es nicht weit. Und insgesamt passt es im Verein, sonst hätte ich nicht wieder angefangen. Ich werde nächstes Jahr 60, da überlegt man sich schon genauer, was man macht.

Es stand ja schon im Frühjahr fest, dass du im Sommer von Özcan Gündogan übernehmen wirst. Hast du die Spiele und die Relegation dann schon genauer verfolgt?

Krimm:
Ich habe bei fünf, sechs Spielen im Hintergrund zugeschaut und bin überhaupt kein Fan davon, wenn man da bereits herumspringt. Denn der bisherige Trainer und die Mannschaft sind selbst schon genügend angespannt. Ich habe das auch nie leiden können, wenn dann der neue Trainer schon herumgeistert. Ich habe dann auch nur noch das Relegationsspiel bei Germania gegen Eyüp Sultan gesehen. Die Vorbereitung habe ich derweil für mich geplant, aber mich ansonsten nicht eingemischt.

Erst mit dem Start in die Vorbereitung hat Manfred Krimm auch tatsächlich das Kommando in Roßtal übernommen.
fussballn.de / Strauch

Wie fühlst du dich an der Sportmeile bisher aufgehoben?

Krimm:
Mir gefällt es gut! Die Jungs machen viel zusammen, bleiben auch danach immer noch sitzen, was sich in meinen Augen auch gehört. Die Sportanlage ist natürlich toll, wir haben einen super Kunstrasenplatz, der jetzt dann gerade zur Winter-Vorbereitung wieder sehr beliebt ist und auch von vielen anderen Vereinen gebucht wird. Da habe ich jetzt ganz viele neue Freunde, wenn es um Vorbereitungsspiele bei uns geht. (lacht)

Wie sind deine Eindrücke von der Mannschaft bisher?

Krimm:
Man hat zu Beginn der Vorbereitung nach dem verpassten Aufstieg in der Relegation schon eine große Leere und Müdigkeit gemerkt. Es gab ja zwei, drei Abgänge, Spieler, die aufgehört haben, auch Co-Trainer Julian Schäf, dafür haben wir mit Patrick Grillenberger vom TSV Rohr einen neuen spielenden Co-Trainer hinzubekommen. Vor allem haben wir aber einen starken U19-Jahrgang, aus dem jetzt schon die ersten Spieler mit dabei sind und Tim Selbitschka am Wochenende auch sein erstes Tor erzielen konnte. Ich sehe die Saison als ein Übergangsjahr, in der sich die Mannschaft finden muss und dann auch immer weiter junge Leute aus der Jugend hinzukommen werden.

Nach nur einem Punkt aus den ersten beiden Spielen konntet ihr die letzten beiden Partien jeweils mit 4:0 für euch entscheiden. Kommt ihr nach Startschwierigkeiten allmählich ins Rollen?

Krimm:
Ich will das nicht zu stark bewerten. Wir haben beim Start gegen Azzurri Südwest 1:1 gespielt, das war unterm Strich in Ordnung, auch wenn wir wirklich keinen guten Schiri an dem Tag hatten. In Deutenbach haben wir eine gute erste Halbzeit gespielt, dann ist uns aber die Luft ausgegangen, weil einfach zu viele Leute gefehlt haben und der Kader nicht sehr breit ist. Da haben wir dann am Ende verdient verloren. Zuletzt waren wir wieder etwas besser aufgestellt. Ich würde sagen, wir sind zumindest auf einem guten Weg.

Zuletzt wurde über die Kreisklasse 3 auch schon als "Kreisliga light" gesprochen. Ist das auch dein Eindruck?

Krimm:
Ich sehe da schon noch einen Unterschied zur Kreisliga, aber er ist eine gute Kreisklasse mit ordentlichem Niveau, da gibt es keine leichten Gegner. Und mit Burgfarrnbach, Eibach oder Cadolzburg zeigen sich schon richtig gute Truppen.

In Deutenbach kassierten die Roßtaler trotz Pausenführung ihre bisher einzige Saisonniederlage.
fussballn.de / Strauch

Du hast im Abstiegskampf in der Kreisliga kurz vor Saisonende in Cadolzburg nach fast fünf Jahren gehen müssen. Verfolgst du die Entwicklung dort besonders?

Krimm: 
Ehrlich gesagt, will ich da nicht mehr nachkarten. Es waren fünf tolle Jahre, das Ende dann weniger. Mehr gibt's von mir dazu nicht mehr zu sagen.

Bevor es in der nächsten Woche nach Cadolzburg geht, kommt am Sonntag mit der DJK Eibach der aktuelle Spitzenreiter zu euch. Was erwartest du von der Partie?

Krimm:
Ich kenne die Eibacher teilweise noch aus der Kreisliga und habe sogar das Spiel letzte Saison gegen Roßtal gesehen. Es ist eine spielstarke Mannschaft, die auch noch relativ jung ist. Wenn man vier Spiele hintereinander gewinnt, kann man nicht so schlecht sein, denn vier schlechte Gegner gibt es nicht. Es wird bei uns sicher auch darauf ankommen, wie die personelle Situation ist. Wir haben ein paar Urlauber und bei Max Oppitz gibt's auch ein Fragezeichen, ob er wieder fit ist. Aber es wird sicherlich eine Standortbestimmung sein.

Wer ist für dich der Favorit der Liga?

Krimm:
Auch wenn es ein Aufsteiger ist, muss man da den TSV Burgfarrnbach nennen. Sie haben vier, fünf Landesliga-Spieler hinzubekommen und die anderen waren schon auch keine schlechten. Bisher haben sie viele Tore erzielt, aber freilich muss man schauen, wie es läuft, wenn sie mal unter Druck kommen. Bekanntlich gewinnt ja die Defensive die Meisterschaft. Dass sie 3:3 bei der SpVgg Nürnberg gespielt haben, überrascht mich gar nicht einmal, denn die SpVgg ist für mich immer eine Wundertüte, an einem guten Tag können die jeden schlagen. Aber insgesamt sehe ich Burgfarrnbach schon als Favoriten - und ich freue mich auch persönlich für Holger Schraml, dass es im Verein wieder bergauf geht.

Wie lauten deine Ziele mit dem TSV Roßtal?

Krimm:
Wir wollen den Kader in der Breite verstärken und eine schlagkräftige Truppe formen. Wir haben nicht nur einen tollen U19-Jahrgang, auch danach ist da Potenzial vorhanden, um die Mannschaft weiter aufzubauen. Tabellarisch gesehen bin ich vorsichtig mit Prognosen, weil es derzeit bei uns darauf ankommen wird, wer Woche für Woche zur Verfügung steht. Dementsprechend müssen wir reagieren, wie man dann auftritt. In der ersten Tabellenhälfte wollen wir aber dabei sein.

Das klingt nach einem langfristigen Engagement...

Krimm:
Ich gehe grundsätzlich nicht nur für ein Jahr zu einem Verein. Ob es dann für längere Zeit passt, das muss man sehen. Von meiner Seite aus sehe ich jedenfalls die Perspektive hier.

Manfred Krimm blickt zumeist gerne auf seine vergangenen Stationen zurück, auch wenn ihm das Ende in Cadolzburg nach knapp fünf Jahren nicht gefallen hat.
fussballn.de / Strauch

Bei deinen früheren Stationen ging es auch meist über mehrere Jahre. Gibt es noch einen speziellen Verein, zu dem ein besonderer Kontakt besteht?

Krimm:
Das kann ich so nicht sagen. Ich bin ja wirklich schon lange dabei und es ist immer wieder eine Freude, wenn man frühere Spieler trifft. Beispielsweise haben die Altenberger durch ihre Platzsperre jetzt auch bei uns trainiert oder ich hab erst die Woche mit einem Spieler aus Mögeldorfer Zeiten telefoniert. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich alle Vereine genauestens verfolge. Da hätte ich ja viel zum Lesen! (lacht)

Hast du noch ein spezielles Ziel als Trainer?

Krimm:
Nein, das habe ich nicht - zumindest nicht, wenn es um eine spezielle Spielklasse ginge! Natürlich will man immer erfolgreich arbeiten, aber es soll einfach Spaß machen, auch für die Spieler und es geht mir auch um Sozialkompetenz. Ich finde, dass das Bodenständige immer weniger wird, aber das gehört für mich dazu. Als Trainer will ich mit den Spielern arbeiten, die da sind und damit das Bestmögliche daraus machen.

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Trainerstationen M. Krimm

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Fürth-Poppenr.
 
89/90
Fürth-Poppenr.
 
88/89
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5. Spieltag Kreisklasse 3


Tabelle Kreisklasse 3

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
4
25:8
12
3
4
22:11
10
10
4
8:12
3
12
3
4:9
1
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

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24.08.24
Deutenbach 2 - Roßtal
01.09.24
Roßtal - SpVgg Nürnberg
08.09.24
Stadeln 3 - Roßtal

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