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Artikel veröffentlicht am 14.09.2024 um 19:45 Uhr
Nach Urteil zum Spielabbruch: Gruppe Zirndorf pfeift keine Hajduk-Spiele mehr!
Das Urteil des Kreissportgerichts mit der Neuansetzung der am 24. August abgebrochenen Kreisliga-Partie zwischen dem STV Deutenbach und dem KSD Hajduk Nürnberg schlägt hohe Wellen - vor allem in der Schiedsrichtergruppe Zirndorf, die in einer Stellungnahme am Samstag erklärte, dass man in der aktuellen Saison keine Schiedsrichter mehr zu den Spielen mit Hajduk-Beteiligung entsenden werde. 
Von Marco Galuska
anpfiff.info (Tobias Kühnel)
Das Urteil zum Spielabbruch der Kreisliga-Partie zwischen Deutenbach und Hajduk, das im Ergebnis eine Neuansetzung der beim Stande von 4:1 für die Gastgeber durch den Schiedsrichter in der 87. Minute abgebrochenen Begegnung ergab, sorgte für reichlich Diskussionsstoff. Denn im Urteilstext war von einer rassistischen Beleidigung keine Rede. Dabei sei diese der Anlass (und Begründung) des Abbruchs aus Sicht des Schiedsrichters gewesen. In einer öffentlichen Stellungnahme (siehe weiter unten), unter anderem auf der Facebook-Seite der Zirndorfer Schiedsrichtergruppe, spricht Gruppenobmann Armin Kreß von einer Bagatellisierung seitens des Kreissportgerichts (KSG) bezüglich der Beleidigung im betreffenden Spiel gegen einen Schiedsrichter aus seiner Gruppe, was letztlich den Unparteiischen veranlasste, die Partie abzubrechen.

Zirndorfs Schiedsrichterobmann Armin Kreß meldete sich mit einer Stellungnahme für seinen Gruppenausschuss zu Wort.
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Doch bei der Erklärung des Unverständnis darüber, dass das KSG der Empfehlung des Verbandsanwalt (als Verfahrensbeteiligter bei Vergehen gegen Schiedsrichter) folgte und eine Neuansetzung der Partie veranlasste, weil man den Grund für einen Spielabbruch gemäß §66 (1) BFV-Spielordnung nicht ausreichend gegeben sah, beließ es die Zirndorfer Schiri-Gruppe nicht. Der Gruppenausschuss entschied, dass man in dieser Saison keine Schiedsrichter mehr zu Spielen des KSD Hajduk Nürnberg entsenden werde. Auf Nachfrage erklärte Kreß, dass diese Maßnahme sämtliche Mannschaften des Vereins betreffe.

Stellungnahme zum Spielabbruch STV Deutenbach – KSD Hajduk Nürnberg


Über 90 aktive Schiedsrichter verschiedener Hintergründe – geographisch, religiös oder kulturell leiten Spiele in der Schiedsrichtergruppe Zirndorf und tragen Wochenende für Wochenende dazu bei, dass der Sport, den wir alle lieben auf allen Ebenen gespielt werden kann. Wenn ein Mitglied unserer Gruppe aufgrund seiner Hautfarbe rassistisch beleidigt wird, ist nicht nur eine Grenze überschritten, sondern es greift unsere Werte direkt an. Daher haben wir mit Befremden zur Kenntnis genommen, wie das Kreissportgericht in seinem Urteil ein solches Vergehen derart bagatellisiert. Es handelt sich eben nicht nur um eine Beleidigung, sondern um einen psychologischen Angriff auf den betroffenen Kollegen. Wir können nur erahnen, wie erschütternd so eine Äußerung auf einen jungen Menschen wirken muss. Dass dieser sich nicht mehr in der Lage sieht, das Spiel weiterzuleiten hat unser vollstes Verständnis und Unterstützung. Wir hätten uns daher gewünscht, dass das Sportgericht, dies bei seiner Beurteilung der Rechtmäßigkeit des Spielabbruchs entsprechend berücksichtigt und damit auch einen Beitrag dazu leistet, unsere Schiedsrichter, aber eigentlich jeden, der Fußball spielt zu schützen. Dass dies – insbesondere vor dem Hintergrund der zahlreichen Anti-Rassismus-Kampagnen von DFB und BFV – unterblieben ist, macht uns betroffen. Wir sehen uns daher gezwungen, diese Schritte eigenverantwortlich zu unternehmen. Der Gruppenschiedsrichterausschuss der Gruppe Zirndorf hat daher entschieden, dass wir in dieser Spielzeit keinem unserer Schiedsrichter guten Gewissens eine Spielleitung unter Beteiligung des KSD Hajduk Nürnberg zumuten können und werden deswegen zu diesen Spielen keinen Schiedsrichter entsenden.

Für den Gruppenausschuss
Armin Kreß
GSO

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