Michael Green im Interview: Diesmal ohne K.o.-Tropfen ins Derby! - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 25.09.2024 um 07:00 Uhr
Michael Green im Interview: Diesmal ohne K.o.-Tropfen ins Derby!
INTERVIEW Mit einer Sechs-Punkte-Woche hat der TSV Langenzenn in der Kreisklasse 2 zuletzt wieder Schwung aufgenommen - gerade rechtzeitig vor dem Derby bei den SF Laubendorf am Sonntag. Im fussballn.de-Interview der Woche spricht der Langenzenner Coach Michael Green über seine neue sportliche Heimat, die besonderen Begebenheiten im Verein und das Nachbarschaftsduell, das Vorfreude und Respekt beinhaltet.
Von Marco Galuska
Michael Green hat vor der Saison beim TSV Langenzenn den Trainerposten übernommen.
fussballn.de / Strauch
Hallo Michael, Glückwunsch zur vergangenen Sechs-Punkte-Woche! Fühlen sich die Siege gegen Markt Erlbach und Flachslanden/Rügland wie ein Brustlöser an?

Michael Green (43):
Danke! Von einem Brustlöser würde ich gar nicht sprechen, denn auch wenn es die Ergebnisse nicht komplett widerspiegeln, sind wir gut in die Saison gestartet. Das 6:2 gegen Dietenhofen war bockstark. Und so blöd es auch klingt, haben wir bei der 2:3-Niederlage in Oberndorf eigentlich unser bestes Spiel gemacht, aber trotz gefühlt 21:4-Chancen verloren. Nur im Derby bei Burggrafenhof haben wir wohl K.o.-Tropfen erwischt. Das war ein kompletter Blackout und scheint wohl ein ganz spezielles Phänomen zu sein, dass Langenzenn seit Jahren gegen Burggrafenhof nicht mehr gewinnen kann. Aber natürlich haben uns die letzten beiden Siege gutgetan - und vor allem gegen Flachslanden/Rügland zuletzt war das schon ein starker Auftritt, mit dem ich sehr zufrieden bin.

Nach deiner Schilderung bist du mit der Punktausbeute von zehn Zählern aus den ersten sechs Partien weniger zufrieden...?

Green:
Ich wollte nach dem schlechten Auftritt in Burggrafenhof neun Punkte aus den drei Spielen, die innerhalb einer Woche folgten, holen. Die Leistung in Oberndorf hätte einen Sieg verdient gehabt, die anderen beiden Spiele haben wir gewonnen, daher bin ich auch nicht ganz unzufrieden. Mit drei Punkten mehr wäre ich zufrieden gewesen. Aber auch so kommen wir allmählich in die Region, in die wir hinwollen. Und man sieht in der Liga auch, dass sich die Mannschaften gegenseitig die Punkte wegnehmen.

Es fällt auf, dass ihr mit 17 Toren die meisten Treffer erzielt habt, aber auch schon zwölf Gegentore fangen musstet. Ist das ein Hurra-Stil, den du so vorgegeben hast?

Green:
Insgesamt wollen wir dominant und mutig auftreten. Wir hatten eine sehr gute Vorbereitung, die Anpassung, die es immer gibt, wenn ein neuer Trainer kommt, hat die Mannschaft gut hingekriegt. Dass aber nach wie vor Fehler passieren, ist normal. Uns fehlt der absolute Knipser. Joshua Röttinger ist noch verletzt, Andi Stumpf fühlt sich in den Zwischenräumen wohler, es ist auch bezeichnend, dass unsere Flügelspieler schon sechs bzw. fünf Tore erzielt haben. Wir haben zwar die meisten Tore erzielt, waren dabei aber noch nicht sonderlich effizient und klar ist auch, dass es defensiv einiges zu verbessern gilt. Auch die Gegentore in den letzten beiden Spielen haben gezeigt, dass wir cleverer und konsequenter sein müssen.

Drei Punkte hätte Michael Green gerne mehr auf dem Konto gehabt, ist aber mit den Auftritten seines Teams, mit einer Ausnahme, bislang zufrieden.
Simone Grebehahn

In der bisherigen Statistik fällt zudem auf, dass ihr alle Heimspiele gewinnen konntet. Kann man von einer Heimstärke sprechen oder ist das noch zu früh?

Green:
Es ist nicht so, dass wir auswärts bisher komplett schlecht waren, beispielsweise war das 2:2 in Sachsen beim Auftakt nicht so verkehrt. Aber es stimmt schon, dass wir uns zu Hause sehr wohlfühlen. Das beginnt schon mit den Abläufen vorher, wir haben einen eigenen Kabinentrakt. Und die Leistung in den Heimspielen haben auch gezeigt, dass wir auf unserem A-Platz besser zurechtkommen als auf dem kleineren B-Platz.

Kurze Quizfrage: Wann und gegen wen gab es die letzte Heimniederlage des TSV Langenzenn?

Green:
Puuh, da muss ich passen! Ich habe Ende der letzten Saison gegen Hagenbüchach zugeschaut, das ging aber 1:1 aus.

Am 5. Mai gab es ein 1:4 gegen Laubendorf!

Green:
Ok. Ich habe mir sagen lassen, dass wir dafür in den letzten Jahren in Laubendorf immer ganz gut ausgesehen haben.

Was wurde dir sonst noch so zu den Derbys vermittelt?

Green:
Also das Spiel in Burggrafenhof wurde schon im Vorfeld ziemlich hoch gehängt, weil man gegen die ewig nicht mehr gewonnen hat. Ehrlich gesagt, dachte ich auch, dass wir das Spiel gewinnen werden, weil wir da gut drauf waren. Ich glaube, man sieht, dass man sich daran auch nicht zu sehr verbeißen sollte. Das gilt jetzt auch für das Derby in Laubendorf.

Spielt es eine besondere Rolle, dass ihr die Laubis mit eurem Sieg am vergangenen Sonntag zum Tabellenführer gemacht habt?

Green:
Das wird man sehen. Die Eindrücke, die ich dazu gesammelt habe, sind in der Form, dass es auf dem Platz zur Sache gehen kann, aber außerhalb da keine bösartige Rivalität herrscht. Ich kann versichern, dass bei uns absoluter Respekt vor der Arbeit in Laubendorf herrscht, gerade auch vor dem, was dort in der Jugendarbeit geleistet wird. Und man sieht auch, dass die Truppe selbst ohne ihre Galionsfigur Markus Knies wieder eine gute Rolle spielt.

Die Derbys zwischen Langenzenn und Laubendorf haben immer einen speziellen Reiz.
fussballn.de / Oßwald

Und warum wird es in diesem Derby anders laufen als zuletzt in Burggrafenhof?

Green:
Wir haben in der Vorbereitung gegen einige Kreisligisten sowohl physisch als auch technisch gute Spiele gemacht, die wir verdient gewonnen haben. Wenn ich die Vorbereitungsspiele und die Ligaspiele jetzt zusammenrechne, haben wir von etwa 15 Spielen nur ein richtig schlechtes gemacht. Das war das besagte in Burggrafenhof. Ich denke, dass es uns auch am Sonntag wieder gelingen wird, die Energie auf den Platz zu kriegen, das ist die Voraussetzung, die wir mitbringen müssen.

Drehen wir die Zeit noch einmal ein paar Monate zurück: Du bist Ende Mai als neuer Trainer beim TSV Langenzenn vorgestellt worden. Wie kam es dazu?

Green:
Der erste Kontakt war über Thomas Reichel, den ich vor vielen Jahren schon mal nach Hagenbüchach als Torwart holen wollte. Dann wurde das Gespräch erweitert mit Patrick Pattaro und das hat mir schon sehr imponiert, wie sich hier die Spieler einbringen. Was Thomas und Patrick alles noch für den Verein machen, ist phänomenal! Und da ließe sich die Reihe weiter fortsetzen mit Julian Hientz, der zugleich Vorstand ist, oder Basti Wirth, unserem Spielleiter. Die Jungs sind ja alle jünger als ich und leben das Ehrenamt hier. Dabei ist der TSV Langenzenn ja nicht gerade ein kleiner Verein. Und besonders finde ich, dass auch die ehemaligen Trainer, die ich kenne, nichts Schlechtes, dafür viel Gutes zu berichten haben. Das ist ja auch nicht selbstverständlich.

Inwiefern haben sich diese Eindrücke bis heute verfestigt?

Green
: Es ist ein homogener, cooler Haufen, der zusammenhält! Abgesehen davon, dass es auch sportlich großen Spaß macht, diese Truppe zu trainieren, weil die Jungs immer alles geben und Charakter beweisen, beeindruckt mich, dass hier wirklich alles organisiert ist! Jeder hat eine Aufgabe und bringt sich ein. Als das Sportheim geschlossen war, hat man sich selbst um die Bewirtung gekümmert. Auf dem Altstadtfest hat man einen Stand. Wenn jemand heiratet, kommen über 20 Mann zum Spalier stehen. Und es ist hier halt noch einiges, wie man es von früher kennt, da bleibt man auch am Donnerstag nach dem Training noch im Sportheim sitzen.

Michael Green lobt den Zusammenhalt beim TSV Langenzenn.
Simone Grebehahn

Wie sind deine Eindrücke von der Liga und wo siehst du die Favoriten?

Green:
Ich glaube, da wird keine Mannschaft wegmarschieren, das bleibt doch recht ausgeglichen. Man sieht an den Ergebnissen, dass die einzelnen Teams mit dem jeweiligen Spielstil unterschiedlich gut zurechtkommen. In der Liga geht viel über Intensität und Laufbereitschaft. Laubendorf würde ich mit ihren fußballerischen Qualitäten schon oben erwarten, auch Sachsen/Windsbach ist so ein Kandidat, Neuhof/Trautskirchen hat eine interessante Auswahl aus den zwei Vereinen und erfahrene Spieler drin. Und ich muss sagen, dass auch Markt Erlbach keineswegs so schlecht ist, wie sie in der Tabelle stehen.

Und wo soll der TSV Langenzenn am Saisonende landen?

Green:
Unser Ziel ist es, besser als vergangene Saison (Platz 7, Anm. d. Red.) abzuschneiden. Die Mannschaft ist heiß und willig, die Substanz ist gut, es darf aber nicht viel passieren, da unser Kader nicht sonderlich breit ist. Wir merken definitiv, dass uns sechs, sieben Spieler dauerhaft fehlen, auch unser Neuzugang Chris Gövert hat wegen Knieproblemen aufgehört. Ich hoffe, dass wir gut durch den Herbst kommen, vielleicht schließt sich uns der ein oder andere im Winter noch an. Insgesamt traue ich uns schon einen Platz unter den ersten Fünf zu.

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Steckbrief Michael Green

Michael Green
Alter
43
Geburtsort
Louisiana (USA)
Wohnort
Burgfarrnbach
Familie
verheiratet, 1 Kind
Nation
Deutschland
Größe
179 cm
Starker Fuß
Linksfuß
Lieb.-Position
Innenverteidiger


7. Spieltag Kreisklasse 2


Tabelle Kreisklasse 2

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
6
11:9
13
11
6
7:13
6
12
6
5:13
6
14
6
7:20
3
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

Letzte Spiele Langenzenn

S
 
 
 
U
 
 
 
 
 
N
 
 
 
 
18.08.24
Sachsen/W'bach - Langenzenn
25.08.24
Langenzenn - Dietenhofen
01.09.24
Burggrafenhof - Langenzenn
15.09.24
Oberndorf - Langenzenn
19.09.24
Langenzenn - Markt-Erlbach
22.09.24
Langenzenn - Fl'landen/Rügl.

Trainerstationen M. Green

24/25
KK
 
21/22
KL
 
19/21
KK
18/19
KK
 
17/18
LL
 
16/17
KL
 
15/16
KL
 
12/13
KL
 
10/11
KK
 
06/07
KL
 

Direkte Duelle beider Teams

Saison
Sieger
Liga
Erg.
2011/12
-
KK
 1:1
2012/13
-
KK
 3:3
2012/13
KK
 2:3
2013/14
KK
 4:1
2013/14
-
KK
 1:1
2014/15
KK
 1:3
2014/15
KK
 2:1
2016/17
KK
 1:3
2016/17
KK
 3:1
2017/18
KK
 0:1
2017/18
KK
 4:0
2018/19
-
KK
 1:1
2019/21
KK
 3:1
2021/22
-
KK
 3:3
2023/24
KK
 1:4

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