1.FC Lichtenfels II – TSV Staffelstein: Welche Mischung ist die bessere? - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 01.10.2010 um 17:00 Uhr
1.FC Lichtenfels II – TSV Staffelstein: Welche Mischung ist die bessere?
Am Sonntag ist Derbyzeit! Lichtenfels – Bad Staffelstein, die beiden größten Städte des LIF-Landkreises, deren Marktplätze nur neun Kilometer auseinander liegen, gegeneinander. Und gleichzeitig ist die Partie ein richtiges Spitzenspiel – der Zweite trifft auf den Vierten! Beide Teams machen bislang mit einem gelungenen Mix aus erfahrenen Führungsspielern und ehrgeizigen Nachwuchsakteuren auf sich aufmerksam. anpfiff berichtet ab 15 Uhr aus dem Karl-Fleschutz-Stadion darüber, welche Mischung besser passt. Gleichzeitig sind wir auch beim zweiten LIF-STE-Derby ESV Lichtenfels – Schwabthaler SV zu Gast.
Von Andreas Schmitt
Spielertrainer Torsten Hellmuth, Oliver Klecker, Thomas Kohlase oder Vasili Schaermann auf Seiten des FCL II, Benedikt und Christian Quinger oder Marcus Will beim TSV Staffelstein: Ja, die Rede ist von erfahrenen Spielern, die sich bereits einen Namen im Spielkreis erworben haben. Doch viel mehr als diese sieben wird man nicht finden, wenn am Sonntag das große Derby zwischen dem 1. FC Lichtenfels II und dem TSV Staffelstein steigt. Vielmehr spielten sich auf beiden Seiten zuletzt Spieler in den Vordergrund, welche sich an ihre Jugendzeit noch bestens erinnern können. Einige Namen gefällig? Daniel Ruck, Oliver Schütz oder Felix Friedlein auf Seiten des FCL II sowie Tim Eller, David Goller, Christoph Heublein oder Thomas Schneider beim TSV Staffelstein. Am Sonntag ab 15 Uhr wird im Karl-Fleschutz-Stadion ermittelt, welches der beiden positiv überraschenden Teams noch einen Tick besser ist. Der FCL teilt mit, dass die Parkplätze rund um das Stadion wegen des Way of Darkness-Festivals in der Stadthalle begrenzt sind. Außerdem absolviert die dritte Mannschaft des Vereins bereits ab 13.15 Uhr das Vorspiel in der Kreisklasse 3 gegen den TSV Gleußen. Interessierte Derbyzuschauer werden deshalb gebeten, einige Minuten eher anzureisen.


Allen Grund zum Jubeln hatte die "Zweite" des FCL bislang in der Kreisliga. Nach zehn Spielen steht der Aufsteiger auf dem zweiten Platz. Hier freut sich Thorsten Krappmann.
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Spielplan will zweites Derby

Zeitgleich findet einige Meter in Seubelsdorf das zweite LIF-STE-Derby statt, wenn der Tabellendritte, ESV Lichtenfels, den Sechsten, Schwabthaler SV, empfängt. FCL-Spielertrainer Torsten Hellmuth kritisiert in diesem Zusammenhang die Ansetzung des Spielplans: „Dies nimmt beiden Vereinen Zuschauer weg, das kann ich nicht verstehen!“ anpfiff hat sich kurzfristig entschlossen, auch von der Partie in Seubelsdorf in Wort und Bild als Topspiel der Woche zu berichten. Doch nun zurück zu FCL II – Staffelstein. Im Vorfeld befragte die Redaktion die beiden Trainer Torsten Hellmuth (FCL II) und Paul Bunzelt (TSV).

Herr Hellmuth, Herr Bunzelt, momentan liegen Sie beide punktgleich auf dem zweiten beziehungsweise vierten Tabellenplatz der Kreisliga. Hätten Sie das vor der Saison für möglich gehalten?
Torsten Hellmuth (Spielertrainer 1. FC Lichtenfels II): Auf keinen Fall, wer hätte das von uns als Aufsteiger gedacht? Mir war von vornherein klar, dass wir das Potential für die Kreisliga haben, da wir im Gesamtverein einfach auch den Unter- und Überbau haben. Das wir uns etablieren, war mir klar, der zweite Platz aber ist eine Riesenüberraschung!
Paul Bunzelt (Trainer TSV Bad Staffelstein): Es ist keine Riesenüberraschung, wir konnten unsere namhaften Abgänge eigentlich trotzdem Eins zu Eins auf den Positionen ersetzen. Hinzu kommt, dass die beiden eingebauten A-Jugendspieler, Tim Eller und Christoph Heublein, bereits ein Jahr unter A-Jugendcoach Wolfgang Paschky unser 4-4-2 System gespielt haben. Bei den beiden Neuzugängen aus Zapfendorf, Matthias Fritz und Thomas Schneider, haben die Vorbereitungs- und Pokalspiele geholfen, sie in das Spielsystem zu integrieren. Außerdem trainieren vom Team II einige Spieler bei uns mit, die dann ebenfalls bei größeren Ausfällen óder Formkrisen aushelfen können.


Torsten Hellmuth (FCL II) war schon im Vorfeld davon überzeugt, dass sein Team Kreisligaformat besitzt.
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Sie haben einige junge Spieler zu dieser Saison eingebaut, die den etablierten auf die Füße treten. Ist das der Schlüssel zum Erfolg?

Torsten Hellmuth (Spielertrainer 1. FC Lichtenfels II): Auch, aber nicht nur, die Mischung machts. Die jungen Spieler sind immer willig und geben in jedem Training und jedem Spiel richtig Gas. Die alten Hasen, zu denen ich ja auch selbst gehöre, wollen zum Einen die Nachwuchskräfte heranführen, es zum anderen aber auch selbst noch einmal in der Kreisliga wissen.
Paul Bunzelt (Trainer TSV Bad Staffelstein): Die jungen Spieler drängen sich natürlich auf, jeder will zur Startelf gehören. Dennoch sollen gerade die ganz jungen, erst aus der Jugend hinzugestoßenen Spieler, nicht verheizt werden. Aber zur Zeit sind wir in der Lage, einen gleichwertigen Ersatz zu haben, wenn einer schwächelt.

Was ist denn jetzt eigentlich noch möglich, muss man die Ziele nicht nach oben korrigieren?
Torsten Hellmuth (Spielertrainer 1. FC Lichtenfels II): Nein, es ist erst ein Drittel der Saison gespielt. Unser Ziel bleibt weiterhin der Klassenerhalt, zu dem uns noch einige Punkte fehlen. Natürlich wollen wir jetzt, wo wir einmal dort oben in der Tabelle stehen, auch so lange wie möglich vorne dran bleiben. Wenn am Ende ein guter einstelliger Tabellenplatz dabei herauskommt, bin ich mehr als zufrieden.
Paul Bunzelt (Trainer TSV Bad Staffelstein): Man hat in der Vorbereitung schon gesehen, dass wir uns in dieser Saison auf jeden Fall spielerisch weiterentwickeln können. Wir schauen einfach von Spiel zu Spiel und werden jeden Platz, den wir am Ende der Saison vor Platz 10 stehen, als Erfolg sehen. Ich sehe es als einen Prozess, bei dem dann in der nächsten Saison noch einige Spieler aus dem Jugendbereich nachrücken und wir dann in der Breite noch besser aufgestellt sind.

Wer ist in Ihrem Team bislang der größte Gewinner?
Torsten Hellmuth (Spielertrainer 1. FC Lichtenfels II): Da kann ich nur sagen, dass die gesamte Mannschaft momentan der Gewinner ist. Die jungen Spieler integrieren sich super, aber allgemein gibt jeder zur Zeit alles für die Mannschaft und den Verein.
Paul Bunzelt (Trainer TSV Bad Staffelstein): Überraschend positiv haben sich die beiden Jungs aus der A-Jugend, Heublein und Eller, integriert. Mit Matthias Fritz haben wir endlich auch eine Alternative für die Lücke auf der linken Verteidigerposition gefunden. Sehr gut hat sich auch Thomas Schneider auf verschiedenen Positionen bewährt. Leider hat er sich beim Derby in Schwabthal, wo er das 1:0 für uns bereits nach 80 Sekunden auflegte, schwer verletzt.


Der Staffelsteiner Marcus Will (li.) ist nicht nur einer der schnellsten Spieler im Landkreis, sondern mit seinen 30 Jahren auch schon einer der erfahrensten im jungen Team der Adam-Riese-Städter. Ob die TSV-Siegesserie weiterhin hält?
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Was muss trotz aller Euphorie noch besser werden, um im anstehenden Topspiel bestehen zu können?
Torsten Hellmuth (Spielertrainer 1. FC Lichtenfels II): Ich denke wir werden nicht versuchen, etwas anders zu machen als sonst, da uns unsere letzten Erfolge natürlich auch Recht geben und zeigen, dass das, was wir machen, nicht so schlecht sein kann. Deshalb werden wir auch keine Änderung an unserem System vornehmen und eher altmodisch mit Libero, zwei Sechsern und zwei klassischen Stürmern agieren. Ich sehe den TSV Staffelstein in diesem Spiel als klaren Favoriten, da sie in den letzten Jahren schon immer um den Aufstieg mitspielten und dies auch in dieser Saison bis zum Ende tun werden. Doch wir sind zu Hause noch ungeschlagen und wollen das auch bleiben.
Paul Bunzelt (Trainer TSV Bad Staffelstein): Bis jetzt bin ich mit der Chancenauswertung nicht zufrieden gewesen, weshalb es mich nun aber umso mehr freut, dass sich Benedikt Quinger in den letzten beiden Spielen seine Sicherheit im Abschluss wieder geholt hat. Mit seinen drei Treffern aus den letzten beiden Spielen sollte er auch für die anstehenden Partien das nötige Selbstbewusstsein getankt haben, um auch hier wieder eiskalt zuzuschlagen.

Inwiefern kribbelt es bei diesem Derby mehr als bei anderen Spielen? Was spürt man im Verein, planen die "Fans" irgendwas?
Torsten Hellmuth (Spielertrainer 1. FC Lichtenfels II): Es kribbelt auf jeden Fall, Derbys FCL gegen TSV sind immer etwas Besonderes. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich als Spieler dabei war, als die „Erste“ des FCL 2005/06 auf den TSV in der Kreisliga traf. Da brannte die Hütte! Meine Spieler sind ebenfalls heiß, das haben sie mir im Training am Donnerstag gezeigt. Nun hoffe ich, dass sich trotz des vom Spielplan sehr ungünstig zeitgleich gelegten zweiten Derbys ESV-Schwabthal etwas mehr Zuschauer im Karl-Fleschutz-Stadion einfinden werden als zuletzt.
Paul Bunzelt (Trainer TSV Bad Staffelstein): In Staffelstein hat eigentlich das Stadtgebietsderby gegen Schwabthal Vorrang. Es sind dies die beiden Highlights der Saison. Die Mannschaft wird sich natürlich wieder auf dieses Spiel einstellen, wie wir es aber eigentlich immer vor dem nächsten Spiel tun.


Paul Bunzelt (TSV) sieht seine Mannschaft in einem Prozess und jede Position besser als Platz 10 als Erfolg an.
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Ein Wort zum Gegner? Wo liegen seine Stärken und Schwächen, wie gehen Sie von der taktischen Grundordnung vor?
Torsten Hellmuth (Spielertrainer 1. FC Lichtenfels II): Sie haben eine super Truppe, konnten die Abgänge gut kompensieren. In der Vorbereitung haben wir schon einmal gegeneinander gespielt (0:0), wobei die Staffelsteiner dort noch nicht eingespielt waren. Das ist, so denke ich, mittlerweile anders. Am meisten aufpassen müssen wir, denke ich, auf Dennis Schunke und Benedikt Quinger, die zuletzt häufig getroffen haben.
Paul Bunzelt (Trainer TSV Bad Staffelstein): Die Spieler kennen sich natürlich, wir hatten auch ein Vorbereitungsspiel gegen den FCL. Wir werden versuchen, unser Spiel durchzubringen und unsere steigende Form in der Chancenverwertung zu zeigen.

Ein Wort zu Ihrer derzeitigen personellen Situation?
Torsten Hellmuth (Spielertrainer 1. FC Lichtenfels II): Nach den drei Rotsündern in der ersten Mannschaft ist es derzeit etwas enger als gewöhnlich. Andreas Kremer ist verletzt, einige sind im Urlaub oder angeschlagen. Um genaueres sagen zu können, muss ich erst das Spiel unserer ersten Mannschaft am Samstag abwarten. Ich hoffe, dass sich dort keiner frühzeitig verletzt, sodass ich in etwa auf den gleichen Kader wie zuletzt zurückgreifen könnte.
Paul Bunzelt (Trainer TSV Bad Staffelstein): Stammkeeper Tobias Schorn war jetzt im letzten Spiel wieder im Tor, nachdem er wegen einer Verletzung ein paar Spiele aussetzen musste. Einzig Thomas Schneider fehlt nach seiner Verletzung im Schwabthal-Spiel aus unserem Kader. Ansonsten ist alles an Bord.

anpfiff bedankt sich bei beiden Trainern für die perfekte Zusammenarbeit und wünscht allen Beteiligten ein spannendes Topspiel der Woche.

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