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Artikel veröffentlicht am 10.10.2024 um 18:00 Uhr

Horst Kollinger im Gespräch: "Wer Kolli kennt, weiß, was ich leiste!"

MAGAZIN Wenn es ihn nicht gäbe, müsste man ihn erfinden: Horst Kollinger. "Kolli" ist der Macher beim SV Rügshofen und in der Spielgemeinschaft mit dem FV Dingolshausen. Im Gespräch mit anpfiff.info gibt er Einblicke in sein Funktionärsleben, das ohne einen Menschen an seiner Seite gar nicht möglich wäre.

Von Gerald Effertz

Auch daran hat Horst Kollinger großen Anteil: Die Erste der SG ist Meister...

Privat

An welche Höhepunkte als aktiver Fußballer denkt Horst "Kolli" Kollinger gerne zurück?
Horst Kollinger: Meine Höhepunkte als aktiver Fußballer waren ganz klar die Meisterschaften 1991/1992, 1994/1995, 2000/2001, 2011/2012 und die Vizemeisterschaft 1996/1997 mit Aufstieg über die Relegation mit meinem kleinen Verein SV Rügshofen.

Welche Position haben Sie gespielt?
Horst Kollinger: Von der Schüler bis zur zweiten Saison bei den Herren habe ich immer Stürmer gespielt. Dann hat mich unser damaliger Trainer Klaus Bregel als ganz junger Spieler in einer wirklich guten und intakten Mannschaft zum offensiven Außenverteidiger umfunktioniert und mir gesagt, ein guter Stürmer ist auch ein guter Verteidiger, denn er weiß, wie Stürmer ticken und hat gut Offensivqualitäten. Mit meiner Erfahrung und klugen Spielweise rutschte ich später ins Mittelfeld oder bekam Sonderaufgaben.

Ein kleiner Verein, wie der SV Rügshofen lebt von Menschen wie Sie einer sind, die sich zu 100 Prozent mit ihrem Verein identifizieren. Woher stammt Ihre große Verbundenheit zum SVR und jetzt auch zur SG zwischen Dingolshausen und Rügshofen?
Hors Kollinger: Ich habe viel erlebt in diesem kleinen Verein in Rügshofen. Geprägt haben mich vor allem zwei Personen, Alfred Brünnals langjähriger Abteilungsleiter und Klaus Bregel, die diesem Verein eine Seele gaben. Dazu komen natürlich die großen Erfolge, die Kamerradschaft, die wirklich sehr außergewöhnlich und auch teilweise verrückt war, echt geile Typen. Ich wollte, dass der Verein weiter besteht und Erfolg hat und etwas zurückgeben, was ich als Spieler hier erleben durfte. Bei der SG ist es so, hier hat mich Albin Perleth als junger Spieler geprägt, sein Einsatz, seine Art und Hartnäckigkeit waren einzigartig. In Dingolshausen kenne ich so viele Menschen und die kennen mich, mit denen ich auch schon sehr viele schöne und verrückte Zeiten verbracht habe. Aber der Hauptgrund sind definitiv meine Jungs, die Spieler, und die noch folgen werden!

Ein echter Macher: Horst Kollinger.

anpfiff.info

Sie haben viele Spieler kommen und gehen sehen. Welche Spieler haben Sie besonders beeindruckt?
Horst Kollinger: Da könnte ich 100 Spieler aufzählen, aber jeder war und ist einzigartig und wichtig in seiner Art und Person. Wenn er sich für den Verein und sein Team einsetzt, bekommt er auch alles von mir. Außerdem holt Kolli nur gute Spieler (lacht) !

Sie sind sich für keine Arbeit im Verein zu schade. Welche Arbeit füllt Sie aber am meisten aus ? Die Arbeit als Abteilungsleiter ?
Horst Kollinger: Definitiv die Arbeit als Abteilungsleiter, die mache ich mit vollem Einsatz. Auch mit großer Unterstützung meines Kollegen Jürgen Behnke aus Dingolshausen, der auch enorm wichtig ist für die SG, auch wenn das manchmal nicht so gesehen wird. Wir beide sind die beste Kombi, die eine SG haben kann und ich würde mir sehr wünschen das er weitermacht. Wer Kolli richtig kennt, weiß, was ich für den Verein leiste!

Im Derby gegen Michelau standen Sie am vergangenen Wochenende für den ab der zweiten Hälfte verhinderten Trainer sogar an der Seitenlinie, um zu coachen. Ist Ihnen der direkte Kontakt zu den Spielern wichtig und warum?
Horst Kollinger: Der direkte und nahe und gute Kontakt zu meinen Jungs ist das Wichtigste als Abteilungsleiter, um rechtzeitig zu reagieren, Probleme anzusprechen und Kontakte zu knüpfen, um die richtigen und passenden Jungs in unser gut funktionierendes Team zu holen und zu integrieren. Denn, wenn Kumpels und Freunde zusammen Fußball spielen, profitieren die Mannschaft und der ganze Verein.

Stichwort Integration: wie wichtig ist es Ihnen, Menschen neu in den Verein, die SG zu integrieren, zumal auch mehrere Nationalitäten, für einen Verein in der Kreisklasse nicht sehr üblich, bei der SG spielen - mit Abdallah Kone von der Elfenbeinküste sogar ein echter Torgarant ?
Horst Kollinger: Alle Menschen sind gleich und wenn ich merke, dass Jungs wie Abdallah Kone Anschluss suchen und Hilfe brauchen, dazu noch unserer SG guttun und sie bereichern, werden sie von uns auch gut aufgenommen und bekommen meine volle Unterstützung.

Der junge Horst Kollinger als Spieler beim SV Rüghsofen.

privat/anpfiff.info

Sie sind als Motivator, Kümmerer und vieles mehr im Verein und bei der SG bekannt. So etwas geht nur, wenn die Menschen zu Hause mitspielen. Wie sieht beispielweise Ihre Frau Maria ihr großes Engagement?
Horst Kollinger: Meine Frau weiß, wenn ich etwas mache, mache ich das mit Leidenschaft und großem Einsatz. Sie sagt mir auch deutlich, wenn es wieder einmal zu viel wird und ist selbst viel eingebunden in unsere Vereinsarbeit. Ohne die große Unterstützung meiner Frau Maria und der gesamten Familie könnte ich das alles niemals in dieser Art und Weise leisten. Familie bedeutet mir alles!

Der große Triumph: Doppelmeister in der Saison 2022/2023.

privat/anpfiff.info

Ihr bisher größter Triumph ist sicherlich der doppelte Aufstieg mit beiden SG-Mannschaften im Sommer 2023. Woher kam Ihrer Meinung nach dieser große Erfolg ?
Horst Kollinger: Der Zusammenschluss beider Vereine, zu dem hatte auch Timo Geißler einen Großteil beigetragen, hat das ermöglicht. Auch wenn das anfangs manche nicht so sahen, beide Mannschaften kannten sich gut, waren Freunde, unternahmen auch viel privat zusammen und beide Teams hatten sehr gute Spieler in ihren Reihen. Um auf Dauer Erfolg zu haben , brauchst du zwei funktionierende Mannschaften. Damit hast du viele Spieler beim Training, hast Konkurrenzverhalten innerhalb der Mannschaft, kannst junge Spieler aufbauen und ranführen und Spieler im Verein halten. Ein großer und guter Kader bedeutet, man hat die Möglichkeit, gute Trainer zu bekommen. Das wiederum heißt erfolgreich sein für die Zukunft. Aber man darf niemals nachlassen, daran zu arbeiten!

Sie leben mit großem Engagement das Ehrenamt. Wie kann man jungen Menschen genau dieses schmackhaft machen?
Horst Kollinger: Ich bin in dieser Sache schon etwas verrückt, das muss jeder für sich entscheiden. Du brauchst gute Freunde und Mitstreiter, die dich unterstützen. Das Wichtigste ist, die Leute zu motivieren und direkt anzusprechen, dann kann man viel erreichen und das bereichert das Leben im Dorf, in der Gemeinschaft und im Verein. Kein Ehrenamt und keine Leute, die sich für die Gemeinschaft einsetzen, das bedeutet den Tod eines Vereines und der Dorfgemeinschaft.

Vielen Dank für das Gespräch.