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Artikel veröffentlicht am 18.10.2024 um 15:00 Uhr

Hellenic SC Fürth nach Umbruch: Königstransfer, Kunstrasen, aber Luft nach oben

Keine leichte Zeit erlebte in den vergangenen Monaten der noch junge Hellenic SC Fürth, der nach seinem Aufstieg in die A-Klasse die Liga zwar halten konnte, aber einen größeren Umbruch zu stemmen hatte. Nach einem durchwachsenen Start in der A-Klasse 8 gab es zuletzt ein tolles Comeback samt 3:2-Sieg, das dem ASV Fürth II die mögliche Tabellenführung kostete und die Griechen in Zukunft weiter nach oben führen soll.

Von Marco Galuska

Konstantinos Ziliaskopoulos hat vorläuftig den Trainerposten beim Hellenic SC Fürth von seinem Bruder übernommen.

fussballn.de / Strauch

Ein geplanter Umbruch

Schon in der zweiten Saison nach der Neugründung war dem Hellenic SC Fürth der Aufstieg aus der B-Klasse gelungen. Das vergangene Spieljahr, zugleich das erste Jahr in der A-Klasse, wurde zwar mit dem Klassenerhalt abgeschlossen, aber es zeigte sich doch, dass für die Zukunft Handlungsbedarf besteht, weil beim ein oder anderen Akteur "die Luft raus war" und der Fußball nicht mehr den nötigen Stellenwert hatte, wie Vorstandsmitglied Konstantinos Ziliaskopoulos den "geplanten Kaderumbruch" vor der aktuellen Saison beschreibt: "Ein frischer Wind musste her und so sahen wir uns zum Handeln gezwungen, da die letzte Saison doch enttäuschend verlief. Der Umbruch gestaltete sich allerdings schwieriger als gedacht, da wir schon darauf geachtet haben, dass die Neuen auch zu uns passen und das Wort 'Training' kein Fremdwort ist. Aktuell sind wir mit unserem Kader zufrieden und vor allem mit der Trainingsbeteiligung, die immer im zweistelligen Bereich liegt. Im Winter wollen wir noch nachlegen, um breiter aufgestellt zu sein und den Konkurrenzkampf noch mehr zu schüren. Wir sind bereits in Gesprächen mit einigen Spielern und sind guter Dinge, dass sich der ein oder andere für uns entscheidet."

Alexandros Lekas ist auf und neben dem Platz eine Bereicherung für den Hellenic SC Fürth.

Hellenic SC Fürth

Gelungen ist den Verantwortlichen des A-Klassisten dabei aber auch ein echter Königstransfer mit der Verpflichtung von Alexandros Lekas, der zuvor schon beim ASV Vach und TSV Buch höherklassig unterwegs war: "Der Kontakt entstand durch unseren Captain Hallermeier, der mit ihm befreundet ist. Als durchgesickert ist, dass er sich mehr Einsatzzeit beim TSV Buch erhofft hat und unzufrieden mit seiner aktuellen Situation war, haben wir ihn kontaktiert und nach guten Gesprächen konnten wir ihn für uns gewinnen, was uns natürlich sehr freut, da er auf und neben dem Platz eine Bereicherung ist."

Familiärer Trainerwechsel und katastrophale Vorbereitung

Aber nicht nur im Kader veränderte sich zur laufenden Saison einiges, auch für Konstantinos Ziliaskopoulos kam zu seiner Vielzahl an Aufgaben in und um den Verein noch hinzu, dass er aktuell den Trainerposten von seinem Bruder Vassilios übernommen hat. "Mein Bruder ist im Mai zum dritten Mal Vater geworden und musste zwangsläufig kürzertreten. Bereits nach der Winterpause letzte Saison habe ich das Training abwechselnd mit ihm geleitet und stand auch bei den Spielen an der Seitenlinie, da er ja auch noch aktiv gespielt hat, bis er eben im Mai zum dritten Mal stolzer Papa wurde. Wie es weitergeht, wird sich zeigen", erklärt der aktuelle Coach, der sportlich gesehen keinen leichten Start hatte: "Die Vorbereitung war aufgrund des Umbruchs eine Katastrophe, so ehrlich muss man sein. Potenzielle Neuzugänge waren lange im Urlaub, genauso wie viele unserer eigenen Spieler – wir hatten gleichzeitig elf Abwesenheiten über zwei, drei Wochen – und ich fehlte ebenfalls vier Wochen, was natürlich das ganze Unterfangen erschwerte. Daher mussten leider alle Vorbereitungsspiele abgesagt werden, da es einfach keinen Sinn machte, mit gerade mal elf Mann anzutreten."

Umbruch trägt erste Früchte

Im Prinzip fing also die Vorbereitung bei Hellenic SC Fürth nach dem 1. Spieltag an, als alle langsam wieder eintrudelten. "Wir mussten in kurzer Zeit die fehlende Fitness reinholen und eine Einheit formen. Mittlerweile kann ich sagen, der Weg war zwar steinig, aber definitiv der richtige. Im Training zieht jeder mit und hat Bock auf mehr, und ich bin mir sicher, dass uns das Beste noch bevorsteht, da der Umbruch bereits jetzt schon Früchte trägt", sagt der Trainer und sieht eine klar ansteigende Formkurve seines Teams: "In den letzten Spielen waren wir mindestens ebenbürtig, nur das Ergebnis stimmte bisher nicht, wie z. B. gegen Zirndorf und Wachendorf, wo wir jeweils durch ein Eigentor in der Schlussphase uns um den verdienten Lohn gebracht haben. Wenn du kein Glück hast, kommt halt auch noch Pech dazu, wenn du unten drinsteckst."

Überraschung beim ASV Fürth II – aus 0:2 mach 3:2!

Nach 0:2-Rückstand gewann Hellenic SC Fürth zuletzt das Derby beim ASV Fürth II noch mit 3:2.

Hellenic SC Fürth

Den berühmten Bock konnten die Griechen dann aber im Fürther Derby beim Seriensieger ASV Fürth II umstoßen. "Der ASV Fürth II war in der ersten Halbzeit spielbestimmend und ging auch folgerichtig in Führung. Wir durften uns beim Querbalken und unserem Keeper bedanken, dass es nicht mit einem deutlicheren Ergebnis zum Pausentee ging", sagt der Coach und war aber dafür umso mehr angetan, wie sich die Partie weiter entwickeln sollte: "Nach dem frühen zweiten Gegentreffer in der zweiten Hälfte sah ich eine 'Jetzt erst recht-Einstellung' meiner Mannschaft und wir konnten ziemlich schnell das Spiel ausgleichen. Von da an waren eigentlich nur noch wir am Drücker und konnten dann letztendlich kurz vor Schluss den verdienten 3:2-Siegtreffer landen, wobei wir noch einige Chancen hatten, das Ergebnis deutlicher zu gestalten, aber der gegnerische Keeper wusste, dies zu verhindern. Auf jeden Fall machte sich die harte Arbeit im Training bezahlt und wir sind 90 Minuten marschiert."

Überbrückungssaison soll in oberer Tabellenhälfte enden

Derzeit steht Hellenic über dem Strich, aber als Tabellenelfter noch immer im Dunstkreis der Abstiegsregion. "Die aktuelle Saison sehen wir als Überbrückungssaison. Nach dem schlechten Start in einer sehr ausgeglichenen Liga wollen wir erst mal von Spiel zu Spiel denken und so schnell wie möglich nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Mit einem Platz in der oberen Tabellenhälfte wäre ich aktuell zufrieden. Nächste Saison soll und muss es dann aber mehr sein", sagt Konstantinos Ziliaskopoulos.

Konstantinos Ziliaskopoulos hat nicht nur Applaus für die Entwicklung seiner Mannschaft parat, sondern auch für die Unterstützung der Stadt Fürth mit dem neuen Kunstrasenplatz.

fussballn.de / Strauch

Verbesserte Rahmenbedingungen dank neuem Kunstrasenplatz

Nicht ganz klar ist, wo Hellenic SC Fürth seine Heimspiele (zuletzt war es der Lohnert-Sportplatz) austragen wird, je nachdem wo die Stadt Fürth den A-Klassisten einteilt. Aber daraus entwickelte sich inzwischen ein Luxusproblem: "Mit dem neuen Kunstrasenplatz an der John-F.-Kennedy-Straße ist eine weitere Option dazugekommen. Dort werden wir auch den kompletten November und März unsere Heimspiele austragen, was uns sehr freut, da der Platz überragend für die Wetterverhältnisse ist und wir dort auch zweimal unter der Woche trainieren. Die angestrebte Verbesserung der Rahmenbedingungen haben wir erreicht. Unsere Spieler freut es auf jeden Fall, was sich in der oben erwähnten Trainingsbeteiligung widerspiegelt", sagt Ziliaskopoulos und richtet einen speziellen Dank an die verantwortlichen Personen: "An dieser Stelle möchten wir uns auch bei Frau Waldmann-Leicht für die Möglichkeit und dem Hausmeister für die Top-Pflege bedanken. So viel Zeit muss sein!"