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Artikel veröffentlicht am 06.12.2024 um 07:00 Uhr

FC Stein am Tabellenende: "Wir stehen definitiv zu Recht da unten"

Der FC Stein legte nach dem Abstieg aus der Kreisklasse eine starke Saison 2023/2024 hin und scheiterte nach Platz 3 in der Relegation am direkten Wiederaufstieg. Ein halbes Jahr später sieht die Welt am Waldsportplatz völlig anders aus, steht der Traditionsverein aus dem Fürther Landkreis doch am Tabellenende, was mit diversen Faktoren zu begründen ist.

Von Fabian Strauch

Trainer Björn Rotter sah eine schwache Hinrunde und steht mit seinem FC Stein am Tabellenende.

fussballn.de / Strauch

Traum vom Wiederaufstieg entwickelt sich zum Albtraum am Tabellenende

Im Sommer 2024 kämpfte der FC Stein nach dem Abstieg aus dem Vorjahr um die direkte Rückkehr in die Kreisklasse, nachdem man sich auch von erneuten Personalrochaden nicht aufhalten ließ und nach Platz 3 in der Endabrechnung der letztjährigen A-Klasse 8 in der ersten Relegationsrunde eine 0:5-Packung vom TSV Fischbach kassierte, die ihre Gründe hatte. "Wir hatten sowohl direkt nach dem Abstieg als auch vor dem letzten Saisondrittel einen Kaderumbruch zu meistern. Dementsprechend war bereits im Vorfeld zu erahnen, dass es gegen Fischbach sehr schwer werden würde", blickt Steins Trainer Björn Rotter auf die Widrigkeiten der abgelaufenen Spielzeit zurück.

Eine schmerzhafte Erfahrung war das Erstrunden-Aus gegen den TSV Fischbach in der Relegation zur Kreisklasse vor rund einem halben Jahr für Fabian Neagu und seinen FC Stein (in blau).

fussballn.de

Anders als in den vorherigen beiden Spielzeiten verfolgte man beim FCS vor der aktuellen Saison den Ansatz, "unter anderem Ausschau nach A-Junioren zu halten, die in anderen Vereinen keine große Aussicht auf Spielzeit haben, um so eine neue Mannschaft zu formen", wie Rotter die theoretischen Planungen vor einem halben Jahr skizziert und auf die Realität eingeht: "In der Praxis aber sind wir durch enormes Verletzungspech, Urlauber und Disziplinlosigkeiten gepaart mit der Folge, dass viele junge Spieler früher als geplant Rollen ausfüllen mussten, denen sie noch nicht gewachsen waren, nie in einen Flow gekommen. Unsere Vorbereitung hat eigentlich ab dem 2. Spieltag begonnen und dennoch mussten wir immer wieder auf Spieler unserer Alten Herren zurückgreifen, woran die fehlende Breite im Kader ersichtlich wurde." Auch wenn man "wöchentlich sechs bis sieben Spieler austauschen" musste, trug zudem das fehlende Spielglück dazu bei, dass man sich mit Abschluss des Fußballjahres 2024 nach sieben Zählern aus 14 Partien am Tabellenende wiederfindet: "Sinnbildlich kann man die Spiele gegen Sparta Noris und bei der SGV Merl-Bau anführen, als wir durch individuelle Fehler jeweils Führungen aus der Hand gegeben haben und selbst der Teammanager von Merl-Bau Unverständnis über unsere Platzierung äußerte." Unter dem Strich steht seine Truppe nach Meinung des Trainers aber "aufgrund der fehlenden Konstanz definitiv zu Recht da unten."

Mit personeller Unterstützung der Alten Herren um Routinier und Kapitän Jan Luckas (in blau) gelang dem FC Stein am 3. Spieltag der erste Dreier gegen den ASV Weinzierlein.

Dieter Reiser

Verhältnis zu Mannschaft und Verein intakt - Taten statt Worte und Versprechungen

Trotz der "absolut unzufriedenen Halbzeitbilanz" sieht Rotter positive Ansätze, die man nach dem Jahreswechsel mit Blick auf die restliche Spielzeit weiterverfolgen möchte: "Was mich trotz der ausbleibenden Ergebnisse schon beeindruckt, ist die Tatsache, dass wir uns untereinander nie zerfleischt haben." Mit dem Damoklesschwert der sportlich prekären Lage will Rotter selbst allerdings nicht die Flinte ins Korn werfen, was neben dem "absolut intakten Verhältnis zur Mannschaft" auch "am bedingungslosen Rückhalt seitens des Vereins" liegt, weshalb der Übungsleiter beiden Seiten gegenüber "eine Verpflichtung, weiter Gas zu geben" empfindet und er sei außerdem "nicht der Typ, der während der Saison hinwirft."

Der Draht zur Mannschaft sowie den Verantwortlichen ist bei Björn Rotter und seinem FC Stein intakt.

fussballn.de / Gitzing

Mit dem Wissen der Unterstützung von allen Seiten möchten der 37-jährige Chefcoach und seine Truppe mit fünf bis sieben Neuzugängen, bei denen es sich um "junge Leute mit Entwicklungspotenzial" handelt, mit Beginn der Wintervorbereitung "Vollgas geben, kämpfen und sich fokussieren, um irgendwie die Liga zu halten, was nur mit leeren Worten oder Versprechungen nicht gelingen wird." Seine persönliche Zukunft will der Übungsleiter für das große Ziel zunächst einmal hinten anstellen.