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Artikel veröffentlicht am 17.12.2024 um 12:00 Uhr

ASV Zirndorf mit 14 Feldspielern: Kleiner Kader muss noch enger zusammenrücken

Ein ereignisreiches Jahr endet für den ASV Zirndorf, das aus sportlicher Sicht viele Höhepunkte zu bieten hatte, die Krönung mit dem Aufstieg wurde jedoch in der Relegation knapp verpasst. Anders als in der Vergangenheit ist beim Team von Taner Koc aktuell auch Winterpause angesagt, um den Akku aufzuladen und mit einem kleinen Kader den Rang unter den besten Fünf der Bezirksliga Nord zu behaupten.

Von Marco Galuska

Einem sportlich erfolgreichen Jahr 2024 fehlte beim ASV Zirndorf nur knapp die Krönung.

fussballn.de / Schlirf

Bekanntlich bietet der spielfreie letzte Monat des Jahres auch die Gelegenheit, einen Rückblick auf die Ereignisse im ablaufenden Kalenderjahr zu wagen. Im Fall des ASV Zirndorf muss der Blick in den Rückspiegel in zwei Kategorien erfolgen. Denn im Jahr 2024 wurde der Verein vom überraschenden Tod des langjährigen Vorsitzenden Lothar Konrad hart getroffen, kurz nachdem dieser die Amtsgeschäfte an seine Nachfolger übergeben hatte. Zum anderen klopfte die 1. Mannschaft ans Tor zur Landesliga, verpasste hauchdünn die Meisterschaft in der Bezirksliga Süd und den Aufstieg in der finalen Relegationsrunde gegen den SV Schwaig.

Großer Verlust im Verein und der knapp verpasste Aufstieg

"Wir haben mit Lothar Konrad im Verein eine Fußball-Ikone verloren, einen Menschen mit Herzblut und Sachverstand, den man nicht von heute auf morgen einfach so ersetzen kann. Nach den Neuwahlen braucht das alles seine Zeit, das ist logisch", schaut Trainer Taner Koc mit Wehmut auf den Verlust des Ehrenvorstands zurück. In sportlicher Hinsicht fällt sein Fazit mit einem lachenden und weinenden Auge aus: "Wir haben unfassbar tolle Spiele erlebt, die Mannschaft hat Freude und Spaß am Fußball vermittelt und Werbung für den Verein betrieben. Jeder Spieler ist noch einmal besser geworden, leider haben wir den Vorsprung nicht ins Ziel gebracht, das hätte mich vor allem für die Jungs gefreut! Nichtsdestotrotz haben wir auch tolle Relegationsspiele erlebt, in denen wir Riesenchancen hatten."

Taner Koc saß nach zwei Spielen Sperre zum finalen Relegationsspiel seiner Zirndorfer wieder auf der Bank und sah wie sein Team die vorhandenen Möglichkeiten zum Aufstieg nicht nutzen konnte.

Sebastian Baumann

Die Enttäuschung über den zunächst in der Liga und dann in der Relegation knapp verpassten Aufstieg in die Landesliga war eine Herausforderung neben der ohnehin nur knapp bemessenen Sommerpause. "Das war mental alles andere als einfach, die Mannschaft war schon erschöpft, nachdem wir so lange um etwas gespielt haben. Nach einer so kurzen Vorbereitung muss dann schon vieles passen, um wieder oben mitzuspielen. Wir hatten zwar einige unnötige Punktverluste, aber ich sehe es als Riesenerfolg, dass wir unter den ersten fünf Plätzen, die unser Ziel vor der Saison waren, dabei sind", sieht Koc sein Team als aktuell Tabellenvierter absolut im Soll, auch wenn sein ASV "wohl die Mannschaft mit den meisten Großchancen ist, aber eben bei weitem nicht die meisten Tore geschossen hat. Da sieht man auch in der Tabelle den Unterschied zu Herzogenaurach, Kalchreuth oder Mögeldorf."

Dass man grundsätzlich fußballerisch auch mit jenen Teams mithalten kann, zeigten die Zirndorfer bereits. Und nicht zufällig liegen Highlights und Lowlights für Koc aus dem bisherigen Saisonverlauf auch in Spielen gegen die Spitzenteams: "Wir haben uns beim 1:1 gegen Kalchreuth sehr gut präsentiert, richtig guten Fußball gespielt. Schmerzhaft war sicher die 1:2-Niederlage gegen Mögeldorf, wo wir nach dem 1:0 die Riesenchance nicht machen und am Ende nach zwei Standards das Spiel noch ganz bitter verlieren."

All die Eindrücke des bald endenden Jahres gilt es beim ASV Zirndorf aktuell sacken zu lassen. Und so hat Coach Koc entgegen seiner Gepflogenheit, dass auch im Winter weitertrainiert wird, diesmal eine vierwöchige Pause ausgerufen: "Wir alle müssen den Akku aufladen, auch auf mich sind viele Themen im Verein eingeprasselt, nachdem unser Spielleiter kurz nach Saisonbeginn aufgehört hat. Außerdem haben wir einen recht kleinen Kader", so der 45-Jährige, der mit nur 14 Feldspielern plus zwei Torhütern nach der Winterpause auskommen muss: "Da müssen wir noch enger zusammenrücken!"

Einige Abgänge, Kapitän Robl nach OP im Aufbautraining

Maximilian Bachmann wird den Verein derzeit offiziell noch unbekanntem Ziel (er wird mit dem TSV Burgfarrnbach in Zusammenhang gebracht) verlassen, Fabio D'Alessandro hat sich dem Kreisligisten SV Raitersaich angeschlossen. Hernan Alvarado steht berufsbedingt in dieser Saison nicht zur Verfügung und auch Joaquin Aragon Alvarez ist bereits nach Peru zurückgekehrt. Visar Sokoli hatte sich noch im Sommer zum Landesligisten SC Feucht verabschiedet.

Der Teamgeist wird beim kleinen Kader des ASV Zirndorf umso mehr gefragt sein. Auch Kapitän André Robl (rechts) soll über die Winterpause wieder aufgebaut werden.

fussballn.de

Externe Neuzugänge wird es voraussichtlich nicht geben beim ASV Zirndorf, dafür soll sich das Lazarett im Laufe des Winters lichten. Stürmer Christoph Vornehm, der über mehrere Wochen ausgefallen war, konnte bereits zum Ende der Hinrunde wieder eingreifen. Dagegen datiert der letzte Einsatz von Kapitän und Abwehrchef André Robl von Mitte August. Nach anhaltenden Hüftproblemen war eine Operation notwendig geworden. Inzwischen macht der Kapitän die ersten Läufe und soll während der im Januar in Kleingruppen startenden Vorbereitung und bei der Rückkehr auf dem Platz im Februar behutsam aufgebaut werden.

Anspruchsvoller Start aus der Winterpause

Die Zielsetzung für die verbleibenden neun Partien in der Bezirksliga Nord beschreibt Koc wie folgt: "Wir wollen das Maximum herausholen! Was das dann wird, wird man sehen - vor allem, weil wir mit Herzogenaurach und Vach gleich zwei Gegner aus der Spitzengruppe nach der Winterpause haben. Da kommt es auf einen guten Start an. Wenn wir am Ende auch weiterhin unter den Top-5 landen, kann ich gut damit leben!"