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Artikel veröffentlicht am 02.01.2025 um 06:00 Uhr
Was macht eigentlich: Konrad Meier?
Das neue Jahr beginnt mit einer neuen Rubrik bei fussballn.de: In loser Reihenfolge werden wir uns Personen widmen, die einst im Amateurfußball aktiv waren. Zum Auftakt fragen wir uns: "Was macht eigentlich Konrad Meier?" Der frühere Kreisvorsitzende und -spielleiter ist dem Fußball treu geblieben, wenngleich er nicht mehr für den Verband, sondern bei einem Verein seit Jahren Verantwortung übernimmt.
Von Marco Galuska
Konrad Meier als Veranstaltungsleiter bei der U23 der SpVgg Greuther Fürth im November 2024.
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Im Rückblick schwingt auch Wehmut mit, wenn Konrad Meier an seine Zeiten als Funktionär zurückerinnert und dabei speziell an inzwischen verstorbene Weggefährten denkt, wie den langjährigen Bezirksspielleiter Ludwig Beer oder auch seine Vorgänger als Kreisspielleiter Hubertus "Hugo" Waldmann oder Josef Köhler. Ins Amt des Kreisspielleiters kam Meier in einer Zeit, die alles andere als leicht gewesen ist. Schließlich wirkte die bei den Vereinen nicht unbedingt gern gesehene Kreisreform nach und schaffte Misstrauen, gerade in einem so großen Kreis, wie es Nürnberg/Frankenhöhe nach der Verschmelzung aus den Altkreisen Nürnberg/Fürth und Frankenhöhe wurde.

Unruhige Jahre im Zuge der Kreisreform

Schon der Weg bis zur Reform 2006 hatte einige lange Tagungen mit sich gebracht, in denen die Ergebnisse dann im Nachgang wieder verworfen wurden, wie sich Meier zurückerinnert: "Wir hatten auf einer Tagung in Feucht abgestimmt, dass aus den sechs Kreisen vier werden sollten. Praktisch über Nacht wurden dann doch drei neue Kreise in Mittelfranken draus. Da kam der Druck von den Kreisspielleitern, die wiederum spürten, dass die Vereine Angst hatten, ihre eigene Kreisliga zu verlieren. Und so konnte ja jeder Altkreis gewissermaßen seine Kreisliga behalten, auch wenn es nur noch eine von zweien im neuen Spielkreis war."

Der Posten des Kreisvorsitzenden und Kreisspielleiters im neuen Kreis Nürnberg/Frankenhöhe stand zunächst unter keinem guten Stern. Hugo Waldmann verstarb recht früh, sein Nachfolger Josef Köhler musste auch recht bald aufgrund gesundheitlicher Probleme das Amt abgeben. Letztlich sprang dann Konny Meier in die Bresche. Dieser hatte zunächst als Gruppenspielleiter im Altkreis Nürnberg/Fürth sich um die E- und F-Junioren gekümmert und später, nach der Kreisreform, das Amt bei den Herren übernommen. Dem Nürnberger wehte auf dem neuen Posten als Fußballchef im Kreis "viel Gegenwind aus der Frankenhöhe" ins Gesicht. "Es haben zu der Zeit nicht alle verstanden, dass man Kompromisse eingehen musste", sagt Meier im Rückblick und war hart getroffen, als hinter seinem Rücken "Unterschriften gesammelt wurden und Stimmung gegen mich gemacht wurde. Da gab es leider nur wenige, wie beispielsweise den Wolfgang Stocker aus Heilsbronn oder den Festus (Harald Riegler, Anm. d. Red.) von der SpVgg Ansbach, die über den Tellerrand hinaus geschaut haben."

Ende als Kreisspielleiter war gut für die Gesundheit

Konrad Meier als Kreisvorsitzender und -spielleiter im Mai 2009.
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Meier machten die Querelen im noch jungen Spielkreis Nürnberg/Frankenhöhe arg zu schaffen. "Es war dann eines Tages soweit, dass ich abends auf der Heimfahrt rechts ranfahren musste, weil mich das alles ziemlich mitgenommen hat. Ich habe dann dem Bezirksvorsitzenden Uwe Kunstmann mitgeteilt, dass ich mich nicht mehr zur Wahl stellen werde!" Die nächste Wahl folgte im Frühjahr 2010 auf dem Kreistag, der dann mit Thomas Raßbach einen neuen Kreisvorsitzenden und -spielleiter hervorbrachte, dem es gelang, die Wogen zu glätten und beide Altkreise im noch relativ jungen Konstrukt zusammenzubringen: "Thomas war da offener. Er hat gesehen, wo die Probleme sind. Wir hatten zuvor noch die Runden Tische und Sitzungen mit dem BFV-Präsidenten Rainer Koch", so Meier, der im Juni 2009 nach einer Operation einen Schlaganfall erlitten hatte und zusätzlich belastet war, ehe er im März 2010 den Staffelstab am Kreistag in Nürnberg weiterreichen konnte: "Ich war dann sehr erleichtert, als das alles geregelt war. Es war auch für meine Gesundheit ganz wichtig!"

Dem Verband blieb Meier noch vier Jahre in anderer Position erhalten. Als Nachfolger von Willy Leipold kümmerte er sich mit Karl-Heinz Wagenlender um das Ehrenamt im Kreis. Zur Saison 2010/11 landete Meier außerdem bei der SpVgg Greuther Fürth als Teammanager der U17 mit dem damaligen Trainer Achim Beierlorzer. Weiter ging es in jener Funktion bei der U19 des Kleeblatts, ehe es Meier im März 2015 beruflich nach Berlin verschlagen sollte. Als stellvertretender Gesamtbetriebsrat der Firma Cemex pendelte er von der Heimat, die weiter im Nürnberger Norden bleiben sollte, und half auch immer wieder am Ronhof aus, wenn eine Vertretung gebraucht wurde.

Verantwortung bei den Heimspielen der Kleeblatt-U23

Seit dem 1. Oktober 2021 ist Konrad Meier im beruflichen Ruhestand. Seit Januar 2022 ist er bei der SpVgg Greuther Fürth Veranstaltungsleiter für die U23 in der Regionalliga Bayern. "Es geht um die Organisation am Heimspieltag, um den Kontakt zum Sicherheitsdienst, Polizei, Rotes Kreuz, natürlich auch mit dem Gegner - also im Prinzip um alles, was um das Spiel herum passiert, zudem ist man Bindeglied zum Schiedsrichter", erklärt der 67-Jährige, über seine Tätigkeit, die ihn zumeist zum Gelände des TSV Burgfarrnbach, hin und wieder auch ins Stadion am Ronhof ("Dann ist alles etwas größer"), führt. An der Aufgabe hat er "großen Spaß" und scheute sich auch vor der Ausbildung zum Veranstaltungsleiter nicht: "Man muss ja wissen, was zu tun ist. Beispielsweise, wie man mit den Zuschauern umgeht, wenn ein Gewitter aufzieht. Da gibt es Schulungsreihen durch den DFB und ich bin auch auf der Sicherheitstagung in diesem Jahr."

"Die Arbeit mit Leuten hat mir schon immer Spaß gemacht und das Interesse am Fußball hab ich von der Kindheit an gehabt", erzählt Meier, der einst mit seinem Vater die Bezirksliga-Zeiten des TSV Wilhermsdorf am Sportplatz nahe seines Geburtsorts Meiersberg verfolgt hat, auch wenn er selbst über viele Jahre vor allem als Sportschütze aktiv gewesen ist. Konkret beim Fußball ist er durch seine beiden Söhne 1992 beim SB Phönix gelandet. "Da habe ich als E-Jugend-Trainer angefangen und das hat sich dann so über die Altersklassen weitergeschaukelt bis hin zum Jugendleiter. Es hat schon damals Spaß gemacht, mit jungen Leuten zu arbeiten und es ist auch heute noch so", spannt der mittlerweile zweifache Opa den Bogen vom SB Phönix bis zur SpVgg Greuther Fürth, wo er einst die ersten Schritte der späteren Profis Michael Görlitz und Chhunly Pagenburg verfolgte und heute in der U23 mit Daniel Adlung und Edgar Prib ehemalige Bundesliga-Kicker erlebt. "Es ist immer ein großes Hallo und schön, wenn man sieht, dass aus den Jungs etwas geworden ist", sagt Konrad Meier, dessen jüngerer Sohn Michael sogar hauptberuflich im Fußball gelandet ist und bei Hansa Rostock Vorstand Nachwuchs und Vereinswesen ist.

Dem Fußball weiter verbunden

Der Fußball in der Familie Meier hat über all die Jahre auch den großen Rückhalt von Konrads Frau Petra erlebt, die heute den VIP-Raum bei den Heimspielen der U23 der SpVgg Greuther Fürth bewirtschaftet. Konrad und Petra Meier wird man wohl auch in Zukunft noch bei den Heimspielen des kleinen Kleeblatt antreffen: "Solange sie uns noch wollen, machen wir es gerne weiter", sagt Konrad Meier mit einem Lachen und freut sich auf die weitere Zukunft im Fußball.

Konrad Meier begleitete die erste Bayerische Futsal-Meisterschaft 2010 in Nürnberg als Kreisspielleiter und freut sich über die Erfolge, die es für die junge Sportart in der Region dabei und danach gab.
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Mit Blick zurück auf seine Verbandstätigkeit, die er 2014 beendete, sagt der Ex-Kreisspielleiter: "Ich habe noch einige gute Bekannte von damals, die man immer wieder gern trifft. Das Verbandswesen war mir seiner Zeit dann aber zu sehr auf die Person Koch zugeschnitten." Ein besonderes Highlight in seiner Amtszeit in der Spielleitung der Herren war die damalige Premiere der Futsal-Kreismeisterschaft, der im Februar 2010 auch die Bayerischen Meisterschaft in Nürnberg folgte: "Wie sich das dann mit den Erfolgen des FC Bayern Kickers in Bayern und deutschlandweit entwickelt hat, war damals eine Riesenbestätigung der ersten Schritte im Futsal, die wir damals gewagt haben. Mir hat das immer gefallen, wenn mit Technik und Taktik gespielt wurde."

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Steckbrief K. Meier

Konrad Meier
Spitzname
Konny, Bumba
Alter
67
Geburtsort
Meiersberg
Wohnort
Nürnberg
Familie
verheiratet, 2 Kinder
Nation
Deutschland
Beruf
Rentner
Hobbies
Fußball, Enkelkinder


BFV-Funktionär K. Meier

09/10
Kreis-Vorsitzender Nürnberg/Frankenhöhe (bis 3/10)
08/09
Kreis-Vorsitzender Nürnberg/Frankenhöhe
07/08
Gruppenspielleiter Nürnberg/Frankenhöhe

Teammitarbeiter K. Meier

24/25
Greuth. Fürth 2
Sp.-Leiter
23/24
Greuth. Fürth 2
Sp.-Leiter
22/23
Greuth. Fürth 2
Sp.-Leiter
21/22
Greuth. Fürth 2
Sp.-Leiter
14/15
Greuther Fürth, U19
Manager
13/14
Greuther Fürth, U19
Manager
12/13
Greuther Fürth, U19
Manager
11/12
Greuther Fürth, U19
Manager
10/11
Greuther Fürth, U17
Manager

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