Es war vielleicht schon so etwas wie ein erstes kleines
Endspiel im Abstiegskampf der Regionalliga Süd: Gegen die eine Position und
vier Punkte besser platzierten Gäste aus der bayrischen Landeshauptstadt musste
ein Sieg für die Nürnberger her, sonst drohte man schon früh in der Rückrunde
den Anschluss zum rettenden Ufer zu verpassen. Als es nach nicht einmal zwei
Minuten schon zum ersten Mal im Gastgeber-Kasten klingelte, war erstmals klar:
Das sichtliche Bemühen alleine reicht nicht, wenn sich immer wieder Fehler ins
Spiel mit und ohne Ball einschleichen, die Neuried zu Abschlüssen einluden. Das
0:2 erzielten die Hausherren mit einem Eigentor kurz vor der Pause dann auch
noch selbst - in einer eigentlich ausgeglichenen Phase mit Möglichkeiten auf
beiden Seiten.
Wende im Spiel trotz Fehlstarts nach der Pause
Umso bitterer war es dann, dass auch Abschnitt zwei mit einem
klassischen Fehlstart begann: Im Eins-gegen-Eins hatten sich gleich zwei
Nürnberger vernaschen lassen, der Abschluss im Zentrum war dann leichtes Spiel
für die Gäste - 0:3. Es musste etwas passieren und es passierte etwas: Fast
aus der Verzweiflung heraus nahm sich Denys Lisechko ein Herz und zog aus der
Distanz einfach einmal ab - und traf (22.)! Das war genau die postwendende
Reaktion, die Nürnberg gebraucht hatte.
Mit viel Entschlossenheit und auch hart
geführten Zweikämpfen ackerten sich die Mittelfranken zurück in die Partie. Als
Jonas Dengler einen Münchner Pass im Aufbauspiel abfing und zu Delawar Bayani
weiterleitete, stand es plötzlich nur noch 2:3 (26.). Die Halle tobte erstmals,
als Paul Horndasch ein feines Zuspiel von Sören Oldag per Kopf zum Ausgleich
einnickte (29.), der Weg bis zum ersehnten Heimsieg aber war noch weit.
Zweikämpfe prägten das spannende Geschehen auf dem Parkett, das an Intensität
in dieser Phase kaum zu überbieten war.
Mit dem Glück des Tüchtigen
Glück hatte Nürnberg, als das Schiedsrichter-Gespann
einen Vorteil der Gäste nach einem Foul zu früh abpfiff - der dann erzielte
Treffer konnte folgerichtig nicht zählen. Knapp 120 Sekunden vor Schluss warfen
die Hausherren dann unter Zuhilfenahme des Flying Goalkeepers alles nach vorne,
wohl wissend, dass auch ein Remis zu wenig gewesen wäre. So war es Oldag, der
rund 20 Sekunden vor Schluss goldrichtig stand und den Ball aus kurzer Distanz
zum Siegtreffer einschob.
Futsal Nürnberg feierte somit einen unter diesen
Umständen durchaus glücklichen, angesichts der kämpferischen Leistung
allerdings keinesfalls unverdienten dreifachen Punktgewinn. Es bleibt freilich
weiter eng im Tabellenkeller, aber dieses Comeback macht Mut.
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