Speer-Ära endet in Wendelstein: Ritt auf der Rasierklinge zum Klassenerhalt? - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 28.01.2025 um 11:00 Uhr
Speer-Ära endet in Wendelstein: Ritt auf der Rasierklinge zum Klassenerhalt?
Der dienstälteste Trainer der Bezirksliga Nord hört zum Saisonende auf! Andreas Speer hat in der vergangenen Woche seiner Mannschaft mitgeteilt, dass er nach dem laufenden Spieljahr seine dann zehneinhalb Jahre als Wendelsteiner Coach nicht noch einmal verlängern wird. Zuvor will man mit aller Entschlossenheit und einigen Rückkehrern gemeinsam den Klassenerhalt schaffen.
Von Marco Galuska
Andreas Speer war bisher der einzige Cheftrainer, den die 1. Mannschaft des FC Wendelstein erlebt hat.
fussballn.de / Strauch
Irgendwann musste der Tag dann doch einmal kommen. Am vergangenen Donnerstag informierte Andreas Speer seine Mannschaft darüber, dass er - der vor recht genau zehn Jahren in Wendelstein angeheuert hatte - zum Saisonende den Trainerposten abgeben wird. "Es war jetzt nach der langen Zeit auch keine ganz große Überraschung mehr. Und nach fast elf Jahren fällt so ein Übergang auch nicht leicht, aber es ist aus meiner Sicht nach der Saison den Zeitpunkt, an dem die Spieler mal einen anderen Trainer brauchen. Viele von den Jungs haben ja im Herren-Bereich nie einen anderen gehabt", sagt Speer, der sich in den Winterwochen einige Gedanken über die sportliche Zukunft in Wendelstein, die über ein Jahrzehnt eng mit seiner Person verbunden war, gemacht hat.

Ohne Vorbelastung gekommen, eine Ära geprägt

So hat man schon vor Weihnachten miteinander gesprochen, um dann die Entscheidung weiter reifen zu lassen. Und letztlich ist der 60-Jährige mit sich nun im Reinen, dass es für ihn "an der Zeit ist", nach der Saison dort aufzuhören, wo er einst "absolut ohne Vorbelastung" gelandet war. "Viele haben mich damals nach der Enttäuschung in Ammerthal für verrückt erklärt, dass ich plötzlich im Abstiegskampf in der Kreisliga Neumarkt anfange. Aber es hat funktioniert! Ich habe in Wendelstein niemanden gekannt, als ich gekommen bin", erinnert sich Speer, der noch beim TSV Wendelstein begonnen hatte. Mit der FG Wendelstein durfte er trotz Kreisliga-Meisterschaft nicht aufsteigen, was dann 2019 als FC Wendelstein gelang. Gleich in der ersten Bezirksliga-Saison schnupperten die Speer-Schützlinge am Durchmarsch. Doch Platz 2 blieb in der Corona-Saison 2019/21 letztlich ohne Aufstiegschance.

"Ich habe in und mit Wendelstein schon einiges erlebt und wir haben es immer wieder geschafft, gerade durch die JFG Wendelstein, dass immer wieder junge Spieler nachgekommen sind. Ansonsten hätte ich das auch gar nicht so lange machen können", resümiert Speer, der sich über die große Menschlichkeit, die er auch nach seiner Entscheidung erfahren hat, sehr gefreut hat. Bei aller Wehmut, die schon jetzt mitschwingen mag, sieht der scheidende Trainer umso mehr die Verpflichtung, dass es mit dem Klassenerhalt nach der Winterpause klappt: "Trotz all der guten Wünsche, ist das jetzt ein Ritt auf der Rasierklinge! Und Fußball kann schmutzig werden, wenn die Ergebnisse nicht passen, darüber müssen wir uns im Klaren sein! Und ich will keine hausgemachte Unruhe, wir wollen es gemeinsam durchziehen und ich will Wendelstein in der Bezirksliga übergeben."

Speers sportliche Zukunft in Zirndorf?

Aus Speers Idee, die Nachfolge an die Führungsspieler André Doffin und Felix Hammel (zugleich 2. Vorstand im Verein) zu übergeben, wird wohl nichts: "Sie fühlen sich noch nicht so weit, zumal das ja enge Freundschaften oder gar Brüder im Team sind." Somit ist noch offen, wer der zweite Trainer der 1. Mannschaft des 2017 gegründeten FC Wendelstein wird. Fix ist auch Speers weitere sportliche Laufbahn noch nicht. Dass der langjährige Torwart, der in Nähe zum Sportplatz des ASV Zirndorf wohnt, dort als Koc-Nachfolger heiß gehandelt wird, ist ein offenes Geheimnis und auch kein unrealistisches Szenario. Dazu muss aber noch ein wenig Wasser die Bibert entlang fließen.

Von der Kalchreuther Alm zurück nach Wendelstein: Luca Irmer (in rot) stürmt wieder für die Speer-Elf.
Heidi Huber

Vielmehr liegt der kurzfristige Fokus weiter in Wendelstein und dort kann man mit Luca Irmer, der über die Stationen TSV Kornburg und 1. FC Kalchreuth zurückgekehrt ist, eine Verstärkung für die Offensive begrüßen. Froh ist Speer darüber hinaus, dass mit Dennis und Oliver Schwalb sowie Marcel Poetsch gestandene Akteure ins Team zurückkehren werden und Alternativen bieten. "Unser Auftakt mit Vatanspor, Hüttenbach, Ottensoos und Mögeldorf hat es in sich. Wir haben noch zehn Spiele, ein großes Ziel - und dann ist die Ära vorbei!"

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