Ewige Tabelle - Kreisliga Nürnberg: Über 100 Teams spielten seit 1971 im Oberhaus - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 07.02.2025 um 12:00 Uhr
Ewige Tabelle - Kreisliga Nürnberg: Über 100 Teams spielten seit 1971 im Oberhaus
Eine lange Geschichte hat der Amateurfußball, die Stoff für Statistiker liefert. Mit der Hilfe von Ernst Reichel und Tobias Schweizer werfen wir wieder einmal einen Blick auf die Ewige Tabelle und gehen diesmal tief ins Archiv der Kreisliga im Raum Nürnberg/Fürth. Dort waren von 1971 bis 2024 über 100 Mannschaften vertreten. Aber wer steht in der Bilanz ganz oben? Welches Team hält welchen Rekord?
Von Marco Galuska
TSV Buch noch immer weit voraus, 83er bald auf dem Treppchen

Der Fußball-Statistiker Ernst Reichel hat uns in Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Tobias Schweizer für die Kreisliga Nürnberg eine genaue Auswertung in Form einer Ewigen Tabelle übermittelt. Dabei geht es diesmal um einen sagenhaften Zeitraum von über 50 Jahren im Kreisoberhaus - von der Saison 1971/72 bis zur abgeschlossenen Saison 2023/24. 106 Mannschaften waren in jener Zeitspanne vertreten. Das 107. Team, das erst nach Abschluss der laufenden Runde hinzugerechnet wird, ist im Übrigen die 2. Mannschaft des FSV Stadeln.

Obwohl der TSV Buch seit dem Gewinn der Kreisliga-Meisterschaft im Spieljahr 2005/06 mit seiner 1. Mannschaft ausschließlich höherklassig gespielt hat, führen die Bucher Jungs noch immer mit weitem Abstand die Ewige Tabelle im Oberhaus des Altkreises Nürnberg/Fürth an. Insgesamt 33 Spieljahre wurde am Wegfeld in der höchsten Liga des Kreises gekickt. Bis 1998 hieß die Spielklasse noch A-Klasse, danach bis 2016 Kreisliga Nürnberg und seitdem offiziell Kreisliga 2.

Fast ein Jahrzehnt waren die Bucher damit länger im hiesigen Oberhaus vertreten als so manch anderer Stammgast. Je 24 Spielzeiten waren der SC Germania Nürnberg und der FSV Stadeln dabei, der TSV Johannis 83 befindet sich aktuell in jener Saison und könnte in absehbarer Zeit Platz 2 in dieser Ewigen Tabelle einnehmen. Denn aus den ersten zehn Mannschaften ist außer den 83ern nur der Post SV Nürnberg derzeit ein aktueller Kreisligist. Indes schicken sich die aktuellen Kreisklassen-Spitzenteams TSV Burgfarrnbach, DJK Eibach und VfL Nürnberg an, mittels Aufstieg ihre Bilanz im Oberhaus in Zukunft wieder auszubauen, während die Germanen als aktueller Bezirksligist andere Ziele verfolgen.

Der TSV Johannis 1883 und der Post SV Nürnberg können in dieser Saison ihre Bilanz im Kreisoberhaus weiter ausbauen. Gerade die 83er könnten bald unter den besten Drei der Ewigen Tabelle seit 1971 landen.
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Aufgestellt wurde die Ewige Tabelle seit der Saison 1971/72 nach der 3-Punkte-Wertung. Hierbei stehen für den TSV Buch stolze 1362 Zähler geschrieben. Das sind 320 Punkte mehr als der SC Germania aufzuweisen hat. Im 1000er-Klub sind außerdem der FSV Stadeln (1035), VfL Nürnberg (1021) und der TSV Burgfarrnbach (1002) angelangt. Virtuell gilt das auch schon für den TSV Johannis 83 und Post SV. 16 Punkte müssten die 83er nach der Winterpause noch holen, um auf den Bronzerang in der Gesamtwertung zu klettern.

BaKi und Kalchreuth mit dem langfristig besten Punkteschnitt

In den Top Ten der Ewigen Tabelle hat der Post SV mit bisher 1,68 Zählern den besten Punkteschnitt vorzuweisen. Bemerkenswert in der oberen Hälfte des Gesamtrankings ist der Schnitt des FC Bayern Kickers, der in seinen bislang acht kompletten Spieljahren 1,98 Punkte pro Spiel geholt hat. Der 1. FC Kalchreuth folgt mit 1,75 Zählern pro Spiel aus insgesamt zwölf Saisons in der Kreisliga. Folgerichtig war die Torbilanz beim Post SV Nürnberg vor der aktuellen Saison mit 401 im Plus am besten, dahinter reihen sich Kalchreuth (+304) und Bayern Kickers (+261) ein. 

Bayern Kickers und Kalchreuth waren über mehrere Jahre gesehen im Schnitt die punktbesten Kreisliga-Teams.
Heidi Huber

Der Blick über die Einträge in der oberen Hälfte der Ewigen Tabelle enthält auch einiges an Nostalgie. So befindet sich der FSV Gostenhof noch immer auf Rang 8, der Fusionspartner für die gemeinsame SG Nürnberg-Fürth 1883 (inzwischen SGV 1883), der ESV West, auf Platz 22. Auch die DJK Eintracht Süd (15.), der SC Concordia Nürnberg (16.), SV 1873 Süd (19.), der TV Jahn-Schweinau (20.), Dergahspor Nürnberg (27.) oder ATV Nürnberg (29.) sind in jener Form Geschichte. Aus Tuspo Roßtal (13.) wurde der TSV Roßtal und die Amateure bzw. die 2. Mannschaft der SpVgg Fürth (18.) gibt es ohne "Greuther" auch nicht mehr.

Nur zwei Mannschaften aus den Top Ten spielen auch aktuell im Nürnberger Kreisoberhaus.
Quelle: Ernst Reichel

Bunte Mischung in der unteren Hälfte - kuriose Altenfurt-Bilanz

Eine recht bunte Mischung zeigt sich in der unteren Hälfte der Ewigen Tabelle: So tauchen hierbei Mannschaften auf, die dem Kreis über Jahre hinweg entwachsen waren, wie der ASV Vach oder der TSV Südwest Nürnberg, oder - recht aktuell - der SV Gutenstetten-Steinachgrund und die SpVgg Mögeldorf 2000. Jede Menge kurzer Gastspiele haben sich an die Ewige Tabelle angereiht. Teilweise war das Vergnügen im Nürnberger Kreisoberhaus nur deshalb von kurzer Dauer, weil es regionale Verschiebungen, Fusionen oder eben Abstiege gab.

Der TSV Altenfurt hat eine besonders kuriose Bilanz vorzuweisen: In der Saison 1963/64 stieg man als Meister der damaligen A-Klasse auf und spielte bis 2002 nie unterhalb der Bezirksliga. Es folgte prompt der zweite Abstieg hintereinander und seitdem gelang die Rückkehr ins Kreisoberhaus nicht mehr.
fussballn.de / Gitzing

Am kuriosesten mutet dabei an, dass der TSV Altenfurt in über fünf Jahrzehnten tatsächlich nur eine Saison im Kreisoberhaus vertreten war: 2002 stiegen die Altenfurter nach fast vier Jahrzehnten im höherklassigen Amateurfußball in die Kreisliga ab und wurden dann gleich in die Kreisklasse durchgereicht. Immerhin stehen die Chancen gar nicht einmal so schlecht, dass an der Wohlauer Straße eine Rückkehr ins Kreisoberhaus bald wieder gelingen könnte, dort wo man 1963/64, im Gründungsjahr der Bundesliga, Meister wurde - eine Saison, die selbst diese umfassende Rückschau nicht mehr berücksichtigen konnte.

Insgesamt 106 Mannschaften spielten von der Saison 1971/72 bis 2023/24 im Kreisoberhaus Nürnberg/Fürth.
Quelle: Ernst Reichel

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