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Artikel veröffentlicht am 19.02.2025 um 11:30 Uhr

Trauer um Renato Costa: Abschied von Nürnbergs Kult-Schiri

Die Nürnberger Schiedsrichtergruppe und der Amateurfußball trauern um Renato Costa. Der allseits bekannte und beliebte Italiener verstarb am vergangenen Sonntag im Alter von 80 Jahren. "Costa" war die gute Seele der Schiris, pfiff über 1000 Spiele, zuletzt vor allem Jugend- und Freizeitmannschaften.

Von Marco Galuska

Renato Costa war so etwas wie die gute Seele der Nürnberger Schiris und auf sämtlichen Sportplätzen der Region bekannt.

SRG Nürnberg

So ziemlich jeder, der mit dem oft zitierten "Fußball an der Basis" in Nürnberg zu tun hatte, kannte ihn: "Der Costa", wie er von allen nur gerufen wurde, war ein Schiedsrichter der besonderen Sorte, dem sein großes Herz für den Fußball immer anzumerken war, der mit Menschlichkeit punkten konnte und sich mit großem Fleiß (nur zu oft unterstützte er beispielsweise auch Kollegen in unteren Spielklassen spontan mit der Fahne in der Hand an der Seitenlinie) ohne Eitelkeit einen Kultstatus in der hiesigen Amateurfußballszene verdiente.

"Wir verlieren einen liebenswerten Menschen und ein treues Gruppenmitglied. Er war auf verschiedenen Veranstaltungen der SRG Nürnberg oft anzutreffen und somit ein selbstverständlicher Teil der Gruppe. Wir werden seine Geselligkeit und sein positives Erscheinen vermissen", heißt es in einem Nachruf der Nürnberger Schiedsrichtergruppe, der er seit dem 1. April 1997 angehörte und dabei auf ganz eigene Art Spuren auf den Sportplätzen hinterlassen sollte, wie seine Gruppe weiter schreibt: "Natürlich wollen wir auch seine Leistungen als Schiedsrichter nicht unerwähnt lassen. Unser Costa war absolut zuverlässig und pfiff zahllose Spiele jeglicher Art. Er war bei allen Vereinen in der Gegend bekannt. Sehr viele, die in unserer Stadt Fußball spielen oder gespielt haben, haben ihn auch als Schiedsrichter gehabt. So lange es ging, übte er sein Hobby aus. Vor anderthalb Jahren ehrten wir ihn noch einmal für 1000 Einsätze."

Für seine Gruppentätigkeit erhielt der für den TB Johannis 88 Nürnberg pfeifende Italiener die Ehrungen für 10 und 15 Jahre. Am 3. Dezember 2022 gab es noch obendrein die goldene Nadel des Bezirks Mittelfranken für die 25-jährige Tätigkeit als Schiedsrichter. Exakt fünf Monate vorher hatte "der Costa" sein letztes Spiel gepfiffen: Es war das Derby der Freizeitmannschaften zwischen der DJK Eintracht Süd Blau-Schwarz 88 und der DJK Eintracht Süd Kriemhild. Passenderweise endete die Partie mit einem 4:4-Remis – und ohne persönliche Strafen.

Renato Costa wurde am 11.06.2023 von der Gruppenführung der SRG Nürnberg und zahlreichen SR-Kollegen im Rahmen des Pokalendspiels der Freizeitmannschaften mit einem persönlichen Trikot verabschiedet.

SRG Nürnberg

Danach ließ sein Gesundheitszustand keine weiteren Spielleitungen mehr zu, dennoch verfolgte er den Amateurfußball weiter, insbesondere bei der DJK Sparta Noris, wo er zur Freizeitmannschaft „Bonifaz“ auch eine besondere Bindung hatte. Dort wurde er im Juni 2023 von der Gruppenführung der Schiedsrichtergruppe Nürnberg um Hans-Georg Grell und zahlreichen Kollegen im Rahmen des Pokalendspiels der Freizeitmannschaften zwischen der DJK Sparta Noris Bonifaz und dem ASV Fürth IV Armenia mit einem personalisierten Schiedsrichter-Trikot offiziell verabschiedet.

Noch eine Woche vor seinem Tod verfolgte er, in gewohnter Regelmäßigkeit, die TV-Übertragung der Partie des 1. FC Nürnberg im Sportheim der DJK Sparta Noris. Nun heißt es Abschied nehmen von Renato Costa für seine Frau und Familie, zu denen auch die Schiris und Amateurfußballer in Nürnberg in fast drei Jahrzehnten gehörten.