Der Kreispokal Nürnberg/Frankenhöhe: Elfer-Dramen, Final-Hattrick und eine Sensation - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 27.02.2025 um 12:30 Uhr
Der Kreispokal Nürnberg/Frankenhöhe: Elfer-Dramen, Final-Hattrick und eine Sensation
Zur Saison 2009/10 wurde in Bayern der Bezirkspokal abgeschafft, seitdem wird der Verbandspokal nach dem Modus gespielt, wonach sich die Kreispokalsieger direkt für die 1. BFV-Hauptrunde qualifizieren. Wir blicken zurück auf die Liste der Pokalsieger im Kreis Nürnberg/Frankenhöhe seit dem Sommer 2009 - vom TSV Burgfarrnbach bis zum 1. FC Kalchreuth.
Von Marco Galuska

Der Pokalwettbewerb hat bekanntlich schon immer seine eigenen Gesetze. Im bayerischen Amateurfußball hat er im Laufe der Jahre aber auch einen Wandel erfahren, was vor allem auch mit der Strukturreform, die 2004 beschlossen wurde, einhergeht. Die letzten Kreispokalendspiele in den Altkreisen gab es in der Saison 2006/07. Die SpVgg Greuther Fürth Amateure gewannen im September 2006 mit 1:0 bei der SG Quelle Fürth und wurden der letzte Pokalsieger im Kreis Nürnberg/Fürth, während in der Frankenhöhe der TSV Neustadt/Aisch gegen den Dauerrivalen SpVgg Ansbach mit 7:6 nach Elfmeterschießen siegen konnte. 

Bis zum Ende der Saison 2008/09 wurde der beliebte Bezirkspokal in Mittelfranken weiterhin ausgespielt. Der letzte Sieger in Mittelfranken ist bis heute der SC Eltersdorf, der am 28. April 2009 das Endspiel gegen den Titelverteidiger ASV Neumarkt (schlug ein Jahr zuvor den späteren DFB-Pokal-Teilnehmer SpVgg Ansbach mit 2:0) mit 4:3 nach Elfmeterschießen gewinnen konnte. Kurioserweise waren die Quecken 2009 nicht einmal Kreispokalsieger. Diesen Titel holte sich in Erlangen/Pegnitzgrund seinerzeit der FSV Erlangen-Bruck mit einem 3:1-Sieg gegen den SCE, der in jenem Spieljahr als unterlegener Finalist aber trotzdem ins Bezirkshalbfinale gekommen war und dort den Kreismeister Nürnberg/Frankenhöhe, den TSV Neustadt/Aisch, mit 2:1 bezwang. Parallel hatte Neumarkt mit 3:1 gegen Bruck gewonnen.

Pokalreform beendet die lange Tradition des Bezirkspokals

Die Reform des Pokalwettbewerbs trat zur Saison 2009/10 in Kraft: Der Bezirkspokal wurde abgeschafft, stattdessen qualifizierten sich die jeweiligen Kreispokalsieger für den Verbandspokal, während die Vereine auf Verbandsebene nicht mehr auf Kreisebene im Pokal spielen sollten, sondern über eine eigene Qualifikation oder aufgrund ihre Positionierung in der Liga gesetzt waren.

Der erste Kreispokalsieger nach der Reform wurde in Nürnberg/Frankenhöhe im Jahr 2009 der TSV Burgfarrnbach.
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Der neue Modus brachte bei seiner Einführung die Besonderheit, dass im Jahr 2009 gleich zwei Kreispokalsieger gekürt wurden. Im April hatte Neustadt/Aisch noch Ansbach im alten Modus der Saison 2008/09 bezwungen, im September (ab sofort fanden die Kreisendspiele auch weitgehend parallel statt) standen sich dann der TSV Burgfarrnbach und der ASV Vach im Endspiel der noch jungen Saison 2009/10 gegenüber. Nach einem 1:1 nach regulärer Spielzeit musste das Elfmeterschießen herhalten. Einige Fehlschüsse gab es, aber letztlich durften die Hausherren auf der Tulpe einen 3:2-Sieg zum Titelgewinn bejubeln.

Veitsbronner Final-Hattrick ohne Titel

Ein Jahr später konnten dann aber die Vacher jubeln. Das Endspiel Ende August 2010 gewannen die Mannhofer souverän mit 5:1 gegen den TSC Neuendettelsau. Im Folgejahr stand wieder ein deutlicher 5:1-Heimsieg im Finale. Dabei ließen die Sportfreunde Dinkelsbühl dem aufstrebenden ASV Veitsbronn deutlich das Nachsehen. Es sollte erst der Auftakt des Veitsbronner Final-Hattricks sein, der jedoch ohne einen Titelgewinn für die Truppe vom Hamesbuck blieb. Denkbar knapp unterlag der ASV im Endspiel 2012 mit 9:10 nach Elfmeterschießen beim TuS Feuchtwangen. Und auch den Heimvorteil im Finale 2013, erneut gegen Dinkelsbühl, konnten die Veitsbronner nicht in einen Pokaltriumph verwandeln und unterlagen den Sportfreunden mit 2:3.

Kreispokalfinale Nürnberg/Frankenhöhe im Mai 2013: Der ASV Veitsbronn scheiterte auch im dritten Finale in Serie am Titelgewinn. Gegen die Sportfreunde aus Dinkelsbühl gab es eine 2:3-Heimniederlage.
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BaKi auf Veitsbronns Spuren, aber mit Happyend

Das Endspiel 2013 brachte indes eine weitere Neuerung, denn erstmals wurden die Pokalendspiele in Bayern vom August einheitlich in Richtung Saisonende gelegt. Im folgenden Jahr waren die Veitsbronner nicht mehr im Finale, dafür erstmals der FC Bayern Kickers, der an einem verregneten Maitag 2014 in der Favoritenrolle wahrlich baden ging und beim entfesselten STV Deutenbach mit 1:6 unterlag. 2015 war das Wetter beim Endspiel wieder besser, aber erneut zog BaKi den Kürzeren, unterlag beim Ligarivalen aus der Bezirksliga ASV Zirndorf mit 1:2. Anders als zuvor dem ASV Veitsbronn gelang den Kleinreuthern dann aber im dritten Anlauf doch der erste Pokalsieg durch ein sicheres 5:2 im Finale 2016 beim SC Germania.

Beim dritten Anlauf hintereinander gewann 2016 schließlich der FC Bayern Kickers doch sein Endspiel und holte sich im Derby beim SC Germania Nürnberg erstmals den Kreispokaltitel.
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DJK Falke gelingt die größte Überraschung - Elfmeterschießen wird zur Regel

Die bislang größte Überraschung in der Geschichte des neuen Formats im Kreispokal gelang im Jahr 2017 dem Kreisklassisten DJK Falke Nürnberg. Nachdem man schon einige höherklassige Teams aus dem Weg geräumt hatte, folgte im Endspiel gegen den SC Aufkirchen die Krönung mit einem 10:9-Sieg nach Elfmeterschießen, nachdem man zuvor dem Bezirksligisten ein 2:2 abgetrotzt hatte.

Keine Grenzen kannte der Jubel nachdem der sensationelle Pokalsieg der DJK Falke in trockenen Tüchern war.| Foto: fussballn.de
Der DJK Falke gelang 2017 die bislang größte Sensation: Der damalige Kreisklassist gewann den Kreispokal nach Elfmeterschießen gegen den zwei Klassen höheren SC Aufkirchen.
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Die Entscheidung vom Punkt wurde in den folgenden Jahren fast schon zur Regel im Endspiel. 2018 holte sich so der SV Arberg mit 8:6 den Heimsieg gegen den 1. FC Kalchreuth, nach 90 Minuten hatte es 3:3 geheißen. Mit jenem Resultat ging es auch 2019 in die Entscheidung per Elfmeterschießen, wobei sich der SV Mosbach mit 7:6 in Segringen behaupten konnte. 2020 stand ein 2:2 nach regulärer Spielzeit zwischen der SpVgg Mögeldorf 2000 und dem SC Aufkirchen. Am Ende jubelten die Gäste vom Hesselberg mit einem 5:3 über ihren ersten Titelgewinn.

Kein Corona-Ausfall - Feuchtwangen als erster Titelverteidiger

Besonders bleibt in der Geschichte des Kreispokals, dass diese trotz Corona-Pandemie keine Lücke aufweist. Dabei gab es im Jahr 2021 einen deutlich reduzierten Wettbewerb, der ausnahmsweise vor der Saison 2021/22 im Sommer mit nur vier ausgewählten Mannschaften stattfand, und den am Ende der SV Gutenstetten-Steinachgrund mit 3:1 gegen den Vorjahressieger aus Aufkirchen gewann. 

Der TuS Feuchtwangen gelang im Jahr 2023 als erstem Verein die Titelverteidigung im Kreispokal Nürnberg/Frankenhöhe.
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Danach kehrte der Kreispokal in den Normalbetrieb zurück. Im Endspiel Ende April 2022 entzauberte TuS Feuchtwangen die Mögeldorfer mit einem 4:0-Heimsieg. Bei weitem nicht mehr so deutlich war es im Jahr darauf, als Feuchtwangen in Vach zu Gast war und nach einem 2:2 einmal mehr das Elfmeterschießen herhalten musste. Hier gelang dem TuS mit einem 7:6 als erster Verein die erfolgreiche Titelverteidigung. Das Kreisfinale 2024 wurde wiederum eine klare Angelegenheit für den 1. FC Kalchreuth, der sich mit einem 3:0-Erfolg in Dinkelsbühl erstmals in die seit 2009 fortlaufende Siegerliste eintragen konnte und zugleich verhinderte, dass die Sportfreunde ihren dritten Kreispokaltitel holen sollten. Somit bleibt der TuS Feuchtwangen alleiniger Spitzenreiter mit seinen Siegen aus den Jahren 2012, 2022 und 2023.

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Kreispokalfinale Nbg/FH

2009:
TSV Burgfarrnbach - ASV Vach 3:2 (1:1) n. E.)

2010:
ASV Vach - TSC Neuendettelsau 5:1

2011:
SV Spfrd. Dinkelsbühl - ASV Veitsbronn 5:1

2012:
TuS Feuchtwangen - ASV Veitsbronn 10:9 (2:2) n.E.

2013:
ASV Veitsbronn - SV Spfrd. Dinkelsbühl 2:3

2014:
STV Deutenbach - FC Bayern Kickers 6:1

2015:
ASV Zirndorf - FC Bayern Kickers 2:1

2016:
SC Germania Nürnberg - FC Bayern Kickers 2:5

2017:
DJK Falke Nürnberg - SC Aufkirchen 10:9 (2:2) n.E.

2018:
SV Arberg - 1. FC Kalchreuth 8:6 (3:3) n.E.

2019:
SV Segringen - SV Mosbach 6:7 (3:3) n.E.

2020:
SpVgg Mögeldorf 2000 - Aufkirchen 3:5 (2:2) n.E.

2021:
SVG Steinachgrund - SC Aufkirchen 3:1

2022:
Feuchtwangen - SpVgg Mögeldorf 3:5 (2:2) n.E.

2023:
ASV Vach - TuS Feuchtwangen 6:7 (2:2) n.E.

2024:
SV Spfrd. Dinkelsbühl - 1. FC Kalchreuth 0:3


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