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Artikel veröffentlicht am 28.02.2025 um 09:00 Uhr

Es könnte kaum besser laufen: 1. FC Kalchreuth bereit für spannende Wochen

UPDATE Die Witterung macht dem Gipfeltreffen der Bezirksligen im Kreispokal zwischen Titelverteidiger 1. FC Kalchreuth und dem TSC Neuendettelsau einen Strich durch die Rechnung - der Kunstrasen in Heroldsberg wurde heute gesperrt. Somit endet eine bisher nahezu perfekte Vorbereitung der Alm-Kicker unplanmäßig, ehe es in der Liga mit den nächsten Highlights bald weitergeht.

Von Marco Galuska

Rückkehrer nach Verletzung, wie Leon Giegold, sollen das Glück beim 1. FC Kalchreuth gar noch perfekt machen.

Heidi Huber

Man müsste schon zwingend mit der Lupe suchen, um derzeit das berühmte Haar in der Suppe beim 1. FC Kalchreuth zu finden. Die Vorbereitung lief reibungslos, die Tabelle der Bezirksliga Nord führt der FCK an und im Kader konnte man einige Rückkehrer begrüßen, obendrein haben die Trainer verlängert. "Ich genieße es! Denn man weiß als Fußballer, dass es auch mal wieder anders laufen wird", sagt Christian Held, der vor der Saison vom spielenden Coach zum Cheftrainer an der Seitenlinie wurde und auf eine famose Entwicklung auf der Alm blicken kann. Denn aktuell sind die Kalchreuther, wenn man so möchte, der Zwei-Drittel-Meister der Liga, in jedem Fall aber ein ganz heißer Anwärter auf den Spitzenrang auch zum Saisonschluss.

Prunkstück ist die Defensivarbeit im Kollektiv

"Der Unterschied zu den Vorjahren ist, dass wir immer zehn Feldspieler auf dem Platz haben, die gemeinsam für das Team verteidigen, das ist unsere große Stärke, die uns als Mannschaft ausmacht. Vielleicht liegt es ein wenig daran, dass wir im Trainer-Team allesamt aus der Defensive kommen, aber es ist einfach die Basis, die es für uns weiterhin zu halten gilt, denn wir haben nicht die Unterschiedsspieler, dafür eine hohe Qualität im gesamten Kader", so der Übungsleiter der Mannschaft, die in 20 Partien erst zwölf Gegentreffer kassiert hat.

Christian Held freut sich über die Entwicklung auf der Alm und will diese auch über die Saison hinaus vorantreiben.

fussballn.de / Schlirf

Veränderungen gab es in der Truppe des Primus im Winter kaum, einzig Luca Irmer hat sich zu einer Rückkehr nach Wendelstein entschieden. "Wir hätten ihn gerne behalten, haben seinen Wechselwunsch aber auch verstanden", so Held zum einzigen Transfer beim FCK, was auch als ein positives Zeichen zu werten ist. Auch ohne einen externen Neuzugang ist der Kader aktuell wieder größer geworden, denn mit Adrian Dorn, Ian Heller, Niklas Hübler und Leon Giegold ist ein Quartett nach längerer Ausfallzeit zurück. "Wir haben einen großen Kader, der einen Konkurrenzkampf bietet. Vor allem bin ich froh, dass wir so gut durch die Vorbereitung gekommen sind. Das ist eine ideale Ausgangssituation", unterstreicht der Chefanweiser.

Kunstrasen in Heroldsberg als Riesenvorteil

Mit den wöchentlichen Trainingseinheiten auf dem naheliegenden Kunstrasenplatz in Heroldsberg hatte der FCK eine Basis, die Held besonders zu schätzen weiß: "Dass uns der Verein das ermöglicht hat, war großartig - ein Riesenvorteil, weil es auch für den Kopf wichtig war, dass man zumindest einmal pro Woche auf einem perfekten Platz trainieren konnte. Ansonsten hatten wir auf unseren Plätzen die üblichen Probleme, die andere auch in dieser Jahreszeit haben." Drei Testspiele gab es obendrein auf Kunstrasen, alle drei wurden gewonnen: Nach einem 3:2 in Tennenlohe ließen die Almkicker es in Heroldsberg so richtig krachen, besiegten Bezirksligist Alesheim (7:1) und den Kreisliga-Zweiten Herpersdorf (10:1) überaus deutlich. Entsprechend glücklich ist der Trainer: "Ich bin sehr zufrieden, man hat gesehen, dass die Jungs da eine gewisse Sicherheit ausstrahlen und vor allem heiß darauf sind, die vollen 90 Minuten durchzuziehen. Der Hunger ist da! Aber wenn nicht jetzt, wann dann!?"

Als Titelverteidiger im Kreispokalsieger Nürnberg/Frankenhöhe geht der 1. FC Kalchreuth den Wettbewerb wieder ambitioniert an.

BFV Nürnberg/Frankenhöhe

Verlängerung auf mehreren Posten - nur ein Torwart-Trainer wird noch gesucht

Jenes Motto aus dem berühmten Hit der Höhner lässt sich leicht auf die Aufstiegsambitionen ummünzen. Diese kämen aber rein aus der Mannschaft selbst: "Sonst verlangt es hier keiner, da haben wir keinen Druck", beschreibt Held eine weitere Luxussituation, die auch noch dazu beigetragen hat, dass er "mega Spaß an der Arbeit mit der Mannschaft" habe und in ihm persönlich auch "keine anderen Gedanken" hätten wachsen lassen, als auch für das kommende Jahr zu verlängern. Gleiches gilt für Florian Draws, nicht jedoch für Co-Trainer Luca Flohr und Torwart-Trainer Lukas Mehlig, die aus beruflichen Gründen die Zeit ab Sommer nicht mehr aufbringen können. Während Flohrs Posten nicht nachbesetzt wird, hält man noch Ausschau nach einem Coach für die Keeper. Froh ist Held darüber hinaus, dass auch das Team um das Team von Spielleitung über Physiotherapeutin bis zur Fotografin weiter erhalten bleiben: "Alle sind extrem wertvoll und wichtig für uns!"

Die Planung in Kalchreuth gehe auch nicht wirklich zweigleisig für Bezirks- oder Landesliga, sagt der 29-Jährige: "Wir sind mit unseren Spielern sehr zufrieden, bestenfalls können wir alle behalten und beim Großteil schaut es auch sehr gut aus. Natürlich gibt es darüber hinaus den ein oder anderen Wunschspieler, mit dem man sprechen wird. Aber ganz klar ist die Prämisse für uns, dass dieser in die Mannschaft passen muss - und umgekehrt muss es ja auch für den Spieler passen."

Kein besonderes Rückspiel gegen Vach

Die berühmten Weichen in die eine oder andere Liga könnten schon recht bald gestellt werden, denn mit dem Heimspiel gegen Vach und dem Gastspiel in Herzogenaurach warten gleich zwei dicke Brocken zum Restart auf den FCK, dessen letzte Niederlage in der Bezirksliga vom 14. August 2024 und einem wenig ruhmreichen Abbruch in Vach datiert. Für das Rückspiel ist das aber kein Thema mehr: "Die Vacher Mannschaft konnte da absolut nichts dafür, außerdem spielen wir in Kalchreuth, also da hängt nichts mehr nach. Es ist ein wichtiges Spiel und dementsprechend stellen wir uns drauf ein", so Held.

Gegen Vach gab es die letzte Niederlage aus Kalchreuther Sicht, der ASV ist auch der erste Gegner nach der Winterpause in der Liga.

Heidi Huber

Absage am Abend

Bevor aber die ersten Punkte in der kommenden Woche vergeben werden, sollte eigentlich am heutigen Abend ein äußerst reizvolles Pokalmatch steigen. Mit dem TSC Neuendettelsau, souveräner Tabellenführer der Bezirksliga Süd, hatte man sich verständigt, das Viertelfinale auf Kunstrasen in Heroldsberg zu spielen, aber daraus wird vorerst nichts. Der Platz wurde von Tuspo Heroldsberg aufgrund von Schnee und Eis darunter gesperrt. Der zuständige Spielleiter für den Kreispokal, Ingo Frühbeißer, wird die Partie für den 9. März um 15 Uhr neu ansetzen, parallel dazu finden auch die drei weiteren Begegnungen im Viertelfinale statt.

Grundsätzlich freut man aus Kalchreuther auf die Partie: "Es ist ein sehr guter Gegner, der da auf uns wartet und wir freuen uns absolut auf das Spiel, das wir nicht als Testspiel sehen. Der Sieg im letzten Jahr hat uns die Bedeutung des Pokals vor Augen geführt. Wir wollen weiterkommen und weiterhin maximal erfolgreich bleiben. Das gilt für den Pokal und für die zehn Spiele in der Liga, dann werden wir sehen, was dabei herauskommt", sagt Held, der etwaigen Feierlichkeiten im Mai auf der Alm bestimmt nicht im Wege stehen wird. Dem FCK stehen spannende Wochen bevor, aber die Truppe scheint bereit dafür zu sein.