April-Scherz: Keine "Theorieprüfung" für Spieler und Trainer - fussballn.de
Das Amateurfußballportal aus
der Region Nürnberg/Fürth
 
Artikel veröffentlicht am 01.04.2025 um 06:00 Uhr
April-Scherz: Keine "Theorieprüfung" für Spieler und Trainer
UPDATE Traditionell bauen wir am 1. April einen Artikel ein, der nicht gaaanz so ernst gemeint, aber zumindest ein bisschen vorstellbar erscheint. Danke an alle Leser, die sich über die Kommentare beteiligt haben. Und sorry an die vielen, die es als Aprilscherz erkannt haben und so lange auf die Freigabe ihrer Kommentare warten mussten - wir wollten ja nicht spoilern ;-) Allen einen schönen 1. April, bis nächstes Jahr. ;-)
Von Markus Schütz
Ab der kommenden Serie wird das Spielrecht der aktiven Fußballer an das Bestehen einer theoretischen Prüfung, die vor allem das Regelwerk betrifft, gekoppelt sein.
Fabian Frühwirth/bfv
Ursprünglicher Artikel:

Regeländerungs-Hammer zur neuen Saison
Trainer und Spieler brauchen eine "Theorieprüfung"


Wie so oft, wenn es in Richtung Endspurt der alten Saison geht, stellt der Verband Regeländerungen vor, die zur kommenden Spielzeit in Kraft treten. Bei einem wichtigen Beschluss werden insbesondere die Trainer und die Spieler - wir finden zu Recht - in die Pflicht genommen. Es kommt einiges auf die Akteure zu, mancher muss sich gewaltig umstellen. Was ansteht, das lesen Sie hier.

"Fußballkompetenz Bayern 2025+": Theorieprüfung erforderlich


Die Qualitätsoffensive „Fußballkompetenz Bayern 2025+“ ist eine langfristig angelegte Aktion, die das Fußball-Verständnis der Spieler und der Verantwortlichen nachhaltig und positiv beeinflussen soll. Und so hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) eine neue Maßnahme zur Förderung der Regelkenntnis, der Fairness und des Auftretens im Amateurfußball beschlossen. Ab der Saison 2025/26 ist eine bestandene Theorieprüfung Voraussetzung für die Spielberechtigung von Amateur-Spielern und Trainern bis hinunter in die untersten Klassen.

Wie die Platzreife beim Golf

Mit der neuen Regelung will der Verband dem - nicht nur von den Zuschauern, sondern immer wieder auch von den Akteuren selbst - vielfach beklagten „Regelchaos auf dem Platz“, sowie dem „sinkenden Regelbewusstsein“ aktiv entgegenwirken. Und das Zusammenspiel Schiedsrichter/Verband/Akteure in geordnete Bahnen lenken. "Wir alle müssen sozusagen die gleiche Sprache sprechen.", wird ein hochrangiger Verbandsfunktionär zitiert. "Da wir immer wieder mangelhafte Regelkenntnis feststellen, die zu Missverständnissen und unberechtigter Kritik an den Schiedsrichtern führt, wollen und müssen wir hier nachjustieren. Das kommt nicht zuletzt den Vereinen selbst zugute.", heißt es weiter. "Und bevor ein großer Aufschrei erfolgt: Für das Führen eines Fahrzeugs, das Halten gewisser Hunderassen oder wenn man auf die Jagd gehen will - und für viele andere Dinge des täglichen Lebens wird ebenfalls im Vorfeld eine Prüfung abverlangt. Warum also nicht auch beim Fußball? Für uns ist die Einführung deshalb so etwas wie die Platzreife beim Golf. Wir passen uns also quasi nur der Lebenswirklichkeit an." Die Prüfung selbst orientiert sich - weitgehend - an Standards der Schiedsrichterausbildung und wird digital und unter Mitwirkung einer eigens ins Leben gerufenen Ethik-Kommission durchgeführt, da es eben, wie gesagt, auch um das korrekte Auftreten und einen höflichen Umgang miteinander auf dem Spielfeld geht. "Und wer möchte behaupten, dass es da keinen Nachbesserungsbedarf gäbe.", heißt es vom BFV.

Der Kopf ist bei Fußballern zwar auch - aber nicht nur zum Köpfen da! Künftig ist auch schon im Vorfeld der Spiele Köpfchen gefragt, wenn die "Theorieprüfung" bayernweit eingeführt wird.
anpfiff.info


Kopf ist das wichtigste Körperteil des Fußballers

Beruhigend ist die Einschätzung, die vom Verband kommt: "Man muss kein Fußball-Professor sein, um diesen Test zu bestehen. Und trotzdem ist es schlicht und ergreifend so, dass der Kopf das wichtigste Körperteil eines Fußballers ist. Und der muss ebenfalls trainiert werden, nicht nur Technik, Kraft und Ausdauer.", so der Verbandsvertreter. „Wir wollen, dass sich auf dem Platz wieder mehr auf das Spiel konzentriert und über das Spiel an sich gesprochen wird – nicht über vermeintliche Fehlentscheidungen oder Regelstreitigkeiten.“, erklärt ein Sprecher des BFV. Man verstehe Fußball als Spiel, aber auch als Bildungsauftrag.
"Dazu sind die Fußballer, selbst auf der untersten Ebene, Vorbilder für die Kinder, die zuschauen. Wir wollen die Sinne schärfen, wie man sich auch niederschwellig, also unterhalb der Regelebene, auf dem Feld verhält. Dieses unkontrollierte Rotzen oder Ausspucken, unflätige Ausdrücke und permanentes Lamentieren, das sind Dinge, die nicht auf einen Fußballplatz gehören."

Einige Eckdaten zur Prüfung

- Die theoretische Prüfung wird jedenfalls zur kommenden Serie Pflicht für alle aktiven Spieler ab 16 Jahren, sowie für alle Trainer mit Spieltagsfunktion (bei den Übungsleitern gibt es spezielle Zusatzfragen im Hinblick auf den Umgang mit den Medien und auf Führungs- bzw. taktische Kompetenzen).
- Die Durchführung erfolgt online über das neue Portal „MeinBFV Lernen“, die Vereine können und müssen für ihre Akteure individualisierte Zugangsdaten anfordern.
- Die Inhalte, die abgefragt werden, sind u.a.: Abseitsregel, Handspiel, Rückpassregel, richtiger Einwurf, Fairplay-Kodex, Platzverweis- oder allgemein Konfliktsituationen. Das heißt, wie verhalte ich mich auf dem Feld nicht nur regelkonform, sondern auch moralisch und ethisch korrekt.
- Die Prüfungsdauer beträgt 25 Minuten, während derer im Multiple-Choice-Verfahren 20 Fragen beantwortet werden müssen.
- Die Bestehensgrenze liegt bei 70 Prozent richtige Antworten.
- Die erfolgreich abgelegte Theorieprüfung wird im Elektronischen Spielerpass hinterlegt, ihre Gültigkeit beträgt zwei Jahre. Sollte doch jemand durch den Test fallen, dann darf er ihn - nach einer jeweils zweiwöchigen Pause - so oft wiederholen, wie er will und nervlich dazu in der Lage ist. Über den Verein und DFBnet werden die Spieler rechtzeitig daran erinnert, wenn und wann eine Auffrischung ansteht.

Durch die theoretische Schulung und Prüfung bei Spielern und Trainern, sollen alle Beteiligten "die gleiche Sprache sprechen" und Missverständnisse leichter aus dem Weg räumen können.
anpfiff.info


Keine Panik: Es wird eine Übergangsregelung geben


Die gute Nachricht: Alle derzeit aktiv gemeldeten Spieler haben bis zum 31. September 2025 - also bis hinein in die Anfangsphase der kommenden Serie - Zeit, die Prüfung online abzulegen. Die Einzelgebühr pro Spieler und Trainer beträgt 9,99 Euro - und damit weniger als eine Schachtel Zigaretten. Sollte bis dahin der Nachweis nicht erfolgt sein, wird automatisch eine Sperre im DFBnet hinterlegt, bis die Prüfung nachgeholt wurde.

Kostenloses Regelheft in leichter Sprache

Zur Vorbereitung stellt der Verband ein multilinguales, kostenloses Regelheft in leichter Sprache, Lernvideos, sowie ein Online-Quiz mit 150 Beispiel-Fragen zur Verfügung.

anpfiff.info liegt übrigens eine Auswahl der Fragen bereits vor, alle Redakteure übersprangen die 70-Prozent-Grenze, bestanden also. Und das will etwas heißen! Also, Entwarnung: Kaum eine Karriere wird enden bevor sie begonnen hat, weil der "Kompetenztest" nicht bestanden wurde. Aber er sorgt für eine Auffrischung und mehr Verständnis für das Regelwerk bei Spielern und Trainern - und kommt damit indirekt nicht zuletzt auch diejenigen zugute, die es umsetzen müssen: Unseren Schiedsrichtern.  

Schreiben Sie uns in den Kommentaren, was Sie von dieser neuen Regelung halten! Wir sind der Meinung, sie kann nicht schaden und wird im Idealfall das Miteinander aller Beteiligten am und auf dem Platz deutlich verbessern!!

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare

Stimmen aus dem anpfiff-Gebiet

Matthias S., Kreisklassen-Trainer aus dem Spielkreis Würzburg:
"Ich will nicht zu pessimistisch sein, aber das reduziert meinen Kader noch einmal. Denn wenn ich mir meine Spieler so anschaue - ich denke, da besteht nicht einmal die Hälfte den Test."

Justin F., Innenverteidiger aus dem Spielkreis Bayreuth:
"Wieso soll ich mein Hirn anstrengen: Wir spielen Fußball und kein Schach."

Holger G., Vereinsvorstand aus Oberfranken:
"Ich halte das grundsätzlich für eine gute Sache! Ich gehe sogar noch weiter: Man sollte die Zuschauer auch diesen Test absolvieren lassen und wer ihn nicht besteht, darf nicht reinrufen. Mein Gott wäre das still bei uns auf der Sportanlage!"

Michael B., 32-jähriger Stürmer aus dem Spielkreis Bamberg:
"Mist, ich habe schon mein ganzes Leben lang Prüfungsangst! Was mache ich jetzt? Soll ich meinen Enkeln einmal sagen, der Opa hätte Bundesliga spielen können, hat aber die Theorie nicht bestanden...?"

Rüdiger F.,
Mittelfeldspieler eines Kreisligisten:
"Multiple Choice? Nie gehört!"


Meist gelesene Artikel


Neue Kommentare

31.03.2025 09:23 Uhr | Dirk. Sp
30.03.2025 18:40 Uhr | Chrisi1909
30.03.2025 15:07 Uhr | FussballAffe
26.03.2025 13:34 Uhr | fraenky_boy

anpfiff-Geschenkabo



Diesen Artikel...