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Artikel veröffentlicht am 11.11.2010 um 19:20 Uhr

Neuenmarkt kommt nach Marktleugast: Zwei lockere Spitzenteams

„Wir haben keinen Druck“, sagt Marktleugasts Spielleiter Thomas Lobenwein. „Wir wollen nicht auf Biegen und Brechen aufsteigen“, gibt sein Neuenmarkter Kollege Frank Wiemann vor dem Topspiel am Samstag zu Protokoll. Wenn der aktuell Tabellendritte den Fünften empfängt, so sollte man meinen, würden lautere Töne angeschlagen. Doch die Verantwortlichen beider Vereine sehen derzeit keinen Grund, ihre Mannschaften unter Zugzwang zu setzen und selbst die Favoritenrolle anzunehmen. Sie möchten die Aufgabe beide konzentriert, aber ohne großen Druck angehen. Vom Duell der beiden lockeren Spitzenteams wird anpfiff-Reporter Andre Lutz am Wochenende ausführlich berichten.

Von Gregor Hofmann

Dann wird sich auch zeigen, ob Neuenmarkt die Marktleugaster ähnlich ärgern kann wie im Hinspiel. Das gewann der FCN zu Hause mit 1:0, Täffner traf in der 91. Spielminute und ließ die Heimfans jubeln. „Neuenmarkt hat eine sehr gute Mannschaft, das wissen wir ja vom Hinspiel“, erinnert sich Marktleugasts Spielleiter Lobenwein. Aus einer „guten Mischung“ bestünde das Team der Gäste am Sonntag, „sie sind gefährlich, eine starke Truppe, der ich zutraue, bis zum Schluss um den Titel mitzuspielen“. So weit möchte Wiemann, bei Neuenmarkt in verantwortlicher Position, nicht gehen: „Unser Saisonziel ist es, unter die ersten sechs zu kommen“, stellt er klar. Aber: „Was geht, nehmen wir natürlich gerne mit.“


	Jubelt Marktleugast auch am Sonntag wieder? Hier feiern Steffen Titus und Claus Krumpholz den Siegtreffer im Spitzenspiel gegen Kupferberg.
	anpfiff.info

Dünner Kader, breiter Kader

Um den Titel mitspielen – das tut Marktleugast längst. Von einer Favoritenrolle will Lobenwein jedoch auch nach dem Sieg im Spitzenspiel gegen Kupferberg nichts wissen. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn es mit dem Aufstieg klappt, aber es ist fraglich, ob es reicht“, so der Spielleiter. Ein Muss sei die Rückkehr Kreisliga für das Team von Spielertrainer Ohnemüller keinesfalls: „Es gibt von Seiten der Vereinsführung oder aus der Mannschaft keinen Druck, es würde keiner den Verein verlassen, wenn wir nicht aufsteigen.“ Gerade im dünn besetzten Kader sieht er ein Problem, obwohl man von größeren Verletzungssorgen derzeit verschont geblieben sei. Nur Christopher Schubert laboriere an einer „etwas dubiosen Fußverletzung“. Roland Groß, Neuzugang aus Mainleus, werde eventuell zur Rückrunde wieder fit.

„Kupferberg und Hollfeld haben da sicher einen breiteren Kader“, schiebt Lobenwein die Favoritenrolle in Richtung des westlichen Nachbarn und der Landesligareserve. Einen breiten Kader hat auch der FC Neuenmarkt, das zeigt alleine


	Konnte lange nur zusehen: Neuenmarkts Spielertrainer Michael Müller.
	anpfiff.inf

ein Blick auf die Tabelle der Reservemannschaften. In der B-Klasse 7 ist Neuenmarkt II das Maß aller Dinge, hat noch kein Spiel verloren, weist ein Torverhältnis von 62:9 und bereits 14 Punkte Vorsprung auf den Zweiten auf. „In der Breite sind wir gut aufgestellt“, freut sich Spielleiter Wiemann. Trotzdem habe man einige Personalprobleme: Spielertrainer Michael Müller habe längere Zeit gefehlt, Marco Kimmich sei verletzt. Bei Patrik Täffner, Siegtorschütze im Hinspiel, warte man noch auf eine Nachricht des Verbandes: Er hatte in der Partie gegen Kasendorf II die Rote Karte gesehen.

Ohne Druck – aber mit Konzentration

Obwohl beide Verantwortliche sich nicht unter Druck sehen und angesichts der Tabellensituation, die für Marktleugast wie Neuenmarkt ausgesprochen positiv erscheint, locker bleiben, wollen sie die Aufgabe am Sonntag dennoch hochkonzentriert angehen. Während Marktleugast, das zu Hause erst ein einziges Spiel verlor, seinen Heimvorteil auch gegen Neuenmarkt nutzen will, hat auch der Gast „keine Punkte zu verschenken“, wie dessen Spielleiter Wiemann es ausdrückt. „Wir wollen dagegen halten, Marktleugast nicht ins Spiel kommen lassen“, legt er die Marschroute für die zweitbeste Defensive der Liga fest. „Wir rechnen uns schon was aus.“