Necati Esen ist in seinem 27. Amtsjahr als Vorsitzender des 1980 gegründeten TSC Bamberg. Es wird sein letztes sein. Wenn der Türkische Sportclub Bamberg am Sonntag, 20. Mai seine knapp 50 Mitglieder zu einer Außerordentlichen Mitgliederversammlung lädt, soll ein neuer Kandidat ins Amt eingeführt werden. Mit Stolz kann Esen auf das Geleistete zurückblicken. Denn insbesondere in den letzten Jahren seit dem Milleniumswechsel ist aus der "Randerscheinung" des Bamberger Fußballsports ein gern gesehener Gast geworden. Die Arbeit des Necati Esen, der aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zu Verfügung stellt, möchten seine Nachfolger in seinem Sinne weiterführen.
Neue Vorstandschaft, alte Ziele
Mehmet Yardmici an vorderster Front wird dann die Geschicke des Vereins leiten, der den sportlichen Erfolg nicht unbedingt als oberstes Ziel ausgibt. "Die Integration und Akzeptanz des TSC in die Bamberger Fußballwelt", hat sich die Vorstandschaft auf die Fahnen geschrieben. Ein Unterfangen, das jahrelang zum Scheitern verurteilt schien, da der Türkische Sportclub eher mit Negativschlagzeilen am Rande des Spielfeldes auffiel. Bis man sich eines besseren besann und das Image innerhalb weniger Jahre aufpolierte. Höhepunkte waren sicherlich die in den Jahren 2003-05 veranstalteten Hallenturniere in der Aurachtalhalle in Stegaurach, die dem Ansehen des Vereins und der Spieler mehr als zuträglich waren. Die lebensfrohe und gastfreundliche Mentalität der Türken stand auf einmal im Mittelpunkt und verpassten dem Türk. SC ein völlig neues Gesicht in der Fußball-Öffentlichkeit. Daran möchte auch die neue Vorstandschaft anknüpfen. Schon im kommenden Winter wird es zu einer Neuauflage des Hallenturnieres kommen und auch sportlich möchte der A-Klassist nach dem Abstieg im vergangenen Jahr wieder für positive Schlagzeilen sorgen.
Rückkehr in die Kreisklasse anstreben
Das Jahr 1 nach der Rückkehr in die A-Klasse verlief eher durchwachsen. Einer mäßigen Vorrunde folgte zwar eine vielversprechende Rückrunde, doch die begehrten Aufstiegsplätze waren schon im Dezember zu weit entfernt. Der Zusammenhalt und die Kameradschaft in der Mannschaft könnten jedoch kaum besser sein. Genau daran gilt es im Sommer anzuknüpfen. Vier bis fünf Neuzugänge, junge, talentierte und engagierte Spieler stehen bereits fest, die ihren Teil zum angestrebten Wiederaufstieg beitragen. Ein neuer Trainer steht auch schon parat. Ahmet Özilban, jahrelang selbst für den TSC aktiv, übernimmt zur kommenden Saison die Aufgabe aus dem Türkischen Sportclub wieder einen Aufstiegsanwärter zu machen. Die Grundlagen sind gelegt, die positive Stimmung aus dem versöhnlichen Saisonfinale 2007 muss nun "nur" noch in die neue Spielzeit hinübergerettet werden. Dann wird der TSC Bamberg sich wieder zu neuen sportlichen Höhenflügen aufschwingen. Auf dem Platz werden die Gegner verbissen bekämpft. Neben dem Platz hat der einzig verbliebene "Ausländerverein" längst die sanfte Tour eingeschlagen und wird sich auch in Zukunft mit herzlichen Gastgeberfähigkeiten viele Freunde machen.
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