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Artikel veröffentlicht am 24.03.2011 um 16:00 Uhr
Pfaffendorf/Gemeinfeld - Eyrichshof: Heiß, heißer, Unterfrankenderby
Beide Trainer sind sich einig: „Eine ganz heiße Kiste!“ seien die letzten Duelle zwischen dem TSV Pfaffendorf und dem ASC Eyrichshof gewesen. Rassige Zweikämpfe, böse Fouls und wilde Rangeleien – die Zuschauer des Unterfrankenderbys bekamen so einiges geboten. Auch nach dem Zusammenschluss der Pfaffendorfer mit dem SV Gemeinfeld, dessen Sportplatz Austragungsort der Partie ist, hat die Rivalität nicht nachgelassen. anpfiff berichtet am Sonntag ab 15.00 Uhr vom diesmal hoffentlich nicht zu heißen Nachbarduell.
Von Andreas Schmitt

Wird maximal als Joker zum Einsatz kommen: SG-Trainer Marco Landgraf.
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„Im Oktober 2009 wurde ich als Spielertrainer des TSV Pfaffendorf gegen den ASC Eyrichshof böse umgetreten!“, erinnert sich Marco Landgraf. Noch heute leidet der Spielertrainer der SG Pfaffendorf/Gemeinfeld an der damals erlittenen Verletzung. „Ich habe keine guten Erinnerungen an den ASC Eyrichshof!“, gibt der 34-Jährige, der schon für beide SG-Vereine auflief, unumwunden zu. Am Sonntag wird sich sein Name zwar auf dem Spielprotokoll finden, doch mehr als ein Jokereinsatz in den letzten Spielminuten ist immer noch nicht drin. Überhaupt ist die neugegründete Spielgemeinschaft der beiden Orte aus den Marktgebieten Maroldsweisach (Pfaffendorf) und Burgpreppach (Gemeinfeld) in der Vorrunde nicht gerade von Verletzungen verschont geblieben. Torwart Andreas Precht, laut Landgraf „zusammen mit Eyrichshofs Torsteher Christian Welsch der beste in der Klasse“, fiel gleich sechs Wochen am Stück aus. „Das hat uns eine bessere Platzierung gekostet, da wir als Ersatz nur Feldspieler oder einen Altherrentorwart aufbieten konnten“, ist sich Landgraf sicher, dass ohne den Ausfall der 26-jährigen Nummer eins ein besserer Platz als der aktuell neunte möglich gewesen wäre.

„Um jeden Tabellenplatz fighten“

Doch abhaken dürfe man die Saison deswegen noch lange nicht. Wenn die A-Klasse 2 am Wochenende nach Monaten der Pause aus ihrem Winterschlaf erwacht, schielt die halbe Liga auf die Plätze hinter dem souveränen Spitzenreiter SV Weidach – auch Pfaffendorf/Gemeinfeld. Marco Landgraf: „In der Vorrunde hat nicht nur unser Torwart gefehlt, sondern waren auch sechs bis sieben andere Akteure immer wieder verletzt. Mein Ziel ist es noch unter die Top 5 zu kommen, ein klein wenig spekuliere ich sogar noch auf Rang drei, der bei dementsprechenden Konstellationen in höheren Ligen eventuell zu Aufstiegsspielen berechtigen könnte!“ Bei momentan neun Punkten Rückstand auf den derzeitigen Drittplatzierten SC Stöppach-Haarth hat sich die Spielgemeinschaft einiges vorgenommen. Doch nach sechs Wochen Vorbereitung ist das Selbstvertrauen groß. „Wir haben viel Kondition gebolzt, da wir in der Hinrunde immer wieder in der Schlussviertelstunde Partien abgaben. Für ein Wochenende waren wir sogar im Trainingslager in München. Zwar sind die geplanten Testspiele der beiden vergangenen Wochen ausgefallen, dennoch gehen wir bestens vorbereitet in die Rückrunde und werden um jeden Tabellenplatz fighten“, sagt der SG-Trainer.


Will seine letzte Rückrunde erfolgreich gestalten: ASC-Trainer Herbert Bayer. 
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Prozess zum Abschluss bringen

Will Pfaffendorf/Gemeinfeld wirklich die Tabelle von hinten aufrollen, muss man nicht nur am Sonntag gewinnen, sondern Gegner ASC Eyrichshof, seines Zeichens Fünftplatzierter, im Verlauf der Rückrunde auch in der Tabelle überflügeln. Ein Vorhaben, welches ASC-Coach Herbert Bayer verhindern möchte: „Ich habe die Mannschaft 2007 als Tabellenvorletzten übernommen und sie stetig verjüngt. Aktuell steht der Verein so gut da wie seit fünf Jahren nicht mehr! Zwar werde ich mein Amt zum Saisonende zur Verfügung stellen, um der Mannschaft durch einen neuen Trainer noch einmal neuen Schub zu verleihen. D0ch bis dahin möchte ich meinen Prozess zu einem erfolgreichen Abschluss bringen und die Top 3 im Auge behalten.“ Obwohl, so ergänzt der erfahrene Coach, Weidach, Hafenpreppach und Stöppach-Haarth kaum mehr einzuholen seien, sollten sie ihre Hinrundenform bestätigen. Wenn nicht, möchten dies die Fußballer aus dem Eberner Stadtteil jedoch für sich zu nutzen wissen. Bayer: „Am Anfang der Serie hatten wir durch Verletzungen und Rote Karten viele Ausfälle. Während der letzten fünf Spiele waren wir komplett und haben diese auch alle gewonnen. Und auch am Sonntag werden wir komplett sein!“ Selbstvertrauen ist also beim Eyrichshofer Trainer vorhanden, obwohl die Vorbereitung nur gut, aber nicht sehr gut verlief: „Während der Laufeinheiten in den ersten Wochen hatten einige Akteure, auch wichtige Leistungsträger, 1000 Ausreden. In den letzten Wochen, als ich vor allem auf Balleroberung und anschließendes gezieltes Spiel in die Spitze Wert legte, waren bei schönerem Wetter wieder alle anwesend!“

Heiße Kiste ohne definierbaren Grund

Warum es bei den Spielen zwischen Pfaffendorf und Eyrichshof meist sehr heiß zur Sache geht, konnte keiner der beiden Übungsleiter genau definieren. Schließlich liegen die beiden Orte in unterschiedlichen Gemeinden. Die Distanz beträgt neun Kilometer. Und auch Spielerwechsel vom einen zum anderen Verein waren in letzter Zeit nicht zu verzeichnen. Doch Grund hin oder her, die Rivalität beider Vereine hat in den letzten Partien Tradition. Herbert Bayer: „Es wird ein ganz heißes Spiel! Eine zusätzliche Motivation für uns!“ Die SG sei „besser als es der Tabellenstand besagt. Eine laufstarke und aggressive Mannschaft, die an einem guten Tag auch den Spitzenreiter schlagen kann! Vor allem Harald Huttner besitzt einen sehr starken Schuss!“ Doch Angst habe der ASC Eyrichshof vor der SG nicht: „Wir wollen mitspielen und voll dagegen halten. Verstecken können sich andere!“


Könnten spielentscheidend sein: SG-Torhüter Andreas Precht (li.) und ASC-Kollege Christian Welsch.
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Mittelfeld als Schwachstelle

Während Trainerkollege Bayer also voll des Lobes für den nächsten Gegner ist, macht Marco Landgraf das Mittelfeld als ASC-Schwachstelle aus. „Deshalb gilt es für uns kompakt aufzutreten. Im Sturm und vor allem im Tor sind die Eyrichshofer hingegen sehr stark besetzt!“ Doch auch die Spielgemeinschaft, welche nach den Worten ihres Trainers schon wie ein Verein auftritt, hat keine Angst vor dem Gegner: „Wenn wir kühlen Kopf bewahren und unseren Fußball herunterspielen, dann haben wir die Chance zu gewinnen!“ Damit deutet Landgraf einen vielleicht spielentscheidenden Faktor in einer von großer Rivalität geprägten Partie an - die Coolness der Akteure. ASC-Trainer Beyer: „Ich werde meine Mannschaft zur Fairness ermahnen. Wir können uns keine Roten Karten erlauben!“ Es bleibt also zu hoffen, dass das Unterfrankenderby zwar heiß, aber nicht zu heiß wird. Vielleicht kann ja Gemeinfeld die Spannung zwischen Pfaffendorf und Eyrichshof etwas mildern. Schlielich ist der SV-Sportplatz, welcher bis zu dieser Saison Mannschaften aus dem Spielkreis Schweinfurt begrüßte, Austragungsort des Topspiels. Und dieser liegt immerhin acht Kilometer von Pfaffendorf und gar 14 Kilometer von Eyrichshof entfernt.

anpfiff ist am Sonntag ab 15.00 Uhr in Gemeinfeld vor Ort und wünscht allen Beteiligten ein spannendes und stets faires Topspiel der Woche!

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