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Artikel veröffentlicht am 13.04.2011 um 21:00 Uhr
Ahorn - Eicha : Bremst Lokalrivale Höhenflug?
Kann der Abstiegskandidat die besondere Stimmung eines Derbys für sich nutzen und den Höhenflug des Aufstiegsaspiranten stoppen? Diese Frage stellt sich am Freitagabend um 18.30 Uhr im Gemeindeduell zwischen den beiden Sportvereinigungen aus Ahorn und Eicha. Von der Papierform her sind die auf dem zweiten Tabellenplatz der Kreisliga rangierenden Gäste klarer Favorit. Schließlich sind die Trächer die beste Mannschaft 2011. Ahorn hingegen konnte erst eines von fünf Spielen gewinnen. Vor der Neuauflage des stets brisanten Derbys sprach anpfiff mit den beiden Trainern.
Von Andreas Schmitt

Die beiden Kapitäne der SpVg Eicha, Daniel Frembs (li.) und Konrad Klein, verletzten sich im letzten Vorbereitungsspiel. Klein bestreitet am Freitag sein drittes Spiel seither, Pechvogel Frembs brach sich bei seinem Comeback vor Wochenfrist die Nase und fällt daher aus.
anpfiff.info
„Unser letztes anpfiff-Topspiel verlief für uns sehr gut“, erinnert sich der Trainer der SpVg Eicha, Peter Motschmann. Im ersten Spiel nach der Winterpause besiegten die Trächer ihren Aufstiegskonkurrenten TSV Coburg-Scheuerfeld mit 1:0. „Ein typisches enges Kreisligaspiel. Wir hätten auch verlieren können, hatten am Ende aber das bessere Ende für uns.“ Und das, obwohl die Motschmann-Elf in diesem Spiel auf Kapitän Daniel Frembs und
dessen Stellvertreter Konrad Klein verzichten musste. Im letzten Vorbereitungsspiel verletzten sich beide schwer. Motschmann: „Sie sind eigentlich unverzichtbar, leiten unser Spiel als Doppel-Sechs vor der Abwehr und zeichnen sich durch ihre körperliche Robustheit, Kopfballstärke und läuferische Klasse aus.“
Doch das 1:0 zeigte den Eichaern, dass es auch einmal ohne die beiden geht. „Die junge Mannschaft hat dadurch enormes Selbstvertrauen und einen Lauf erhalten“, macht Motschmann klar, dass es seinen Mannen nicht an mentaler Stärke mangelt. In der Tat ist Eicha einer der Gewinner der fünf Partien nach der Winterpause. Vor allem der 6:1-Erfolg auf dem Hartplatz in Scherneck imponierte. Einem weiteren Sieg gegen Einberg folgten Unentschieden in Gestungshausen (2:2) und gegen Ketschendorf (1:1). Die Trächer sind 2011 nicht nur noch ungeschlagen, sondern mit elf Punkten und 12:5 Toren das erfolgreichste Team.
„Es freut mich, wie die Mannschaft die Ausfälle der beiden Führungsspieler verkraftet hat. Wir wollen alles daran setzen, bis zum Saisonende oben dran zu bleiben.“ Die Meisterschaft und damit der direkte Aufstieg ist dabei nicht verpflichtend das Ziel. Motschmann: „Man muss beachten, dass einige meiner Akteure – bestes Beispiel ist vielleicht Bastian Pöche – erst vor Kurzem in der Jugend-Kreisliga gegen den Abstieg spielten, jetzt aber bei uns Stammspieler sind. Leistungsschwankungen sind da ganz normal!“
Zum Beispiel müssten die Jungs noch lernen, in den letzten Minuten die Konzentration hoch zu halten. Nicht nur vor Wochenfrist gegen Ketschendorf, auch gegen die direkten Kontrahenten aus Staffelstein (2:2) und Schwabthal (1:1) hat Eicha kurz vor Schluss wichtige Punkte verspielt.

Chancen konsequenter nutzen


Für Peter Motschmann (li.) ist in Eicha bald Schluss, Achim Heisig hingegen hat in Ahorn noch viel vor.
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Eine ganz andere Situation muss derzeit Achim Heisig, Trainer der SpVg Ahorn, kommentieren. Nachdem die Mannschaft 2010 im Durchschnitt 1,24 Punkte pro Partie erzielte und dabei im Schnitt 2,2 Tore schoss, hapert es nach der Winterpause. In den fünf Partien wurden gerade einmal fünf Treffer erzielt – nicht einmal die Hälfte der Quote aus dem Vorjahr. Ein Sieg, ein Unentschieden und drei Niederlagen stehen zu Buche. Vom Rang zehn fiel man auf den elften zurück, der Abstand zum Relegationsplatz 13 beträgt lediglich noch zwei Zähler.
Eine Krise sieht Heisig dennoch nicht: „Die Mannschaft hat ihre grundsätzliche Form nicht verloren, kann meiner Meinung nach immer noch jeden in der Liga schlagen! Allerdings müssen wir unsere meist in großer Anzahl vorhandenen Chancen wieder konsequenter nutzen. Hier liegt das Hauptproblem! Hinzu kommen Unkonzentrierteheiten in der Defensive, mit denen wir dem Gegner die Tore selbst auflegen. Und wenn es einmal nicht läuft, kommen aufgrund von Verletzungen, Schicht und Studium auch noch personelle Probleme – insbesondere im Training – auf.“
Angst vor dem Abstieg hat Heisig nach eigenem Bekunden überhaupt nicht: „Mit unserem Potenzial in der Truppe werden wir uns auf jeden Fall retten. Ich hoffe, dass wir schon am Freitag wieder mehr unseres zielstrebigen Offensivspiels zeigen können!“ Überhaupt fällt das bisherige Fazit Heisigs nach gut zwei Dritteln seiner ersten Saison in Ahorn sehr positiv aus: „Verein und Spieler halten hier sehr zu ihrem Verein. Die Jungs sind sehr lernwillig, auch im taktischen Bereich. Um der Elf noch mehr meinen Stempel aufzudrücken, freue ich mich schon auf die zweite Saison mit ihr.“

Ende nach der zweiten Saison

In seiner zweiten – und wie von anpfiff jüngst berichtet – letzten Saison bei den Trächern befindet sich Peter Motschmann, der in Eicha eine Menge erlebt hat. „Es wurde nie langweilig, da es für uns immer um etwas ging und ja auch noch geht. Zweimal standen wir im Pokalfinale des Spielkreises. Im letzten Jahr verpassten wir den Aufstieg knapp und auch aktuell sind wir mittendrin im Aufstiegsrennen. Doch auch unabhängig von diesen Highlights hat es mir sehr viel Spaß gemacht, da die Spieler stets sehr gut mitzogen!“ Doch nun hat sich Peter Motschmann entschieden, seine Tätigkeit als Trainer bei der Sportvereinigung zu beenden. Warum? „Die Fahrzeit von meinem Wohnort Neustadt-Wildenheid nach Eicha beträgt 40 Minuten. Und es ist ja nicht damit getan, zu Training und Spiel anwesend zu sein. Jugendteams beobachten gehört auch dazu, ebenso wie Teilhabe am Vereinsleben. Wenn ich Trainer eines Vereines bin, möchte ich dies auch zu 100 Prozent leben. Ein Fakt, der nicht mehr mit den beiden anderen Lebensmittelpunkten, der Familie und dem Berufsleben kombinierbar war.“ In der kommenden Spielzeit wird Motschmann Fan der Sportvereinigung Eicha unter ihrem neuen Trainer Werner Gückel („Ein absoluter Fachmann, bei dem auch die Entfernungen von Wohn- und Arbeitsort nach Eicha stimmen“) bleiben, später kann er sich durchaus vorstellen, wieder irgendwo als Trainer zu arbeiten.
Doch zunächst einmal träumt er natürlich vom großen Happy End mit der SpVg Eicha, für die es in den nächsten Tagen gehörig um die Wurst geht. Dem Derby in Ahorn folgt am Sonntag die Partie beim FC Bad Rodach und am Mittwoch die Nachholpartie beim ESV Lichtenfels. Drei Auswärtsspiele in sechs Tagen. „Der Fakt, dass wir auswärts ran müssen, ist für uns kein Nachteil. Unser eigener Platz ist derzeit sowieso in schlechtem Zustand und gerade in Ahorn kennen wir die Gegebenheiten. Auch die Anstoßzeit am Freitagabend sehe ich eher als Vorteil, da wenige Spiele zeitglich stattfinden und wir sicher mit vielen Zuschauern rechnen können.“
Taktisch will sich Motschmann nichts entlocken lassen. Außer, dass man Vorlagengeber Daniel Löffler und Vollstrecker Lukas Rampel besonders in Augenschein nehmen wolle. „Doch Ahorn besitzt auch andere gute Spieler, die an einem Derbytag über sich hinaus wachsen können.“
Der Kader der eigenen Mannschaft stehe ebenfalls noch nicht endgültig fest. Sicher sei der Ausfall von Kapitän Daniel Frembs, der sich in den letzten Wochen wieder herankämpfte, um sich gegen Ketschendorf das Nasenbein zu brechen. Stellvertreter Konrad Klein ist noch nicht bei 100 Prozent, wird aber wohl mitwirken. Andere angeschlagene Akteure befinden sich noch in Behandlung. Über einen Einsatz wird kurzfristig entschieden.


Ob die SpVg Ahorn auch nach dem Spiel gegen die SpVg Eicha jubelt? Diese Szene stammt aus dem Jahr 2009, als Lukas Rampel (li.) gegen den SV Hut Coburg erfolgreich war. Auch am Freitag ruhen auf dem 22-Jährigen viele Erwartungen.
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Psychologischen Vorteil nutzen

Auch bei den Ahornern müsse man – so Achim Heisig – kurzfristig entscheiden, wer aufläuft. Probleme machen den Gastgebern allerdings weniger Verletzungen. Alle Spieler sind rechtzeitig zum Derby fit geworden, inklusive des länger fehlenden Patrick Blömer. Allerdings macht sich Heisig Sorgen, ob alle Spieler rechtzeitig anwesend sein werden. „Ich finde Partien an Arbeitstagen nicht ideal. Oft kommt man abgehetzt von der Arbeit, meine Studenten müssen die Heimreise früher antreten und sind nach einigen Stunden Reise auch nicht gerade ausgeruht.“
Dennoch sieht Heisig den psychologischen Vorteil auf seiner Seite: „Wir treffen mit Eicha und am Sonntag mit Staffelstein auf Gegner, die uns liegen, da sie mitspielen möchten und Favorit sind. Keiner erwartet von uns etwas, doch was möglich ist, bewies das Hinspiel, als wir nicht chancenlos waren und mit einem Pfostenschuss gehöriges Pech hatten.“ Und noch eine weitere Statistik macht Zuversicht. Ahorn hat 17 seiner 25 Punkte im heimischen Waldstadion eingefahren. Heisig: „Wir fühlen uns daheim wohl und wollen das auch am Freitag wieder bestätigen.“

anpfiff berichtet ab 18.30 Uhr ausführlich darüber, ob der SpVg Ahorn eine Überraschung gelingt oder die SpVg Eicha einen wichtigen Sieg im Aufstiegsrennen einfahren kann!

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