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Artikel veröffentlicht am 20.04.2011 um 12:00 Uhr
Gestungshausen - Staffelstein: Ein Schritt auf dem Weg zur Krönung
Doppelspieltag in der Osterwoche heißt es für zwei positive Überraschungsteams der Kreisliga. Der TSV Gestungshausen hatte als Aufsteiger mit dem Abstiegskampf nie etwas zu tun, rangiert mittlerweile auf Rang fünf. Vorjahresvizemeister TSV Staffelstein hat einen Umbruch vollzogen. Nur wenige hätten wohl im Vorfeld der Serie gedacht, dass die junge Truppe als Tabellenführer in die entscheidende Saisonphase geht.  anpfiff berichtet am Donnerstag exklusiv und ausführlich vom reizvollen Duell der beiden Mannschaften, welche 2011 erst eine Partie verloren haben.
Von Andreas Schmitt

Wessen Team macht den nächsten Schritt auf dem Weg zur Krönung einer erfolgreichen Saison? Die Möve um Achim Engel (li.) oder die Staffelsteiner Jungs von Paul Bunzelt?
anpfiff.info
Der TSV Gestungshauen um Spielertrainer Achim Engel unterlag mit 2:5 beim TSV Marktzeuln. Außerdem standen drei Siege und drei Unentschieden zu Buche. Den Höhepunkt markierte am vergangenen Sonntag der hohe 4:0-Erfolg gegen den Aufstiegsaspiranten TSV Coburg-Scheuerfeld. Kein Wunder also, dass sich der Trainer „mit der Punkteausbeute voll zufrieden“ zeigt. Und das, obwohl die Leistungen laut Engel in manchen Partien „spielerisch noch Luft nach oben“ ließen. „Im Spiel nach vorne haben wir uns gegenüber der Vorrunde verschlechtert, kämpften mit technischen Unwägbarkeiten. Grund hierfür sind meiner Meinung nach aber auch die derzeit pickelharten Spielflächen. Auch unser Platz in Gestungshausen hat den Winter schlecht überstanden und präsentiert sich momentan als richtiger Acker.“
Erfreulich für den Trainer war allerdings die Moral seiner eigentlich als technisch versiert einzuschätzenden Truppe: „Die Jungs zeigten auch auf den schlechteren Plätzen tolle Moral, steigerten sich in den Zweikämpfen vor allem im Defensivbereich!“ Nun hofft der Coach natürlich, dass die vier erzielten Treffer gegen Scheuerfeld eine Initialzündung auch im Offensivspiel darstellen. „Die Treffer waren schon sehr gut herausgespielt. Ich denke, das war der Befreiungsschlag für unsere Offensivabteilung.“ Immerhin stellen die vier Tore ein Viertel der gesamten TSV-Treffer des Jahres 2011 dar. „Wir gehen selbstbewusst in die Partie und spielen auch gegen den Tabellenführer auf Sieg“, strotzt der Coach, der den Verein von der A-Klasse in die Kreisliga führte, voller Selbstvertrauen. Mit Hilfe der drei Punkte möchte Engel die für ihn zum Klassenerhalt benötigte Marke von 38 Punkten bereits am Donnerstag erreichen. „Die Krönung wäre es natürlich, den 5. Platz bis zum Saisonende zu verteidigen!“

Heiße Phase beginnt

Auch der TSV Staffelstein musste im Jahr 2011 erst eine Niederlage verkraften. Nachdem die Elf von Trainer Paul Bunzelt während der gesamten Vorrunde kein einziges Spiel verlor, riss diese beeindruckende Serie bereits im ersten Spiel nach der langen Pause: 1:4 gegen den SV Coburg-Ketschendorf. „Abstimmungsprobleme in der Viererkette und zwischen Abwehr und den beiden Sechsern davor“, nennt der Coach als Gründe für diesen Dämpfer. Und die Leistung der Ketschendorfer: „Eine gute Mannschaft, die 2011 ja auch erst einmal gegen Marktzeuln verloren hat.“ Doch so ein wenig kam die Niederlage für die Badstädter wohl zur richtigen Zeit. Seitdem mussten sie lediglich einen Gegentreffer hinnehmen, gewannen vier von fünf Partien und gingen lediglich beim 0:0 in Heldritt nicht als Sieger vom Platz.
„Wir wussten nach der Auftaktpleite, wo unsere Schwachstellen waren und konnten diese schnell abstellen“, analysiert Bunzelt die Folgen der Niederlage. Gerade nach dem 3:0-Erfolg im Derby gegen Aufstiegskonkurrent Schwabthaler SV wurden die TSV-Kicker mit wahren Lobeshymnen überhäuft. „Gegen solch einen defensiv starken Gegner drei Treffer zu erzielen, ist aller Ehren wert“, lobt Bunzelt und stapelt gleichzeitig aber auch tief. „Gegen Schwabthal trafen wir auf einen an diesem Tag erschreckend schwachen Gegner!“ 


Steffen Motschmann (vorne im Duell mit Christian Plenert von der SpVgg Dietersdorf) bläst die Backen auf. Sicher wird der TSV Gestungshausen auch am Donnerstag aufopferungsvoll kämpfen müssen, um dem Tabellenführer aus Staffelstein ein Bein zu stellen. 
Foto: Jens Gundermann, anpfiff.info

Die Staffelsteiner wollen sich also nicht auf dem Derbyerfolg ausruhen, sondern nach vorne blicken. Die ganz heiße Phase der Saison, welche in Sachen Aufstiegskampf wohl auf einen Zweikampf zwischen Staffelstein und der SpVg Eicha (am Mittwoch beim ESV Lichtenfels, am Samstag gegen Schwabthal) hinausläuft, beginnt. Neben der Partie in Gestungshauen kickt der Tabellenführer aus Staffelstein am Samstag noch zuhause gegen den SVM Untermerzbach. Bunzelt: „Mit Gestungshauen treffen wir auf einen sehr starken Gegner, der nicht zu unterschätzen ist – gerade nach der Partie gegen Scheuerfeld. Wir werden versuchen, unser Spiel zu machen, dabei in der Chancenverwertung aber nicht so fahrlässig zu sein wie am Sonntag beim 2:1-Sieg gegen Ahorn.“

Heiße Kiste schon im Hinspiel

So mancher Beteiligte wird sich wohl auch an das Hinspiel erinnern, welches die Gemüter vor allem auf Gestungshausener Seite erhitzte. „Die Bedingungen waren nicht optimal!“ Mehr möchte Achim Engel über den Zustand des Staffelsteiner B-Platzes in Oberau nicht mehr sagen. Doch insgesamt 13 hitzige Leserkommentare zum knappen 2:1-Sieg der Staffelsteiner sprechen eine andere Sprache. Neben dem Zustand des Platzes wurde vor allem über den Schiedsrichter diskutiert, der gleich zwei Möve-Kicker des Feldes verwies. Auch die Fans beider Lager sahen wohl die eine oder andere Entscheidung unterschiedlich.
„Es ist in den Köpfen, aber nur Nebensache. Wichtig ist für uns, dem Tabellenführer seine erste Auswärtsniederlage beizubringen und die drei Punkte einzufahren!“, stellt Engel die sportliche Brisanz des Topspiels in den Vordergrund. Auch für Paul Bunzelt spielen die Hinspielereignisse kaum eine Rolle: „In den Köpfen der Spieler ist das nicht mehr wichtig. Was in den Köpfen der hoffentlich zahlreichen Fans vorgeht, weiß ich natürlich nicht.“ Fakt ist: Die Partie zwischen zwei Teams, die sich in guter Form befinden und beide eine große Anhängerschaft hinter sich vereinen, ist sicherlich einen Donnerstagabend-Ausflug wert.

Achim Engel und Marcus Will fehlen


Marcus Will wird bei den Staffelsteinern geschont, Sebastian Koch (re.) ist hingegen wieder im Kader dabei. 
anpfiff.info
Personell haben beide Teams einen herben Ausfall eines sich zuletzt in hervorragender Form befindlichen Akteurs zu verkraften. Möve-Spielertrainer Achim Engel stand in allen Partien nach der Winterpause 90 Minuten lang auf dem Rasen und erzielte drei Treffer. „Ein überragender Mann“, urteilte vor kurzem Trainerkollege Peter Motschmann von der SpVg Eicha im anpfiff-Gespräch. Sicherlich wird auch der Trächer-Coach nun enttäuscht sein, dass Engel im Duell gegen Staffelstein nicht mitwirken kann. In der Partie gegen Scheuerfeld sprang dessen Schulter raus, eine längere Pause droht, weitere Untersuchungen folgen. anpfiff wünscht Gute Besserung! Alle weiteren Möve-Spieler sind topfit, jedoch bleibt abzuwarten, ob sie aus beruflichen Gründen alle pünktlich zu Spielbeginn anwesend sein können.
Auch der TSV Staffelstein muss auf einen Spieler mit zuletzt guter Form verzichten. Flügelflitzer Marcus Will, in 2011 schon fünffacher Torschütze, laboriert an einer Zerrung und wird geschont. Verteidiger Sebastian Koch wird hingegen nach seiner Pause in die Vierekette zurückkehren. Zudem kann Coach Bunzelt auch auf die vier bis fünf A-Jugendlichen voll zurück greifen, da sie mit der Jugendelf erst wieder Ende April im Einsatz sein werden.

Um 18.15 Uhr ist Anstoß in Gestungshausen. anpfiff wird ausführlich in Wort und Bild darüber berichten, welche Mannschaft den nächsten Schritt auf dem Weg zur Krönung einer bis jetzt sehr positiven Saison tätigen wird.

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