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Artikel veröffentlicht am 07.02.2012 um 12:00 Uhr

Trauer um Hannes Lehnhardt: „Genialer Fußballer und Pfundskerl“

Die Fußballfans in der Region trauern um Johannes Lehnhardt. Der Ex-Spieler des VfL Frohnlach, des FC Kronach und des SC Weismain ist am Montag im Alter von nur 52 Jahren nach langer, schwerer Krankheit gestorben. Die Beisetzung findet am Freitag um 14.00 Uhr in Stockheim statt.

Von Marco Heumann

Wurde nur 52 Jahre alt und ist jetzt nach langer schwerer Krankheit verstorben: Johannes Lehnhardt.

anpfiff.info

„Hannes war einer der besten Mittelfeldspieler, mit denen ich zusammengespielt habe. Ein genialer Fußballer, torgefährlich, gleichzeitig aber auch ein unermüdlicher Kämpfer und vor allem ein echter Pfundskerl.“ Als Stefan Braungardt im April 2011 fürs anpfiff-Print-Magazin sein Dreamteam aufstellen sollte, war klar, dass Hannes Lehnhardt seinen Stammplatz auf der Zehn sicher haben würde. Genau wie bei Jürgen Brückner, der den Mittelfeldspieler im Mai 2011 mit den folgenden Worten beschrieb. „Spielerisch hatte Hannes alles drauf. Auge, Technik, Einsatz – er war einfach ein Super-Spieler, der auch in den entscheidenden Situationen ganz ruhig geblieben ist.“
Zwei Einschätzungen langjähriger Weggefährten, denen nur wenig hinzuzufügen ist. Hannes Lehnhardt hat den Fußball in der Region Coburg-Lichtenfels-Kronach über Jahrzehnte geprägt.

Spieler in Kronach, Frohnlach und Weismain

Zunächst als Spieler, der vor allem im Mittelfeld des VfL Frohnlach zu einem der besten Zehner in ganz Bayern reifte. Eine Mischung aus Eleganz, Technik, aber auch die Fähigkeit, die Ärmel hochzukrempeln, prägte sein Spiel. Höhepunkte der Karriere war sicherlich die Saison 1996/1997, als Hannes Lehnhardt für den SC Weismain spielte und mit fast 37 Jahren erstmals in der Regionalliga auflaufen durfte. 19 Mal kam er in der damals dritthöchsten Liga zum Einsatz, unter anderem beim 4:1 über den früheren Bundesligisten SV Darmstadt 98, den er vor 3500 Zuschauern im Waldstadion mit zwei Treffern fast im Alleingang bezwang. Mit einem 1:1 im Heimspiel gegen den SC Neukirchen endete am 28. Februar 1997 die Spielerkarriere von Hannes Lehnhardt.
Aber auch als (Spieler-)Trainer schnürte er weiterhin die Stiefel. Zunächst beim SV Friesen, den er im Sommer 1997 übernahm. Bereits in seiner zweiten Saison 1998/1999 führte Hannes Lehnhardt die Grün-Weißen aus der Bezirks- in die Bezirksoberliga. Nur ein Jahr später ging es via Relegation in die Landesliga Nord. Dort blieb er jedoch nur bis Oktober 2000 im Amt. Nach seinem Abschied in Friesen waren der VfR Johannisthal, der SV Steinwiesen und der TSV Neukenroth seine weiteren Stationen. Mit dem Abstieg aus Friesen schien Hannes Lehnhardt aber auch der Erfolg verlassen zu haben. Weder beim VfR Johannisthal (Bezirksliga) noch beim SV Steinwiesen (Bezirksoberliga) noch beim TSV Neukenroth (Kreisliga) konnte er Abstiege verhindern. In Neukenroth wurde der Gang in die Kreisklasse aber zu einem Neuaufbau genutzt. Hannes Lehnhardt gelang die Rückkehr in die Kreisliga und im nächsten Jahr fast der Durchmarsch in die Bezirksliga. Der TSV scheiterte erst in der Relegation. Kurz nach dem Start der Saison 2009/2010 legte Hannes Lehnhardt aber dann sein Amt nieder.

SV Friesen als letzte Station

Als ihn im Winter 2009 kurz nach seinem 50. Geburtstag der Ruf des SV Friesen ereilte, konnte er nicht nein sagen und kehrte für ein halbes Jahr zu dem Verein zurück, bei dem er seine bisher größten Erfolge als Coach feiern konnte. Im Sommer 2010 jedoch endete das zweite Engagement beim SV Friesen. Nicht wegen des Abstiegs aus der Landesliga! Hannes Lehnhardt hatte erfahren, dass er schwer erkrankt ist. Der stets freundliche und sympathische Trainer zog sich aus dem Fußballgeschehen zurück.
Jetzt hat die Krankheit ihn endgültig besiegt. Am Montag ist Hannes Lehnhardt im Alter von nur 52 Jahren gestorben. Er wird vielen in Erinnerung bleiben und zwar so, wie ihn Stefan Braungardt mit wenigen Worten, aber absolut treffend beschrieben hat – als „genialer Fußballer und Pfundskerl“.