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Artikel veröffentlicht am 23.08.2006 um 20:07 Uhr
Das Spiel des Jahres?: Derbyfieber in Unterleiterbach
Wenn am Samstag der ruhmreiche 1.FC Lichtenfels in Unterleiterbach aufläuft ist es für viele Anhänger der Gelb-Schwarzen kein "ganz normales" Spiel. anpfiff sprach vor der prestigeträchtigen Partie mit beiden Trainern.
Von Bernd Riemke
Schon vor Wochenfrist prophezeite Thomas Miske, dass die Mannschaft des TSV Unterleiterbach wohl erst zum Kerwa-Wochenende ihre wahre Leistungsstärke entfalten kann. Nicht weniger als acht Neuzugänge galt es für Trainer Peter Kaiser zu integrieren. Am kommenden Samstag gastiert nun der "große Bruder" aus Lichtenfels in Unterleiterbach, an den man beim FSV gute Erinnerungen hat. Vor zwei Jahren kreuzten beide Vereine erstmals die Klingen, als der FCL soeben aus der Bezirksoberliga abgestiegen war und der FSV mit dem Aufstieg in die Bezirksliga den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feierte. Am ersten Spieltag der Saison säumten mehr als 500 Zuschauer den Sportplatz in Unterleiterbach und konnten am Ende einen Sieg des damaligen Aufsteigers feiern. Nun ist also wieder Feierstimmung beim FSV angesagt - zumindest bei der Kerwa, ob es auf dem grünen Rasen auch zum Jubeln reicht...?! anpfiff bat die Trainer Peter Kaiser (FSV) und Michael Backert (FCL) zum Gespräch.

Die ersten fünf Spiele brachten für beide Teams eher durchwachsenen Erfolg. Als Tabellennachbarn im Mittelfeld der Liga sind Sie aber mit sehr unterschiedlichen Ambitionen gestartet. Können Sie nach den ersten Wochen schon ein erstes Zwischenfazit ziehen?
Peter Kaiser: Man muss nur auf die Tabelle schauen und kann sehen, dass unser Start nicht zufriedenstellen verlaufen ist. Wir sind mit einem fast komplett neuen Kader in die Saison gestartet. Die Mannschaft muss sich erst finden und einspielen. So ein Prozess vollzieht sich nicht von heute auf morgen. Wir brauchen Zeit und Geduld, wobei ich zuversichtlich bin, dass die Truppe langsam den Hebel umgelegt hat und unsere Arbeit zu fruchten beginnt. Dass wir vor der Saison in anderen Kreisen als Mitfavorit gehandelt wurden ist ok. Wir sollten aber die Kirche im Dorf lassen, denn wir sehen uns selber nicht in dieser Rolle.
Michael Backert: Unser Ziel kann es nur sein, so schnell wie möglich den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen. Ich denke auch, dass unsere Mannschaft dafür stark genug ist. Dennoch sind wir bislang nicht unbedingt zufrieden. Gerade nach der letzten Niederlage gegen DJK Bamberg, wo wir überhaupt nicht ins Spiel gekommen sind und völlig verdient verloren haben. Das Spiel gegen Unterleiterbach wird für beide richtungsweisenden Charakter haben. Es wird sich zeigen, ob der Weg eher ins gesicherte Mittelfeld führt, oder ob der Verlierer sich im Abstiegskampf wiederfindet.

Platzt der Knoten? FCL-Sturmführer Krappmann kam in der laufenden Saison (hier in der Partie gegen Kickers Neustadt) noch nicht richtig zum Zug.
Kickers Neustadt
Kerwa in Unterleiterbach, Derby, der späte Anstoßzeitpunkt (18 Uhr). Was erwarten Sie sich von dem Spiel am Samstag?
Peter Kaiser: Allein die Tabellensituation verspricht ein interessantes Spiel. Lichtenfels wird kommen, um zu gewinnen und damit das Polster nach hinten zu vergrößern. Wir wollen und müssen aber die Punkte behalten, um den Anschluss nach vorne nicht zu verlieren. Lichtenfels hat seine Stärken klar im Offensivbereich. Wir müssen dagegenhalten, unsere eigene Stärke umsetzen und dann denke ich schon, dass wir das ein oder andere Tor erzielen können.
Michael Backert: Meine Jungs sind unglaublich heiß auf dieses Spiel. Wir haben mit dem FSV noch eine Rechnung offen und werden dort voll auf Sieg spielen. Die abwartende Haltung, die wir gegen DJK an den Tag gelegt haben, ist komplett nach hinten losgegangen. Deswegen wollen wir versuchen, unser Spiel durchzuziehen. Ich hoffe nicht, dass wir zweimal nacheinander so schlecht spielen und am Samstag erfolgreich sein werden.

Wird auf einige Spieler in Ihren Reihen eine besondere Schlüsselrolle zukommen?
Peter Kaiser: Wir sind in der Abwehr gefordert. Die Spitzen des K&K-Sturmes (Anm. der Red.: Knauer und Krappmann) müssen wir neutralisieren. In unserer Mannschaft fällt Bablitschky und Gold die Aufgabe zu, das Spiel zu lenken, damit unsere Spitzen Holler und Gorzelik zum Zuge kommen. Ich denke, es kann ein sehr flottes Spiel werden.
Michael Backert: Ein wichtiger Spieler für uns ist sicher Manuel Fischer, der im Mittelfeld die Fäden ziehen kann und unserem Spiel die Ideen gibt. Gerade in der Vorwärtsbewegung sind wir aber im Vergleich zum letzten Jahr viel variabler geworden. Mit Tobias Knauer, der frisch, fröhlich und beherzt nach vorne spielt und Steffen Hönninger, der eigentlich noch in der Jugend spielen dürfte, haben wir zwei richtige "Straßenfußballer", bei denen du nie weißt, was sie als nächstes machen. Zudem hoffe ich, dass Torsten Krappmann wieder trifft. Er läuft momentan ein wenig seiner Form hinterher, kann aber natürlich ein Spiel allein entscheiden. 

Die "Messer sind also gewetzt" und die sicher zahlreichen Zuschauer dürfen sich auf eine packende Auseinandersetzung freuen. Während Lichtenfels die Auftaktscharte von vor zwei Jahren wieder gutmachen möchte, erinnert sich Thomas Miske: "An der Kerwa haben wir schon lange nicht mehr verloren..."

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