Beide Teams haben in den ersten Wochen der noch jungen Spielzeit fleißig gepunktet und übernahmen zeitweise sogar die Tabellenführung. Stellt sich nur die Frage: Ist das lediglich eine Momentaufnahme, ein Muster ohne Wert oder bahnt sich da was Größeres an?
„Es wächst was ran in Reckendorf“
Beide Trainer wiegeln sofort ab und betonen beinahe unisono: „Wir haben noch nicht gegen die stärksten Gegner gespielt“. Dennoch stehen bei beiden Neulingen bereits zehn Punkte auf der Habenseite, andere, durchaus stärker eingeschätzte Mannschaften stehen schlechter da. Das alles aber ficht Stefan Stretz, den Coach des ASV Reckendorf, nicht an. „Natürlich herrscht momentan im Umfeld des Vereins eine enorme Euphorie. Die Zuschauer pilgern zu den Plätzen, um uns anzufeuern, das spornt dann natürlich auch die Spieler an. Das Ziel bleibt aber unverrückbar der Klassenerhalt. Wenn wir am Ende der Saison auf Rang zwölf stehen, sind wir zufrieden, alles andere ist Zugabe“, so der Trainer. Die bisher gezeigten Leistungen seiner Mannschaft will der zu Saisonbeginn neuverpflichtete Übungsleiter dennoch nicht schlecht reden. „Mein Vorgänger Thomas Stegner hat mir eine intakte Mannschaft hinterlassen. Wir haben ein junges Team, das zwar noch etwas Zeit braucht, aber durchaus Potenzial hat. Unsere Stärke ist dabei die mannschaftliche Geschlossenheit. Wir verfügen nicht über herausragende Einzelspieler, bilden aber ein ausgeglichenes Kollektiv, auch wenn momentan unser großes Manko noch darin besteht, dass wir uns zwar viele Torchancen erarbeiten, dann aber die Kisten einfach nicht machen“. Die Prognose für den Ausgang der Saison fällt dann aber doch eindeutig aus: „Da wächst was ran in Reckendorf, und ich bin sicher, wir halten die Klasse“.
Reundorf: Minimalziel für August erreicht
„Unser Minimalziel für den August haben wir erreicht“, freut sich derweil Christian Quotschalla, Trainerkollege von Stefan Stretz auf Seiten des SV Reundorf. „Wir wollten nach Möglichkeit zehn Punkte holen, das haben wir auch geschafft. Damit haben wir nach fünf Spieltagen schon mehr Zähler beisammen als in unserer gesamten letzten Kreisligasaison“. Wie wahr, wie wahr. Fünf Jahre ist es her, seit sich der SV Reundorf nach nur einjährigem Gastspiel zum letzten Mal aus der Kreisliga verabschiedete, und wohl niemand im Verein wird sich gerne an diese Saison erinnern. Gerade einmal neun magere Pünktchen bei 28:148 Toren standen am Ende der Runde für die Reundorfer zu Buche, wen wundert es da, dass die Zielsetzung für diese Saison eher bescheiden ausfällt. „Wir wollen so schnell wie möglich 35 bis 40 Punkte zusammen haben, je eher, desto besser“, formuliert Quotschalla das ausgegebene Ziel. „Die zehn Punkte, die wir jetzt schon haben, sind ganz klar Punkte gegen den Abstieg – und wir werden, davon gehe ich aus, bis zum Schluss gegen den Abstieg kämpfen müssen“. Wie Thomas Stetz bleibt dabei auch Christian Quotschalla Realist, der die Stärken und Schwächen seiner Mannschaft gut einzuschätzen vermag. „Mit Kai Rümer und Michael Barthelmes verfügen wir über einen absoluten Topsturm, außerdem ist unser Torwart Thilo Winkler derzeit in glänzender Verfassung. Die Mannschaft ist körperlich fit und kann neunzig Minuten lang fighten. Allerdings wird´s jetzt schon langsam eng mit dem Personal. Wir haben nur einen kleinen Kader, Verletzungen fallen da schnell ins Gewicht. Was dennoch positiv auffällt, ist der Umstand, dass auch die Bankspieler voll dabei sind und ihren Teil zum Erfolg beitragen“. Bei soviel Zusammenhalt kann eigentlich nicht mehr viel schief gehen. Sicherlich werden für beide Teams auch noch Rückschläge kommen – Reundorf verlor beispielsweise vergangene Woche in Oberhaid mit 5:1, und auch Reckendorf kassierte unlängst gegen den SV Dörfleins die erste Niederlage. Doch nichtsdestotrotz stellen die beiden Neulinge schon jetzt eine außerordentliche Belebung der Kreisliga dar, und man kann nur hoffen, dass beide Vereine ihr Ziel erreichen, das da heißt, den Klassenerhalt zu meistern.
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