Titelverteidiger TSV 1860 Rosenheim musste sich in einem sehenswerten Pokalspiel beim Ligakonkurrenten TSV Rain/Lech 2:3 geschlagen geben.
Dabei erwischten die Gäste eigentlich einen Start nach Maß. Frederik Schramme besorgte bereits in der zweiten Spielminute die Führung für die Oberbayern. Das beeindruckte die Gastgeber aber überhaupt nicht - im Gegenteil. Rain drehte auf und den Spieß innerhalb weniger Minuten um. In der sechsten Spielminute glich Ugur Yilmaz aus und nur weitere sechs Minuten später verwandelte Maximilian Lutz einen Foulelfmeter zur Führung. Jetzt waren die Gäste gefragt und die kamen dann auch. Danijel Majdancevic belohnte die Offensivbemühungen noch vor der Pause (36.). So ging es mit einem verdienten 2:2 in die Pause. Nach dem Seitenwechsel waren dann allerdings die Gastgeber wieder präsenter und gingen prompt durch Frank Lustig erneut in Führung. Von diesem Rückschlag erholte sich der Titelverteidiger nicht mehr. Damit ist der Traum von der Titelverteidigung geplatzt und die Rosenheimer können sich jetzt voll und ganz auf den Abstiegskampf in der Regionalliga Bayern konzentrieren.
Elfmeterkrimis in Ismaning, Forchheim und Selbitz
In der Bayernliga Süd rangiert Regionalliga-Absteiger FC Ismaning mit nur einem Sieg in 13 Spielen auf dem letzten Platz. Im Toto-Pokal kam nun Regionalliga-Aufsteiger SV Schalding-Heining ins Stadion an der Leuchtenbergstraße. Vom Papier her also eine klare Sache. Doch die Gastgeber zeigten, dass sie durchaus mithalten können. Ismaning kam gut in die Partie und ging nach vier Minuten sogar in Führung. Sebastiano Nappo nahm Maß und versenkte einen Freistoß direkt in den Maschen des Schaldinger Kastens. Doch der Regionalligist schlug umgehend in Person von Michael Pillmeier zurück. Mit dieser Effektivität sollte es dann allerdings nicht weitergehen. Das Spiel beruhigte sich etwas. Die Gäste übernahmen weitestgehend die Kontrolle, Ismaning blieb bei Standards gefährlich. Ähnliches Bild auch in Durchgang zwei. So war es nicht verwunderlich, dass es zum Elfmeterschießen kam, eines mit einer unglaublichen Dramatik, bei der beide Keeper zur Höchstform aufliefen. Zwischenzeitlich sah es dabei sogar nach einem Sieg des FC aus, nachdem Malcom Olwa-Luta den Ball zum 3:1 unter die Latte nagelte. Doch bei den Gästen stand Werner Resch im Tor und erwischte einen Glanztag. Er parierte insgesamt drei Elfmeter und sicherte seinem Team am Ende durch das 4:3 n.E. den Viertelfinaleinzug. "Im Elfmeterschießen zu verlieren ist immer ärgerlich. Aber wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, hatten in der zweiten Halbzeit sogar die besseren Chancen. Aber so ist das nun mal. Das Spiel sollte uns trotzdem Auftrieb für die Meisterschaft geben", erklärte ein merklich enttäuschter Manfred Rauscher, Abteilungsleiter des FC Ismaning.
Auch in Forchheim hatte am Ende der Favorit das bessere Ende im Elfmeterschießen für sich. Nach einem 1:1 nach 90 Minuten bewiesen die Gäste der SpVgg Bayern Hof die besseren Nerven und hatten auch den glücklicheren Keeper zwischen den Pfosten stehen. Andreas Schall parierte gleich zwei Elfmeter der Forchheimer und avancierte damit zum Matchwinner für den Regionalligisten.
Umgekehrtes Bild in Selbitz, wo die Gastgeber ihre Pokalsensation im Elfmeterschießen realisieren konnten. Dabei sah es ganz lange nach einem Sieg des favorisierten 1.FC Schweinfurt aus der Regionalliga Bayern aus. Simon Häcker hatte die Gäste in der ersten Halbzeit in Führung und damit vermeintlich auf die Siegerstraße gebracht, doch die Schweinfurter verpassten es nachzulegen und den Sieg frühzeitig unter Dach und Fach zu bringen. So kam es wie es kommen musste. Quasi mit dem Schlusspfiff besorgte Giorgio Arancino den Ausgleich für die SpVgg und rettete den Bayernligisten ins Elfmeterschießen. Der Schock über den späten Ausgleich schien die Gäste dann so zu lähmen, dass sie den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gaben und am Ende 2:4 n.E. unterlagen. "Das war ein echter und packender Pokalfight. Natürlich hofft man beim Stand von 0:1 immer noch ein bisschen, aber wirklich dran geglaubt habe ich eigentlich nicht mehr. Dass wir dann doch noch zwei Minuten vor dem Ende den Ausgleich schießen und im Elfmeterschießen zwei Elfer parieren, ist natürlich fantastisch", so Gerhard Färber, 1. Vorsitzender der SpVgg Selbitz.
Würzburg gibt sich keine Blöße
Ganz souverän hat dagegen ein anderer Regionalligist die nächste Runde erreicht. Die Würzburger Kickers ließen bei der SV Alemannia Haibach nichts anbrennen und fuhren einen ungefährdeten 5:1-Sieg ein. Bereits nach der ersten Halbzeit war die Messe gelesen. Joannis Karsanidis mit zwei und Alexander Konjevic und Ricardo Borba mit je einem Tor schossen früh eine 4:0-Führung heraus. Zwar konnte Christian Johannes Breunig noch vor dem Seitenwechsel verkürzen, doch Christopher Bieber stellte in Durchgang zwei früh den alten Abstand wieder her (54.).
Dinkelsbühler Wahnsinn geht weiter
Der letzte verbliebene Kreissieger mischt auch im Viertelfinale weiter mit, denn die Sportfreunde Dinkelsbühl gewannen ihre Achtelfinalpartie gegen den in der Meisterschaft deutlich besser platzierten Ligakonkurrenten TSV Nördlingen 3:0. Daniel Kernstock und Matthias Arold vor der Pause und Pascal Haltmayer eine knappe Viertelstunde vor dem Abpfiff sorgten mit ihren Toren für Festtagsstimmung und "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin"-Sprechchöre der Anhänger. "Wir haben heute ungeheuer effektiv gespielt und unsere Torchancen eiskalt genutzt. Eigentlich hat uns Nördlingen ganz schön in die Defensive gedrängt, aber wir haben hinten sehr stabil gestanden und vorne dann die Tore gemacht. Aber das war ein hartes Stück Arbeit. Jetzt im Viertelfinale zu stehen, ist natürlich super. Vor allem, weil wir uns vor der Saison für unsere Planung nicht ernsthaft mit dem Toto-Pokal beschäftigt haben", erklärte Dinkelsbühls Abteilungsleiter Heinz Kober nach dem Pokalcoup.
Am 1. Oktober konnte sich bereits Drittligist SV Wacker Burghausen 3:2 beim Regionalligisten SV Heimstetten durchsetzen. Das Spiel des Bayernligisten FC Pipinsried gegen die SpVgg Unterhaching wurde auf den 2. April 2014 verlegt.
Regionaltopf 1 (3. Oktober):
Sportfreunde Dinkelsbühl (Landesliga/Kreissieger Nürnberg/Frankenhöhe) - TSV Nördlingen (Landesliga) 3:0
SV Alemannia Haibach (Bayernliga) - FC Kickers Würzburg (Regionalliga Bayern) 1:5
Regionaltopf 2 (3. Oktober):
SpVgg Selbitz (Bayernliga) - 1. FC Schweinfurt 05 (Regionalliga Bayern) 4:2 n.E.
SpVgg Jahn Forchheim (Bayernliga) - SpVgg Bayern Hof (Regionalliga Bayern) 4:5 n.E.
Regionaltopf 3 (1./3. Oktober):
SV Heimstetten (Regionalliga Bayern) - SV Wacker Burghausen (3. Liga) 2:3
FC Ismaning (Bayernliga) - SV Schalding-Heining (Regionalliga Bayern) 3:4 n.E.
Regionaltopf 4 (3. Oktober 2013/2. April 2014):
2. April 2014 (17.45 Uhr): FC Pipinsried (Bayernliga) - SpVgg Unterhaching (3. Liga)
TSV Rain/Lech (Regionalliga Bayern) - TSV 1860 Rosenheim (Regionalliga Bayern) 3:2
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