Fest steht, dass in dieser Situation kein Tor fiel. Der 23-Jährige Sassanfahrter Schreiner - der den einzigen Treffer seiner Elf bereits erzielt hatte - hätte in dieser Situation das wohl vorentscheidende 2:0 erzielen können. Allerdings gelang es ihm in dieser Szene nicht, den drei Jahre jüngeren Torsteher der Tütschengereuther zu überwinden.
Eine interessante Analyse nach der WM 2010 zeigte auf, dass die Hälfte aller Gegentore auf ein fehlerhaftes Torhüter-Verhalten zurückführen waren. Also dem Umstand geschuldet gewesen sind, dass der Torwart an der falschen Position zwischen Tor und Schütze stand, er eine fehlerhafte Torwartbereitschaftshaltung einnahm oder er falsch dem Schützen entgegen startete. Grundsätzlich geht es in Eins-gegen-Eins-Situationen für den Keeper darum, für eine "Torverkleinerung" zu sorgen. Das heißt, er kommt dem auf sein Tor zulaufenden Akteur entgegen und verkürzt so den Winkel. Je frontaler der Angreifer postiert ist, desto schwieriger wird dies natürlich. Neben dem richtigen Augenmaß sind dabei Mut, Konzentration und Körperspannung die wichtigsten Eigenschaften. Möglichst groß und breit machen, heißt es dann, schließlich will der Torhüter eine große Trefferfläche bieten, um vom Stürmer angeschossen zu werden. Backen aufblasen gehört natürlich, laut Torwarttrainingslehre, nicht dazu. Das dürfte Ausdruck der Konzentration des jungen Tütschengereuther Torstehers gewesen sein.
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