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Artikel veröffentlicht am 22.09.2014 um 19:27 Uhr
Plankenfels in der Kreisliga: "Wir machen spielerische Fortschritte"
Der Aufstieg der Frauen des TSV Plankenfels ging rasant. Vor drei Spielzeiten erst neu aus der Taufe gehoben nutzten die Poser-Mädels die Gunst der Stunde am Ende der vergangenen Saison und nahmen als Tabellenvierter das Aufstiegsrecht wahr. Warum der Geheimfavorit vieler Konkurrenten selbst erst einmal ankommen will, verrät der Trainer im anpfiff-Gespräch.
Von Bernd Riemke
Kathrin Kohles ist 31 Jahre jung und bringt eine gehörige Portion höherklassige Erfahrung aus ihrer niederbayerischen Heimat mit. Recht unvermittelt schloss sie sich vor Beginn der Saison dem Neu-Kreisligisten an und wurde während der Vorbereitung eine der treibenden Kräfte im Spiel des TSV. Neben ihr brilliert Isabell Helldörfer, die zuletzt in der Bezirksoberliga für den ASV Hollfeld auf Torejagd ging und in den benachbarten Vereinen durchaus weitere höherklassige Begehrlichkeiten weckte. Dennoch entschloss sie sich bereits frühzeitig für Plankenfels und drückte dem Spiel der eigenen Farben nicht zuletzt dank ihrer Tore ihren Stempel auf. Mit gerade einmal 18 Jahren ist sie aus der Mannschaft eigentlich genau wie Kathrin Kohles nicht mehr wegzudenken. Eigentlich! Denn nachdem die 31-Jährige seit dem ersten Saisonspiel und einem erlittenen Bänderriss mit Gipsschiene herumläuft, gesellte sich im zweiten Pflichtspiel auch Helldörfer hinzu – das Kreuzband geriet erheblich in Mitleidenschaft, so dass letztlich beide Führungsspielerinnen über Wochen, wenn nicht Monate ausfallen werden. Vor Verletzungen sei keine Mannschaft gefeit, stellt Trainer Stefan Poser in diesem Zusammenhang noch recht nüchtern fest, ergänzt nach kurzem Überlegen aber auch: „Diese beiden können wir nicht eins zu eins ersetzen.“

Isabell Helldörfer (re.) - mit 16 Treffern Toptojägerin in der Kreisklasse - zog sich am 2. Spieltag eine schwere Kreuzbandverletzung zu.
anpfiff.info

Als Mannschaft die Ausfälle auffangen

In einem Kader, in dem auch schon vor den Ausfällen Lisa Hirschmann mit 23 Jahren die „Seniorin“ unter den Stammkräften darstellt, ist nun die Gemeinschaft gefragt. Ein Umstand freilich, vor dem sich Poser keine Sorgen macht, denn gerade der Zusammenhalt und die Kameradschaft sind es, die die Frauen des TSV Plankenfels auszeichnen. „Wir werden trotzdem unsere Punkte holen, auch wenn wir unsere Ziele zweifelsohne neu setzen müssen“, so der Trainer, der nach dem Aufstieg der letztjährigen Topteams keine Übermannschaft in der Kreisliga Süd/West ausmachte und daher durchaus berechtigte Hoffnungen auf das vordere Tabellendrittel hegte. Nun steht ein gesicherter Mittelfeldplatz auf der  Zufriedenheitsskala ganz oben. Immer auch in dem Bewusstsein, dass der TSV Plankenfels im Vorjahr als Tabellenvierter den Sprung in die Kreisliga wagte. „Wir haben uns als Team lange überlegt, ob wir diese Chance wahrnehmen sollen und uns am Ende dafür entschieden“, zeigt sich Poser nach den ersten Eindrücken von der Spielstärke der Kreisliga auch weiterhin von der Richtigkeit davon überzeugt. In der Tat wussten seine Mädels in den beiden Auftaktpartien zu überzeugen. Gegen Mitaufsteiger TSV Ebensfeld gelang prompt der erste Sieg (3:1) und in Teuchatz bei einer seit Jahren etablierten Kreisligaelf knabberte der Neuling trotz zweimaligem Rückstand und dem Schock-Ausfall von Torjägerin Helldörfer am ersten Auswärtspunkt. „Wir sind eine echte Wundertüte“, wirft Poser einen Blick auf seinen Kader, in dem einige junge Damen stehen, die vor wenigen Jahren überhaupt erst aktiv mit dem Fußballspielen angefangen haben. Andere wie Isabell Helldörfer, Lisa Hirschmann oder auch Torfrau Ramona Lindner haben die „Hollfelder Vergangenheit“ und so ergänzt sich der Kader beinahe vorzüglich und ist personell in der Lage die Verletzten aufzufangen. Verletzte, zu denen als dritte Korsettstange nach einem Privatunfall auch die etatmäßige Libera Verena Angermann zählt. Bangemachen gilt in jedem Fall nicht – auch wenn außer den Langzeitverletzten bislang nur Michelle Friedrich überhaupt ein Tor in der Kreisliga erzielte. „Im Endeffekt wird die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt und manchmal werden wir einfach improvisieren müssen“, wagt Poser einen Blick in die Kristallkugel, in der offensichtlich so manche Spielerin künftig auf bislang ungewohnten Positionen auftaucht, um das vorhandene Personal bestmöglich einzusetzen. Mit Franziska Eisenhuth oder Susanne Then hat der Trainer in jedem Fall zwei Juwele, die aus der Zentrale heraus zweifelsohne in der Lage sind, einen sauberen Pass in die Spitze zu spielen – oder einfach selbst zu treffen…

Lisa Hirschmann (vo.) ist eine der Stützen, die nun mehr in die Verantwortung rücken werden.
anpfiff.info

Sukzessive entwickeln

Um die mittelfristige Zukunft muss man sich beim TSV Plankenfels jedenfalls nicht sorgen. Auch wenn sich die Mannschaft erst vor drei Jahren gefunden und in den ersten Spielen „viel auf die Mütze gekriegt“ hat, so hat die Motivation der jungen Damen nie gelitten, weshalb Stefan Poser auch davon überzeugt ist, dass es sich „die Mädels einfach verdient haben, jetzt eine Liga höher zu spielen“. Als Trainer freut ihn natürlich besonders die spielerische Entwicklung seines Teams, in dem Fußball anfangs vor allem gekämpft wurde. Insbesondere hinsichtlich der Raumaufteilung und des taktischen Verhaltens seiner Spielerinnen sieht Poser stetige Fortschritte. An noch größere Herausforderungen mag man in Plankenfels zwar vorläufig nicht denken, im Hinterkopf verankert sind sie aber dennoch. „Unsere Nachbarn Kirchahorn und Waischenfeld gibt es schon fünfzehn oder zwanzig Jahre länger als uns. Das holt man nicht von heute auf morgen auf. Mittelfristig wollen wir aber schon mit beiden auf Augenhöhe sein“, setzt sich Poser erstrebenswerte Ziele, von deren Umsetzung er gleichermaßen überzeugt ist. Die Nachwuchsarbeit stimmt ihn zuversichtlich und auch die Tatsache, dass der aktuelle Kader jung und ausbaufähig und ebenso engagiert wie motiviert ist. Ein Aufstieg in die Bezirksliga ist also vorläufig kein Thema – vorläufig. „Wann das passieren wird, weiß ich nicht. Aber wenn unsere Mannschaft zusammen- und der Nachwuchs bei der  Stange bleibt, dann wird es passieren“, klingt es nachhaltig aus den Worten des Mannes, der maßgeblich am derzeitigen Aufschwung der Frauen des TSV Plankenfels beteiligt ist.


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2022/23
3. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
 
2021/22
2. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
 
2019/21
9. 
Bezirksoberliga Oberfranken
2018/19
1. 
Bezirksliga Oberfranken/O.
2017/18
1. 
Kreisliga Süd/West
2016/17
5. 
Kreisliga Süd/West
 
2015/16
4. 
Kreisliga Süd/West
 
2014/15
6. 
Kreisliga Süd/West
 
2013/14
4. 
Kreisklasse Süd
 
2012/13
7. 
Kreisklasse Süd
 

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