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Artikel veröffentlicht am 22.10.2014 um 06:00 Uhr

Die Torheiten von Erman Elibol: „Ich war schon immer die Nummer 9"

MAGAZIN Immer der FC Stein, immer Bezirksliga - fast immer. Denn ein kurzes Intermezzo hatte Erman Elibol bei einem anderen Verein, das verlief aber eher schlecht als recht und so landete der Stürmer wieder zurück in der Heimat. Über die Jahre hat er sich dort einen Namen gemacht und steuert regelmäßig Tore für seinen Club bei. Grund genug für anpfiff.info mit dem bodenständigen Fußballer seine Torheiten durchzugehen.

Von Uwe Kellner

Immer an vorderster Front

Die Positionen neben seiner eigenen - dem Stürmer - kennt Erman Elibol nur vom Papier und aus der Theorie. Gespielt hat er von Kindesbeinen an stets ganz vorne, dort wo die Tore erzielt werden. Irgendwie hat das von Beginn an bei ihm so gut hingehauen, dass er nie dazu kam, etwas anderes auszuprobieren. „Ich war schon immer die Nummer 9, immer an vorderster Front", erinnert sich Erman Elibol. Sein erster Verein war der TV 1860 Jahn-Schweinau, der erst kürzlich mit dem Post SV Nürnberg fusionierte, und bei dem Erman Elibol bis zur D-Jugend die Schuhe schnürte. Ab der C-Jugend wechselte er zum FC Stein, dem Verein, den er bis heute als seinen Heimatverein ansieht. Hier durchlief er die restlichen Jugendmannschaften und spielte auch noch ein, zwei Jahre bei den Herren, ehe ihn das Angebot eines anderen Vereins reizte.

Ein halbes Jahr beim ASV Vach

Der ASV Vach war gerade aus der Landesliga abgestiegen und hatte mit Trainer Uwe Neunsinger in der Bezirksoberliga einen Neuanfang geplant. Zirka 20 neue Leute wurden geholt und auch Erman Elibol ließ sich letztendlich vom Konzept und in Gesprächen überzeugen. Unabhängig vom Trainer Neunsinger ist der damals noch junge Stürmer mit dem Menschen Neunsinger nicht wirklich zurecht gekommen. „Da war ich nicht der einzige", sagt Erman Elibol Jahre später und suchte nach nur einer halben Saison wieder das Weite. Natürlich haben sie ihn beim FC Stein mit offenen Armen empfangen und seither hat ihn kein Vereinswechsel mehr gereizt. „Ich bin damals das erste Mal von meinen Freunden und so weiter weggegangen und war froh dann wieder zurück zu sein."

Erman Elibol auf dem Weg zum Tor. Oft ist er schneller als sein Gegenspieler und oft bringt er den Ball im Tor unter.

anpfiff.info

Vizemeisterschaft mit dem FC Stein

Als Erman Elibol aus der Jugend raus kam, spielte der FC Stein bereits in der Bezirskliga und seitdem er dort seine Tore schießt, hat sich daran auch nichts geändert. Die beste Platzierung errang er mit seinen Jungs in der Saison 2011/12 als sie Vizemeister der Bezirksliga wurden. Eigentlich ein Platz, mit dem man um den Aufstieg spielen darf, nur leider wurde ausgerechnet in dieser Saison die Bezirksoberliga abgeschafft und der Zweitplatzierte ging leer aus. „Bislang waren wir immer gut dabei", sagt Erman Elibol, doch in der laufenden Saison war zu Beginn der Wurm drin. Erst am 10. Spieltag konnte der FC Stein den ersten Saisonsieg gegen die SpVgg Erlangen einfahren, seither jedoch vier von fünf Spielen gewinnen. Zur Folge hatte der schlechte Start auch einen Trainerwechsel und Uwe Kroll, der Erman Elibol in seiner sechsten Saison beim FC Stein trainierte, trat zurück. „Am Anfang haben sich bei uns die Ausfälle von Spielern bemerkbar gemacht. Urlaubszeit, Verletzte und Rotsperren. Durch den Trainerwechsel und dadurch, dass jetzt wieder alle an Bord sind, ist ein neuer Wind reingekommen und der Aufwärtstrend klar erkennbar", sagt Erman Elibol.

Verabschiedung von Uwe Kroll

Am Wochenende konnte der FC Stein seinen ersten Heimsieg (4:1 gegen Cagri Sor) in dieser Saison einfahren - Erman Elibol traf zwei Mal. Vor der Partie wurde zudem Trainer Uwe Kroll mit dieser Meldung des Vereins verabschiedet: „Ende August hatte Uwe Kroll sein Amt als Trainer des FC Stein niedergelegt. Nun nutzte der FC Stein das Heimspiel gegen Cagri Spor, um ihn offiziell zu verabschieden. Der FC Stein bedankte sich bei Uwe Kroll für seine langjährige Tätigkeit als Trainer und hob nochmals seine hervorragende Arbeit, aber auch seinen herausragenden Charakter hervor. Froh ist man auf Seiten des FC, dass Uwe dem Verein als Spieler der AH und auch der Zweiten Mannschaft, sowie als tadelloser Sportsmann erhalten bleibt."

Der FC Stein verabschiedete beim vergangenen Heimspiel seinen langjährigen Trainer Uwe Kroll.

FC Stein

Zusammen mit anpfiff.info lässte der 28-jährige Erman Elibol seine bisherigen Torheiten Revué passieren:

Mein erstes Tor (im Herrenbereich)...
...das ist mittlerweile über zehn Jahre her … Das weiß ich nun wirklich nicht mehr.

Mein typisches Tor...
... ist ein langer Ball über die Abwehr oder Pass in die Schnittstelle der Abwehrkette. Elibol läuft alleine aufs Tor zu und netzt ein.

Meine meisten Tore in einem Spiel...
...in Pflichtspielen im Herrenbereich hat es bisher leider nur zu Dreierpacks gereicht. Zum Beispiel gegen Rupprechtstegen vor ein paar Saisons oder gegen Hüttenbach letzte oder vorletzte Saison. In beiden Fällen habe ich in Stein gespielt.

Mein schönstes Tor...
...war ein Fallrückzieher aus 18 bis 20 Metern im Spiel Schwaig gegen Stein. Das war diese Saison, erst vor einem Monat oder so.

Das kurioseste Tor...
...ist zwar schon paar Saisons her, aber ich erinnere mich da an ein krummes Ding im Spiel gegen den TSV Röttenbach. Scharfe Flanke von außen kommt und ich steh außen am Sechzehner. Ich will gerade noch den Kopf zur Seite ziehen und der Ball prallt mir auf den Schädel und fällt mit einer unglaublichen Flugkurve genau ins lange Eck in die Gambel.

Nicht ganz astreine Tore...
...hmmm. Da fällt mir grad echt nichts ein.

Meine Eigentore...
Stürmer haben nichts im eigenen Strafraum zu suchen und daran halte ich mich, deshalb gab es bisher auch noch kein Eigentor von mir. (lacht)

Mein wichtigstes Tor...
...wird immer das Nächste sein!

Meine Stärken...
...liegen im Strafraum und in meiner Schnelligkeit.

Meine Schwächen...
Das Kopfballspiel habe ich nicht gerade erfunden. (lacht)

Meine schönsten Torvorlagen bekomme ich von…
Da nenne ich jetzt lieber keinen einzelnen aus dem aktuellen Team. In der Vergangenheit war das aber sicherlich mein Sportsfreund Ender Yanik!

Mein unangenehmster Gegenspieler...
...ist definitiv Florian Engl, aber zum Glück muss ich gegen den nur im Training spielen, denn der spielt ja bei uns! (lacht)

Mein sportliches Vorbild...
Begeistert war ich immer von Zinedine Zidane. Die Fußballwelt hat selten so einen Spieler wie ihn gehabt.

Meine weitere Laufbahn...
Hier liegt der Fokus definitiv auf den Beruf. Fußball läuft natürlich als Hobby nebenbei so lange weiter, wie es mir Spaß macht!