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Artikel veröffentlicht am 14.02.2015 um 06:00 Uhr
Dezentrale Trainerausbildung: „Macht Spaß als Trainer auf dem Platz zu stehen“
Als einer der erster Vereine im Bereich Haßberge überhaupt hat die JFG Haßfurter Maintal eine dezentrale Trainerausbildung des Bayerischen Fußball Verbands (BFV) angeboten. Jetzt haben die 20 Teilnehmer, darunter auch sechs sogenannte Junior-Coaches,  den zweiten Lehrgang erfolgreich absolviert.
Von Marco Heumann
„Ich arbeite gerne mit Kindern. Es macht einfach Spaß. Und wenn dann einer einen Trick anwendet, den ich ihm gezeigt habe, dann ist das doch ein Riesen-Erfolg für uns beide!“ Fabian Barth versucht erst gar nicht seine Begeisterung zu verbergen. Der 16-Jährige ist mit viel Leidenschaft bei der Sache. Das merken auch die nur ein oder zwei Jahre jüngeren Jungs und Mädchen aus der U15 der JFG Haßfurter Maintal, die der Oberhohenrieder an diesem Samstagmorgen in der Prappacher Turnhalle unter seinen Fittichen hat. Zusammen mit Christoph Schirmer, seinem Mitspieler aus der U17 der JFG. „Ich beschäftige mich sehr gerne mit Fußball und wollte einfach lernen, wie man Fußball Kindern näherbringen kann“, nennt er einen der Gründe, warum er sich entschieden hat, bei der dezentralen Trainerausbildung des Bayerischen Fußball Verbands (BFV) mitzumachen.

Mit der U15 der JFG Haßfurter Maintal als Vorführtruppe durften die angehenden Trauner ihr Können in einer Praxiseinheit zeigen.
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Alte Hasen und Nesthäkchen

Die beiden 16-Jährigen waren die „Nesthäkchen“ als die JFG Haßfurter Maintal im Frühjahr den ersten Lehrgang angeboten hatte. 14 Teilnehmer zwischen 16 und 50 Jahren machten damals mit. Eine bunte Mischung, zu der angehende Trainer aus dem Bamberger Raum genauso gehörten, wie „erfahrene“ Coaches, die schon seit geraumer Zeit an der Linie stehen – zum Beispiel der Rügheimer Trainer Stefan Werb und Neuschleichachs Jonas Schmitt – oder Übungsleiter aus dem Nachwuchsbereich der JFG. „Wir haben uns von der ersten Minute an alle toll verstanden“, erinnert sich Fabian Barth. So war es nach dem ersten Lehrgang überhaupt keine Frage, dass man auch die Fortsetzung gemeinsam dezentral unter Federführung der JFG Haßfurter Maintal absolvieren wollte. „Verstärkung“ bekam die Gruppe für dieses Vorhaben durch sechs so genannte „Junior-Coaches“, die den ersten Teil ihrer Ausbildung im Rahmen eines Schulprojekts am Friedrich-Rückert-Gymnasium in Ebern absolviert hatten.
Im Teil zwei der Ausbildung ließen sich die 20 angehenden Coaches im von Lehrgangsleiter Michael Kotterba in die Geheimnisse von Theorie und Praxis des Fußballs entführen. Neben praktischen Einheiten auf dem Platz, bei denen es unter anderem um Übungs- und Spielformen zum 1:1 in der Defensive oder Offensive oder um die Schulung der Ball- und Mitnahme ging, wurden im theoretischen Teil in den Sportheimen des FC Augsfeld und des TSV Prappach unter anderem die Bereiche Schnelligkeit und Ausdauer oder Motivation thematisiert. DFB-Stützpunkt-Trainer Horst Derra, der das Kopfballspiel beleuchtete, Marco Heumann von der JFG Haßfurter Maintal, der sich mit Life-Kinetik befasste und Physiotherapeut Franz-Josef Zeiß, der den Teilnehmer Einblicke in die Sportmedizin gewährte, rundeten den Lehrgang ab.

Lehrgangsleiter Michael Kotterba (Mitte) besprach alle Einheiten mit den Teilnehmer - hier (von links) Alexander Mantel, Stefan Nestmann und das einzige Mädchen im Lehrgang, Paulina Heumann.
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Acht Teilnehmer von der JFG Haßfurter Maintal

„Wir freuen uns natürlich, dass unser Angebot so gut angenommen wurde“, erklärt Richard Koppitz. Der Vorsitzende der JFG kümmerte sich um den Ablauf der beiden Lehrgänge. „Besonders schön ist es natürlich, dass so viele Trainer aus der JFG und auch unserem Kleinfeldbereich dabei sind und die C-Lizenz erwerben sollen.“ Immerhin sechs der 20 Teilnehmer trainieren bei der JFG bereits Teams von der U9 bis zur U17. Dazu kommen noch die beiden Youngster Fabian Barth und Christoph Schirmer. „Mittelfristig wollen wir die beiden natürlich in unser Trainerteam einbinden“, freut sich Marco Heumann, sportlicher Leiter der JFG, über den Trainernachwuchs. Mittelfristiges Ziel ist es, alle Mannschaften mit lizenzierten Übungsleitern besetzen zu können. „Gut möglich, dass Fabian und Christoph schon im Frühjahr bei der einen oder anderen Einheit dabei sind und mal ins Trainergeschäft reinschnuppern können.“
Was die beiden 16-Jährigen gerne machen. „Es wäre natürlich toll, sich mal auszuprobieren“, sagt Fabian Barth. „Ich will in jedem Fall als Trainer mit Kindern arbeiten.“ Später kann er sich aber auch vorstellen, „später mal im Erwachsenenbereich als Spielertrainer einzusteigen“. Genau wie Christoph Schirmer. „Es macht einfach Spaß nicht nur als Spieler, sondern auch als Trainer auf dem Platz zu stehen.“

Gruppenbild mit Vorführtruppe. Die U15 der JFG Haßfurter Maintal mit den Teilnehmer des zweiten Lehrgangs (hinten).
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Praxistest in der Prappacher Turnhalle

Ihre Feuertaufe haben die beiden in der Prappacher Turnhalle bereits bestanden. Zum Abschluss des zweiten Lehrgangs stand dort neben einer kleinen theoretischen Prüfung nämlich auch ein Praxistest mit der U15 der JFG Haßfurter Maintal an. Einen Vormittag lang wurden die Jungs und Mädchen von den angehenden Trainern zu Themen, wie Koordination, Passspiel oder An- und Mitnahme von hohen Bällen angeleitet. „Es hat Spaß gemacht, mal unterschiedliche Trainer zu erleben und kennenzulernen“, berichtet Simon Heumann, der in der U15 im Mittelfeld spielt und sich durchaus vorstellen kann, „später selbst einmal was in Richtung Trainer zu machen“. Zum Beispiel über die Junior-Coach-Ausbildung, die in diesem Sommer erneut an den Gymnasien in Haßfurt und Ebern schulartübergreifend angeboten wird.
Bei der ersten Auflage waren unter anderem auch Tobias Klopf vom FC Sand, Florian Weidinger vom TV Haßfurt oder als einziges Mädchen Paulina Heumann vom SV Ostheim dabei. Nach dem erfolgreichen Stapellauf in Theorie und Praxis erhielten sie in Prappach genau wie der anderen 17 Teilnehmer der dezentralen Ausbildung einen Teamleiter-Ausweis des DFB und haben die Chance, in einem dritten Lehrgang, der in den kommenden Monaten ebenfalls dezentral von der JFG Haßfurter Maintal angeboten wird, die Prüfung für die C-Lizenz-Kinder-und-Jugend abzulegen.

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Die Teilnehmer

Alfred Schirmer, Marco Burger-Schilling, Manuel Eck, Stefan Nestmann, Oliver Müller, Alexander Mantel, Fabian Barth und Christoph Schirmer (alle JFG Haßfurter Maintal)
Armin Häußinger (VfB Humprechtshausen)
Thomas Kotschenreuther (ASV Sassanfahrt)
Harald Schleicher (SpVgg Untersteinbach)
Jonas Schmitt (SV Neuschleichach)
Michael Tully (TV Haßfurt)
Stefan Werb (SV Rügheim)

sowie die Junior-Coaches

Winfried Geuß (TV Ebern)
Paulina Heumann (SV Ostheim)
Timo Hohnhausen (TV Ebern)
Tobias Klopf (FC Sand)
Kai Siebels (FC Sand)
Florian Weidinger (TV Haßfurt)


Stichwort Junior-Coaches

Fußballbegeisterte Schülerinnen und Schüler ab 15 Jahren werden in einer kostenlosen 40-stündigen Schulung zum DFB-Junior-Coach ausgebildet. Die Jugendlichen sollen frühzeitig Trainererfahrung sammeln und selbst Kindern den Spaß am Fußball vermitteln. Die Ausbildung erfolgt direkt an Schulen der Jugendlichen und wird vom jeweils zuständigen Landesverband unterstützt und begleitet. Neben dem sportspezifischen Wissen wird besonderer Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung der Nachwuchstrainer gelegt. Sie sollen früh lernen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Im Zuge der Ausbildung werden folgende Themenblöcke geschult:

- Leitlinie für die Stundengestaltung
- Kinder im Entwicklungsgang – Konsequenzen für das Fußballspielen und -training
- Durchführung einer AG-Stunde
- Umsetzung einer AG-Stunde
- Einführung in die Rolle des Junior-Coaches
- Grundlagen des Fußballspiels – Entwicklung einer AG-Stunde
- Ausgewählte Teilbereiche der Kondition
- Rechtliche Grundlagen und Fragen
- Erste Hilfe
- Grundlagen der Trainingsmethodik
- Grundlagen des Junior-Coaches Changing-Teams-Turniers
- Konfliktmanagement und gruppendynamische Prozesse
- Praxis mit Kindern
- 4-gegen-4-Turnierform

Mit den aufgeführten Inhalten bildet der DFB-Junior-Coach eine neue Säule innerhalb der DFB-Qualifizierungspyramide und dient als Einstieg in die Tätigkeit als lizenzierter Trainer C-Breitenfußball.
Darüberhinaus beinhaltet das Projekt weitere Bausteine, die über die fußballfachliche Ausbildung hinausgehen. Durch den DFB-Premium-Partner Commerzbank werden weitere berufsorientierende Maßnahmen eingebracht:
Die Schüler haben unter anderem die Chance auf Bewerbertrainings und Praktika in Commerzbank-Filialen und werden zudem von Mentoren des Unternehmens bei allen Fragen zur beruflichen Orientierung unterstützt und gefördert.

BFV on Tour

Die dezentrale Trainerausbildung „BFV on Tour“ ist ein Ausbildungsangebot des Bayerischen Fußballverbandes. Die Jugendförderung und die Qualität der Nachwuchsarbeit ist das Fundament für den Fußballverein. Deswegen bemüht sich der der Bayerische Fußball-Verband seit Jahrendurch ein umfassendes Angebot zur Trainerausbildung den bereits guten Standard zu erhalten und nach Möglichkeit zu verbessern. Die zentrale Trainerausbildung in der Sportschule Oberhaching wurde dabei durch Ausbildungsangebote in der Region ergänzt. Das Konzept: „BFV on Tour“ ermöglicht Jugendtrainern die Lizenz Trainer-C, Kinder u. Jugend, quasi zu Hause zu erwerben. Zwei von insgesamt drei Ausbildungswochen können zeitlich auf die Wünsche der Teilnehmer abgestimmt und ohne Urlaubsverpflichtungen durchgeführt werden. Um die notwendigen Ausbildungseinheiten zu absolvieren werden meistens Tages-, Abend-oder Wochenendlehrgänge geplant.Die dritte, also die Prüfungswoche, kann ab Januar 2015 auch dezentral absolviert werden! Allerdings ist hier der Ausbildungszeitraum auf 16 Tage beschränkt.

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