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Artikel veröffentlicht am 05.04.2008 um 20:30 Uhr
Abstiegskampf einmal anders: Die Kellerkinder der Kreisliga im Aufwind
Niederlagen in Serie, Trainerwechsel, Verletzungssorgen ohne Ende – keine Frage, der TSV Burgebrach und der TSV Aschbach waren in der Vorrunde nur selten gut für positive Schlagzeilen. Die einen überwinterten schließlich auf dem Relegationsrang, die anderen gar abgeschlagen am Tabellenende. Im Jahr 2008 jedoch sind die beiden Sorgenkinder der Hinserie kaum wiederzuerkennen, ungeschlagen tasten sich die Teams aus dem Steigerwald peu à peu ans untere Mittelfeld heran. Ein Aufwärtstrend, der nicht von ungefähr kommt.
Von Robert Schäfer
Ganze zwei Siege und ein Unentschieden konnte der TSV Burgebrach in den ersten zehn Spielen der Saison für sich verbuchen, bis auf den letzten Platz fiel die von zahlreichen verletzungsbedingten Ausfällen geplagte Mannschaft schließlich zurück. Ende September reagierte die Vereinsführung und trennte sich im beiderseitigen Einvernehmen von Coach Michael Mache. Ihn beerbte mit Bernd Baier und Thomas Winkler ein Trainerduo aus den eigenen Reihen, und mit den beiden neuen Übungsleitern kehrte bald auch schon der Erfolg nach Burgebrach zurück. In den neun Spielen seit dem Trainerwechsel gelangen dem TSV nicht weniger als vier Siege und drei Remis, gleichsam eine Umkehr der ersten Wochen. Nur noch ein Punkt trennt Burgebrach derzeit vom rettenden Ufer, der Anschluss ans Tabellenmittelfeld ist so gut wie hergestellt.  

„Es läuft momentan richtig gut“

„Dieser Aufwärtstrend hat sich bereits Ende des vergangenen Jahres abgezeichnet, als Bernd Baier und ich die Mannschaft übernommen haben. Die Moral der Spieler hat sich deutlich verbessert, ebenso die Trainingsbeteiligung, zudem hat nun jeder mehr Verantwortung übernommen. Schon in den letzten Partien vor der Winterpause haben wir nicht mehr verloren, und in der Vorbereitung vor der Rückrunde hat sich dann abgezeichnet, dass wir diesen Schwung mit ins neue Jahr nehmen würden. Es passt einfach in der Mannschaft, alle ziehen mit, keiner lässt sich hängen. Mit einem Wort: es läuft momentan richtig gut“, erklärt Thomas Winkler die Gründe für den Aufschwung der noch vor wenigen Monaten bereits totgesagten Mannschaft. Zum Auftakt ins Jahr 2008 besiegte Burgebrach den Tabellenvierten Buttenheim auf eigenem Platz mit 6:2, am vergangenen Wochenende dann erkämpfte sich der TSV beim aktuellen Zweiten Dörfleins nach einem 0:3-Rückstand ein 3:3 und vergab dabei in letzter Sekunde sogar noch einen möglichen Sieg, als Francesco Biondolillo mit einem Strafstoß am Dörfleinser Keeper scheiterte. „Das“, so Thomas Winkler, „war ein richtiger Kraftakt. Die Jungs haben am Ende das Remis fast schon als Niederlage empfunden, ein Punkt nach diesem Rückstand war aber in der Tat das Optimale, was wir aus Dörfleins mitnehmen konnten“.  

„Es zählen nur Siege“

"Es macht Spaß, auch wenn wir hinten dran stehen", umschreibt Bernhard Lorz die derzeitige Stimmung beim TSV Aschbach.
anpfiff.info
Nahezu das Optimale hat aus den drei Partien der letzten Wochen auch der TSV Aschbach herausgeholt. Magere zehn Punkte wies das Konto des TSV zum Jahreswechsel aus, und selbst Bernhard Lorz, der im November Werner Leidhardt als Trainer ablöste, wollte nicht mehr so recht an den Klassenerhalt glauben. Doch siehe da: zwei Siege und ein Unentscheiden später – fast so viel wie in der gesamten Vorrunde – hat der TSV die rote Laterne an den SC Lichteneiche abgegeben. Noch sind die Nichtabstiegsplätze zwar ein gutes Stück entfernt, der Abstand aber hat sich deutlich verringert. Für Bernhard Lorz allerdings kein Grund zur Euphorie. „Die vergangenen drei Partien waren allesamt Heimspiele, wir müssen jetzt aber natürlich auch schauen, wie wir uns auswärts schlagen. In Buttenheim erwartet uns an diesem Wochenende ein schweres Spiel, der FSV wird nach den letzten Niederlagen ganz sicher die Punkte gegen uns holen wollen“. Dessen ungeachtet ist Lorz aber natürlich mit den vergangenen Wochen sehr zufrieden. Die meisten Verletzten sind in den Kader zurückgekehrt, der Trainer verfügt nun, wie er sagt, „über die Mannschaft, die ich brauche, um Punkte zu holen. Und die jungen Spieler, die die noch Verletzten ersetzen müssen, wissen sehr genau, worum es geht. Sie wissen, dass diese Wochen für uns die letzte Chance auf den Klassenerhalt bergen, und das merkt man auf dem Platz auch“. Keine Frage: Auch Aschbach hat sich wieder gefangen, auch wenn der Weg zum Klassenerhalt noch weit ist. „Bei uns“, so Bernhard Lorz, „zählen momentan nur Siege. Daher geben wir in jedem Spiel alles. Dass meine Mannschaft nach den jüngsten Erfolgen Selbstvertrauen hat, ist aber klar. Daher macht es mir in Aschbach zurzeit auch richtig Spaß, auch wenn wir noch hinten dran stehen“. Abstiegskampf einmal anders. Burgebrach und Aschbach werden ohne Zweifel auch weiterhin alles dafür tun, dass das Rennen um den Klassenerhalt noch möglichst lange offen bleibt.  

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