Was macht eigentlich....?: Der ehemalige Altstädter Sebastian Fiedler - fussballn.de
Das Amateurfußballportal aus
der Region Nürnberg/Fürth
 
Artikel veröffentlicht am 06.05.2015 um 18:00 Uhr
Was macht eigentlich....?: Der ehemalige Altstädter Sebastian Fiedler
MAGAZIN Am Wochenende glühten die Liveticker-Drähte aus dem Frankenland auch in Hongkong. Schließlich will Sebastian Fiedler in seiner neuen Heimat auf dem Stand der Dinge bleiben. Und zumindest einmal durfte er jubeln: Als er den Sieg seines ehemaligen Clubs SpVgg Greuther Fürth erfuhr. Die SpVgg Bayreuth machte ihm weniger Freude, unterlag sowohl bei Bayern München 2 als auch im Pokalhalbfinale gegen Unterhaching.
Von Andi Bär
Fußballerisch ist er einer, der in Bayreuth nicht unbedingt in Erinnerung geblieben ist. Das lag aber nur bedingt an Sebastian Fiedler, der drei Jahre lang seinen fußballerischen Dienst in Bayreuth tat. Vielmehr hatte er das Los, zu einer mehr als ungünstigen Zeit in der Wagnerstadt zu landen. In einer Zeit, als das Damokles-schwert des drohenden Insolvenzverfahrens über den Altstädtern schwebte, heuerte er in Bayreuth an. Mit einer an sich gut aufgestellten Mannschaft ging es in die Bayernliga. Dass er dabei in Oberfranken landete, hing ganz eng mit zwei alten Kumpels zusammen. Sowohl der heute noch bei der Altstadt tätige Michael Eckert als auch Florian Jakl, inzwischen über den SV Seligenporten beim ambitionierten Kreisklassisten SpVgg Steinachtal gelandet, kickten einst mit Fiedler zusammen in der Amateurmannschaft der SpVgg Greuther Fürth. Während es Eckert und auch Jakl zu den Gelb-Schwarzen zog, machte sich „Fidi“, wie er allerorten gerufen wird, auf zur SG Eintracht Frankfurt. In der Hessenmetropole spielte der 1,90-Manndecker bei der zweiten Mannschaft der Eintracht in der Regionalliga Süd. Insgesamt zehnmal kam er dort zum Einsatz und stockte sein Kontingent an Regionalligaspielen auf insgesamt 37 auf.

Eckert und Jakl als Lockvögel

Da die Altstädter händeringend einen Innenverteidiger suchten, gaben seine beiden früheren Teamkollegen den Anstoß zum Wechsel. „Es ging dann alles recht zügig“ erinnert sich Fiedler zurück an das Buhlen der Bayreuther, bei denen der heutige Plauener Regionalligatrainer Ingo Walther das Trainerzepter von Klaus Scheer übernahm. Was folgte, war eine chaotische Saison. Noch in der Winterpause stand der Klassenerhalt bei erspielten 30 Punkten eigentlich schon fest, ehe das Drama seinen Lauf nahm. Nach einer Niederlage beim FC Ingolstadt II trennte sich der Verein von Walther, hievte Heinz Schneider auf den Cheftrainerposten. Auch der wackelte schon nach kurzer Zeit erheblich, musste seinen Trainerstuhl nach einer bitteren 0:4-Packung in Seligenporten räumen. Als dann die Verpflichtung von Michael Voigt, insgesamt für einen Tag als Cheftrainer in Bayreuth aktiv, scheiterte, war das endgültige Chaos perfekt. Interimscoach Wolfgang Mahr konnte das Ruder trotz eines wichtigen Sieges in Unterhaching nicht mehr herumreißen, nach einem von Verbandsseite zurückgenommenem Punktabzug für den oberfränkischen Rivalen SpVgg Bayern Hof kam es zu einem Entscheidungsspiel in Bamberg, dass die Altstädter nach Verlängerung verloren. „Das ist das, an was ich mich als erstes erinnere, denke ich an Bayreuth zurück“ sagt Fiedler heute. „Die Partie war der Wahnsinn.“ Vor allem die rote Karte gegen seinen Kumpel Jakl kurz vor dem Pausentee verursacht noch heute Kopfschütteln beim Neu-Hongkonger. Am Ende sollte der Abstieg reinigende Wirkung haben und über den Umweg Landesliga Nord kehrten die Altstädter zurück auf die große bayerische Fußballbühne.

Ein Bild mit Seltenheitswert: Sebastian Fiedler bejubelt einen eigenen Treffer.
anpfiff.info

Dort angekommen, wurde Fiedlers Vertrag nicht verlängert. Er konzentrierte sich auf seine berufliche Laufbahn. Im Rahmen seines dualen Studiums arbeitete er in der Firma des Altstädter Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Mathias Fleischmann. Und richtete seinen Fokus mehr und mehr auf den asiatischen Raum. Alle Jahre wieder trat er dort seinen Urlaub an – ehe sich die überraschende Möglichkeit bot, dort eine Firma zu gründen. Seit einiger Zeit hat er seinen Wohnsitz nach Hongkong verlagert. Nur eines verliert er nie: Den Blick in die Heimat. Ob zum ASV Veitsbronn, bei dem er mit dem Kicken begann, ob zur SG Quelle Fürth, über die er schließlich beim Kleeblatt landete oder natürlich zur Altstadt, wo noch immer einige alte Teamkameraden aktiv sind.

anpfiff.info erreichte Fiedler jüngst in China, um mit ihm über sein neues Leben und alte Zeiten zu plaudern.


Der Manndecker mit Offensivdrang: Sebastian Fiedler bei seiner liebsten Tätigkeit.
anpfiff.info

Hallo Herr Fiedler, wo erreichen wir Sie denn gerade? 

Sebastian Fiedler: In Guangzhou (China), ich besuche gerade die Canton Fair. Ich lebe aber seit Mitte 2013 in Hong Kong. 

Das klingt doch recht spannend. Erzählen Sie mal, wie es dazu kam. Wenn ich mich recht entsinne, waren Sie ja schon zu aktiven Zeiten immer wieder in Hong Kong im Urlaub. 

Sebastian Fiedler: Ich habe schon seit Jahren private und berufliche Kontakte in Hong Kong. Nachdem ich dann 2013 mein Studium abgeschlossen hatte, war es für mich naheliegend in Hong Kong erste berufliche Erfahrungen zu sammeln. 

Und die Geschäftsidee - kam das spontan oder war das von jeher in der Lebensplanung von Ihnen vorgesehen? In Deutschland haben Sie ja im Rahmen Ihres dualen Studiums in der Kanzlei des Altstädter Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Mathias Fleischmann in Nürnberg gearbeitet. Was ja nun nicht gerade vergleichbar ist. 

Sebastian Fiedler: Ich hatte mich schon länger mit dem Thema eCommerce im Bereich Werbeartikel sowie der Beschaffung und Produktion in Asien beschäftigt.  Als sich dann die Chance ergab in ein Unternehmen aus diesem Bereich einzusteigen habe ich nicht lang überlegen müssen 

Und wie sieht es mit den Kundenkreisen aus? Haben Sie Ihre fußballerischen Kontakte schon wieder aufleben lassen? 


Sebastian Fiedler: Sowohl in der Akquise neuer Kunden als auch in der Besetzung unseres deutschen Büros haben mir meine fussballerischen Kontakte geholfen. Der Ex Altstädter Florian Jakl arbeitet z.B. in unserem Büro in Nürnberg. 

Und wie sieht es mit selber kicken aus? Sind Sie in der neuen Heimat noch aktiv oder ist das Thema Fußball abgehakt? 


Sebastian Fiedler: Ja ich spiele noch Fussball, beim Hong Kong Football Club. Das Niveau unseres Teams ist ungefähr mit dem eines Bayernligisten vergleichbar. 

Was machen die alten Kontakte nach Bayreuth und Fürth? Sind Sie denn noch auf dem laufenden, was fußballerisch in der alten Heimat passiert? 


Sebastian Fiedler: Ich bin sehr gut ueber die Altstadt informiert und verfolge die Spiele.  Ich denke die Altstadt ist auf einem guten Weg sich fest in der Regionalliga zu etablieren. Für das grosse Ziel 3. Liga ist man infrastrukturell meiner Meinung noch zu schlecht aufgestellt, siehe Trainingsplätze etc. 

Und ihr Tipp. Schaffen die Fürther den Klassenerhalt? Und packt die Altstadt den Einzug in den DFB-Pokal? 

Sebastian Fiedler: Die Altstadt packt den Einzug in den DFB Pokal durch Tore von Michael Eckert und Chris Wolf! Wenn ich mir das Restprogramm von Fürth anschaue, befuerchte ich, dass Fürth leider den Gang in die 3. Liga antreten muss. Positiver Nebeneffekt: Vielleicht treffen dann in naher Zukunft meine beiden Ex-Vereine aufeinander. 

Dann danken wir Ihnen ganz herzlich für das kurze Gespräch und wünschen sowohl privat als auch mit der Fresh iD Promotions viel Erfolg!

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare

Steckbrief S. Fiedler

Sebastian Fiedler
Spitzname
Fidi
Alter
37
Geburtsort
Nürnberg
Wohnort
Hongkong
Familie
ledig, 0 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
190 cm
Gewicht
83 kg
Beruf
Kaufmann
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Sturm
Erfolge
Aufstieg Regionalliga Sued mit der SpVgg Greuther Fuerth


Sebastian Fiedler

Der 1,90 große Manndecker begann seine fußballerische Karriere beim heutigen Landesligisten ASV Veitsbronn. Über eine Zwischenstation in der Landesliga bei der SG Quelle Fürth landete er schließlich bei der SpVgg Greuther Fürth. Nach einem Jahr bei der SG Eintracht Frankfurt kickte er drei Jahre lang bei der SpVgg Bayreuth.

Karriere in Zahlen S. Fiedler

Spiele
131
Spiele gewonnen
64
Spiele unentschieden
23
Spiele verloren
44
Tore gesamt
4
Vereine
4
Aufstiege
2
Abstiege
1

Saisonbilanz S. Fiedler

 
12/13
26
0
0
0
1
0
1
12/13
1
0
0
0
1
0
0
11/12
29
2
0
2
6
1
0
10/11
27
1
0
5
4
0
0
09/10
1
0
0
1
0
0
0
08/09
22
1
0
1
1
0
0
07/08
25
0
0
0
2
0
0
Gesamt
131
4
0
9
15
1
1


Diesen Artikel...