Es war die Überraschung im Würzburger Fußballkreis, als im April 2013 bekannt wurde, dass der SV Maidbronn und die DJK Gramschatz zukünftig gemeinsame Sache machen. Denn nachdem die Personaldecke bei den Gelben immer dünner wurde, wurden alte Pläne – DJK-Abteilungsleiter Matthias Kistner und SV-Sportleiter Wolfgang Lauf hatten sich bereits 2011 über einen Zusammenschluss unterhalten – wieder ausgegraben und in die Tat umgesetzt. So gehen beide Vereine seit der Spielzeit 2013/14 mit drei Mannschaften an den Start. Das Aushängeschild spielte die ersten beiden Jahre in der Kreisklasse Würzburg, bis der ehemalige Lengfelder Thomas Finger den Fusionsverein in der abgelaufenen Saison zum Meistertitel führte.
Positives Fazit
Auch deshalb ist Abteilungsleiter Matthias Kistner mit der bisherigen Zusammenarbeit rundum zufrieden: „Mein Fazit der ersten beiden Jahren fällt durchweg positiv aus, nicht nur wegen des Erfolgs der ersten Mannschaft. Beide Vereine sind gut zusammengewachsen und wir können für alle Ansprüche etwas bieten." Hinzukommt, nach den Worten des Gramschatzers, die sehr gute Entwicklung der Mannschaft, die das Zusammenleben wesentlich erleichtert hat. Keinen geringen Anteil daran hat auch Winfried Regner, der die das Kreisklassenteam nach der Fusion übernahm und prompt auf Platz drei führte. Lediglich die eklatante Auswärtsschwäche verhinderte die Vizemeisterschaft und die damit verbundene Teilnahme an der Relegation.
Einen Zähler landete die Spielgemeinschaft vergangene Saison hinter dem Zweiten Oberdürrbach. „Wir waren sehr zufrieden mit Winfrieds Arbeit, wollten aber für die abgelaufene Saison einen Spielertrainer verpflichten, der die Truppe auf dem Feld führen kann", blickt Kistner auf den Trainerwechsel zurück, der den SV Maidbronn letztlich erstmals in die Kreisliga führte. Die DJK Gramschatz spielte bereits zwischen 2010 und 2012 in der höchsten Liga des Fußballkreises – damals noch im Bereich Schweinfurt.
Ziele übertroffen
Denn Finger führte die gute Arbeit seines Vorgängers fort und schöpfte das vorhandene Potential weiter aus. „Thomas hat die Mannschaft nochmal einen Schritt nach vorne gebracht. Er spricht die Sprache der jungen Spieler. Er zeigt großes Engagement und ist ein hervorragender Trainer. Wir können uns keinen besseren wünschen", schwärmt Kistner von der Arbeitsweise des 36-jährigen, der die Spielgemeinschaft zum souveränen Meistertitel geführt hat. Satte zehn Punkte lagen die Finger-Schützlinge am Saisonende vor Vizemeister TG Höchberg 2, der dem Klassenprimus über die Relegation in die Kreisliga folgte. „Meine Zielsetzungen haben sich vollauf einfüllt, sind sogar übertroffen worden", analysiert Finger, der von der Lengfelder Reserve in die Rimparer Ortsteile wechselte.
Neben den Umstellungen im taktischen Bereich zogen alle Spieler an einem Strang. Selbst kurzfristige Versetzungen einzelner in die Reserve oder auf die Bank änderten daran nichts. Das habe den Erfolg letztlich ausgemacht. Trotz mancher Veränderung haben die Jungs voll durchgezogen, sowohl im Spiel als auch im Training, wusste Finger um den guten Zusammenhalt seiner Truppe. Dieser zeigte sich dann auch Sonntag für Sonntag auf dem Fußballplatz. Nur sechsmal verließ der Fusionsverein den Platz ohne jeglichen Punkt bei 20 Siegen. Aber die Spielgemeinschaft spielte nicht nur erfolgreichen Fußball, sondern auch attraktiven. Neben der besten Defensive stellte die Elf um Kapitän Kevin Kräml auch die torhungrigste Angriffsreihe. Satte 85 Mal zappelte das Leder im gegnerischen Netz, alleine 48 Treffer gingen dabei auf das Konto des Toptorjägers im Spielkreis Würzburg, Christoph Eisenbacher. Auf ihn wird es auch in der kommenden Saison in der Kreisliga ankommen.
Training unter Wettkampfbedingungen
Doch bevor der Blick auf die kommende Runde geht, steht Ende Juni noch der Erdinger Meister-Cup auf dem Programm. Eine schöne Veranstaltung, die Finger gerne mitnimmt, um das eine oder andere auszuprobieren und sich mit den anderen Kreisklassenmeistern zu messen. „Wir werden sicher nicht zum Schaulaufen dorthin fahren. Das wird eine intensive Trainingseinheit unter Wettkampfbedingungen. Wer sich in den Spielen nicht bewegt, läuft die Tage danach separat", spielen die Ergebnisse für Finger eine sekundäre Rolle. Vielmehr ist das Turnier für den Übungsleiter eine willkommene Abwechslung zum Trainingsbetrieb, um weitere Erkenntnisse im Hinblick auf die kommende Saison zu sammeln.
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