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Artikel veröffentlicht am 03.08.2015 um 19:00 Uhr

Gut gelaunter Trainer Claus Siehr: "Wir müssen künftig immer fünf Tore schießen..."

Es war eine Rückrunde so recht nach dem Geschmack von Claus Siehr. Erst ein überraschender Platz 3 für den Neuling JFG Frankenwald in der Bezirksoberliga, dann die frühe Vertragsverlängerung. Doch jetzt erwartet den Übungsleiter eine weitaus schwierigere Mission. Und mit dem Umbruch innerhalb der Mannschaft kommt es wohl künftig auch zu einer anderen, taktischen Ausrichtung.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Eigentlich wollten wir in der letzten Begegnung in Coburg auch nicht verlieren. Obwohl das Ergebnis etwas zu hoch ausgefallen ist, waren die natürlich klar besser und hatten bereits Landesliganiveau," lobt Claus Siehr den Meister. Doch auch mit seinen Schützlingen von der JFG Frankenwald konnte er hochzufrieden sein. Zum Rückrundenauftakt gegen die Vestestädter mit 2:0 verloren, am letzten Spieltag mit 3:0. Und dazwischen zehn Spiele ohne Niederlage, darunter neun Dreier. Dabei bemängelt der Übungsleiter, dass seine Schützlinge zu Saisonbeginn noch zu viel Respekt vor Liga und Gegner hatten. Trotzdem war er bereits zur Winterpause mit Rang 7 nicht unzufrieden. Und als die Abstiegsangst dann erst einmal verflogen war, zeigten die Burschen erst richtig, was sie drauf hatten. Platz 3 in der Endabrechnung war dann für den Bezirksoberliganeuling sicher so nicht zu erwarten.

Der antrittsschnelle Louis Ostwald (re.) wird auch in der kommenden Serie für den Nachwuchs aus dem Frankenwald Gas geben.

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Defensivkonzept wird verändert

Das es mit der Siehr-Elf so erfolgreich weiter geht, ist lange nicht gesagt. Trotzdem musste der frühere Hofer Frauentrainer nicht lange überlegen, um dem Kontrakt zu verlängern. "Ich sage eigentlich immer nur für ein Jahr zu und hatte natürlich auch ein paar schöne Angebote. Aber ich habe gemerkt, dass die Jungs wollen, dass ich weiter mache. Da habe ich dann schon relativ früh zugesagt," lässt der Salestädter wissen. Allerdings war ihm klar, dass vor der Saison ein echter Umbruch ins Haus steht. Zehn Akteure wechseln altersbedingt zu den Herren und mit Keeper Marcel Edelmann oder den Abwehrspielern Mehmet Can Özemir oder Jonas Schramm mehrere Defensivleute. "Mit den Jungs, die aus der B-Jugend nachrücken, sind wir im Angriff und Mittelfeld vielleicht sogar besser besetzt. Aber hinten haben wir ein echtes Problem. Da müssen wir künftig wohl immer fünf Tore schiessen, um zumindest ein Unentschieden zu holen," flachst der JFG-Coach. Doch unabhängig davon wird die Spielweise des Junioren-Teams künftig wohl offensiver ausgerichtet sein. Mit Elias Lochner steht dabei ein Stürmer zur Verfügung, der zu großer Hoffnung Anlass gibt. "Der ist jetzt schon ein Guter, wobei ich sagen muss, dass bei der JFG Frankenwald ordentliche Arbeit in allen Altersklassen geleistet wurde. Die Spieler, die jetzt aufrücken, sind alle gut ausgebildet," so Claus Siehr.

Auch Yannick Schneider (re.) hätte wohl nicht gedacht, dass er mit seiner Truppe so weit oben landen würde.

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Erst einmal Klassenerhalt

Für die zehn Abgänge rücken nur fünf B-Jugendliche nach. Dass man damit nicht durch die Saison kommen wird, ist auch klar. "Wir werden uns in den nächsten Tagen zusammensetzen und beratschlagen, wer hier von den jüngeren Jährgängen noch nach oben geht," deutet der A-Jugendtrainer an. Natürlich hatte man auch versucht, mit Kickern aus anderen Vereinen ins Gespräch zu kommen und bereits mehrere Zusagen in der Tasche. "Vielen fehlt es einfach an Charakter," kommentiert Claus Siehr enttäuscht die Tatsache, dass letztlich kein einziger Wechsel zustande gekommen ist. Deshalb wurde die Zielmarke erst einmal recht niedrig gehängt - der Klassenerhalt soll schnell unter Dach und Fach gebracht werden. Für dieses Ziel fließt seit letzter Woche wieder der Schweiß und in den Testspielen gegen zwei Teams der Spvgg Bayern Hof, dem Kreisligisten JFG Hochfranken Selb oder dessen Klassenkameraden ATS Hof/West sollen Fragen über das Spielsystem und die Besetzung der einzelnen Positionen geklärt werden. Letztlich stehen derzeit dafür 15 Jungs zur Verfügung und das könnte nicht nur in der Urlaubszeit knapp werden. Allerdings haben die Frankenwalder etwas mehr Zeit, sich zu finden, weil das erste Saisonspiel gegen Eintracht Münchberg auf den 1. November verschoben wurde. "Wir haben der Bitte der Eintracht um Verschiebung statt gegeben. Ich bemühe mich um ein gutes Verhältnis zu den anderen Vereinen, denn schließlich weiss man nicht, wann man selbst mal auf Hilfe von den Gegnern angewiesen ist," gesteht ein Claus Siehr mit viel Weitblick.